Am sechsten Tag blieb das Team, das am Vortag 1:1-Unentschieden gegen Kiew gespielt hatte im Hotel, um sich aktiv zu regenerieren. Der heutige Spieltagskader fand sich hingegen um 10:00 Uhr zu einer ersten lockeren Einheit auf dem Trainingsplatz ein. Anthony Ujah und Tymotheusz Puchaz, für die ein Einsatz gegen Nizza noch zu früh gekommen wäre, absolvierten eine individuelle Trainingseinheit auf dem Rasen. Grischa Prömel und Sebastian Griesbeck arbeiteten mit Reha-Trainer Christopher Busse auf dem Nebenplatz.

​Im Anschluss an das Mittagessen machten sich die Köpenicker auf den Weg nach Imst, wo mit dem OGC Nizza der zweite Härtetest in Österreich anstand. Die Aufstellungen lasen sich dabei wie folgt:

1. FC Union Berlin: Luthe – Trimmel (66. Öztunali), Jaeckl, Knoche, Van Drongelen, Dehl – Wszolek, Khedira (73. Kaus), Ingvartsen – Behrens, Abdullahi (82. Sanogo)

OGC Nizza: Benitez – Atal (73. Amraoui), Todibo, Dante (46. Daniliuc), Kamara (73. Mendy) – Stengs (73. Trouilet), Thuram-Ulien (73. Gouiri), Boudaoui (46. Smith), Da Cunha (73. Kamara) – Bdoye, Gouiri

Tore: 1:0 Khedira (15.), 2:0 Knoche (54.)

Zuschauer: 600

Schiedsrichter: Cemil Et | Assistenten: Engin Isgören, Yabar Cabar (alle Tirol)



Pünktlich zum Spielbeginn um 16:00 Uhr setzte in der Velly Arena Imst Starkregen ein, Suleiman Abdullahi ließ sich davon nicht beeindrucken und setzte in der zweiten Spielminute das erste Ausrufezeichen der Partie. Sein wuchtiger Schuss von der rechten Seite klatsche aus spitzem Winkel an den Innenpfosten, von dort Sprang die Kugel jedoch zum Torhüter. Während der Regen abschwächte blieben die Eisernen weiter gut in der Partie. Paul Jaeckel drückte einen Kopfball nur knapp über das Tor (13.), zwei Minuten später machte es Rani Khedira besser. Der Mittelfeldspieler versuchte sein Glück aus knapp 20 Metern mit einem wuchtigen Schuss, leicht abgefälscht schlug der Ball im linken oberen Eck zur 1:0-Führung ein (15.). Nizza brauchte etwas länger, um in die Partie zu kommen, erst in der 22. Spielminute musste Andreas Luthe im Tor der Köpenicker erstmals eingreifen. Auch in der 29. Minute zeigte sich der Schlussmann auf dem Posten, diesmal entschärfte er einen Schuss auf die kurze Ecke und klärte mit einem guten Reflex zur Ecke (29.). Die Franzosen wurden nun gefährlicher. Nach einem Missverständnis in Unions Hintermannschaft setzte Calvin Stengs zum Abschluss an, der Schlenzer des Mittelfeldspielers senkte sich nur knapp über das linke Kreuzeck hinweg (32.). In der Folge begegneten sich beide Teams weiter auf Augenhöhe und lieferten den anwesenden Zuschauern ein unterhaltsames Fußballspiel mit einigen Abschlussmöglichkeiten auf beiden Seiten. Nach 45 Minuten beendete Schiedsrichter Cemil Et schließlich pünktlich die erste Halbzeit beim Stand von 1:0 für den 1. FC Union Berlin.

Während die Unioner unverändert aus der Pause kamen, wechselte OGC Nizza auf zwei Positionen. Kapitän Dante und Hicham Boudaoui blieben in der Kabine, Flavius Daniliuc und Justin Smith kamen dafür neu ins Spiel. Wie schon im ersten Abschnitt brauchte Union erneut nicht lange, um gefährlich zu werden. Marcus Ingvartsen brachte einen Freistoß nach Foul an Laurenz Dehl von der Halbposition scharf vor das Tor, Innenverteidiger Robin Knoche setzte sich im Luftduell durch und erhöhte auf 2:0 (54.). Union blieb weiter die aktivere Mannschaft, Nizza zog sich erstaunlich weit in die eigene Spielhälfte zurück und lauerte auf Konter. 24 Minuten vor dem Ende verabschiedete sich Kapitän Christopher Trimmel in den verdienten Feierabend, Levin Öztunali ersetzte den Österreicher auf dem Platz (66.). Die Partie blieb weiter unterhaltsam, große Chancen konnte sich jedoch keines der Teams mehr erarbeiten. Nachdem Nizza gleich viermal wechselte, kam auf Seiten Unions auch Niklas Kaus für den Torschützen Rani Khedira in die Partie (73.). Kurz nach seiner Einwechslung tauchte er vor dem Kasten von Nizza auf, sein Abschluss konnte von der Hintermannschaft jedoch im letzten Moment geblockt werden. In den Schlussminuten ersetzte Malick Sanogo schließlich Suleiman Abdullahi im Angriff der Köpenicker (82.). Union brachte die Führung mit gutem Pass- und Positionsspiel über die Zeit und stand nach 90 Minuten als Sieger fest.

„Ich glaube in der ersten Hälfte hatten wir vor allem im Spiel mit dem Ball noch unsere Probleme, das war nach der Pause besser. Da haben auch die Bewegungen in den Räumen besser gepasst. In der letzten Viertelstunde war dann bei beiden Teams wirklich die Luft raus. Dennoch war das ein guter Test, die Jungs sind über 90 Minuten gegangen und es gibt keine Verletzten und keine Angeschlagenen. Deshalb war diese Woche bisher optimal“, so Urs Fischer.

Nach dem Spiel kehrten die Köpenicker zurück ins knapp 30 Kilometer entfernte Oberlängenfeld, wo bereits das Abendessen im Hotel auf sie wartete. Der morgige Sonntag ist für die Profis des 1. FC Union Berlin trainingsfrei, sodass der „Aqua Dome“ zur ausgiebigen Regeneration nach den Anstrengungen der letzten Tage genutzt werden kann.

Die Tagebucheinträge im Überblick:

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