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Bittere Niederlage gegen Viktoria Berlin

Umkämpftes Spiel:

Sa, 18. Februar 2023
Bittere Niederlage gegen Viktoria Berlin

Die Eisernen Ladies haben zum Rückrunden-Auftakt in der Regionalliga Nordost eine unglückliche 3:4-Niederlage im Spitzenspiel gegen Viktoria Berlin kassiert. Vor 1500 Zuschauern in der Dörpfeldstraße kämpften sich die Unionerinnen zweimal nach einem Rückstand zurück, gingen schlussendlich aufgrund eines Eigentores in der Nachspielzeit allerdings dennoch als Verlierer vom Platz.

1. FC Union Berlin: Wagner – Wildner, Becker, K. Orschmann, Bach (46. Youssef) – Frank (63. Spolaczyk), Heiseler, Trojahn – D. Orschmann, Rurack, Reissner (81. Krauss)

FC Viktoria Berlin: Buchholz – Lux, Shigjeqi (46. Behrend/77. Barsalona), Grosch, Künzel (85. Wasiak), Sänger, Gerken, Statz, Trapp, Yaren, Ehegötz

Tore: 0:1 Sänger (17., Foulelfmeter), 0:2 Shigjeqi (27.), 1:2 Rurack (29.), 2:2 Youssef (48.), 2:3 Ehegötz (51.), 3:3 Rurack (59.), 3:4 Spolaczyk (90+1., Eigentor)

Zuschauer: 1500

Viktoria mit Doppelschlag – Rurack verkürzt

Auf dem Fritz-Lesch-Sportplatz merkte man direkt, dass diese Partie den Charakter eines Spitzenspiels besaß. Ohne großes Antasten begannen beide Mannschaft direkt intensiv und beackerten den Rasen bei strömendem Regen. Den besseren Start erwischten jedoch die Gäste: Nachdem ein erster Versuch aus kurzer Distanz in der 4. Minute noch von den Unionerinnen geblockt werden konnte, brachte zehn Minuten später Latoya Bach Viktoria-Stürmerin Beslinda Shigjeqi im Strafraum zu Boden. Den fälligen Strafstoß verwandelte Marlies Sänger sicher (17.).

Nach der schwierigen Anfangsviertelstunde kamen in der Folge auch die Köpenickerinnen allmählich besser ins Spiel, mussten allerdings in der 27. Minute direkt den nächsten Rückschlag einstecken. Aylin Yaren setzte sich auf der linken Seite durch und lief bis zur Grundlinie, wo sie im Fünf-Meter-Raum querlegte, sodass Shigjeqi aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste.

Trotz dieses 0:2-Rückstandes ließen sich die Eisernen Ladies nicht unterkriegen und zeigten stattdessen eine beeindruckende Willensleistung. Nur wenige Zeigerumdrehungen nach dem 0:2 wurde Dina Orschmann infolge einer starken Kombination im Strafraum freigespielt, scheiterte allerdings an Keeperin Inga Buchholz. Die Kugel prallte daraufhin jedoch vor die Füße von Zita Rurack, die aus kurzer Distanz zum 1:2 verkürzte (29.). Es folgte ein Sturmlauf der Köpenickerinnen, die unbedingt noch vor dem Halbzeitpfiff den Ausgleich erzielen wollten. Gleich mehrere Großchancen blieben jedoch ungenutzt. So wurden zwei Abschlüsse Unions beispielsweise gerade noch auf der Linie geklärt (33./41.). Nichtsdestotrotz machte die Leistungssteigerung ab dem Anschlusstreffer zweifelsfrei Mut für den zweiten Durchgang. Die Unionerinnen hatten deutlich das Spielgeschehen übernommen.

Youssef und Rurack gelingt der Ausgleich – Pech in der Nachspielzeit

Die zweite Halbzeit begann, wie die erste Hälfte endete: Union war drückend überlegen. Diesmal dauerte es jedoch nicht lange, bis der Ball den Weg ins Tor fand. Nour Youssef, die zur Halbzeitpause eingewechselt wurde, brauchte nur drei Minuten auf dem Platz, um die Kugel in die Maschen zu drücken. Zita Rurack kam nach einer hohen Hereingabe im Strafraum an den Ball, traf den Ball auf dem rutschigen Boden jedoch nicht richtig. So wurde der missglückte Schussversuch allerdings zur perfekten Vorlage für Youssef, die am zweiten Pfosten eingelaufen war und den Ball aus einem Meter ins Tor schob (49.).

Der Ausgleichstreffer währte jedoch nicht lang. Nur drei Minuten nach dem 2:2 war Viktoria-Angreiferin Nina Ehegötz nach einem Konter allein auf dem Weg zum Tor und traf zum 2:3 (52.). Es dauerte kurz, bis die Unionerinnen den erneuten Rückstand abschütteln konnten, sodass Union-Keeperin Melanie Wagner ihre Vordermannschaft mit zwei starken Paraden im Spiel halten musste (53./54.), doch im Anschluss waren die Rot-Weißen wieder die bessere Mannschaft. Zunächst verpasste Innenverteidigerin Marie Becker, die nach Standards stets Gefahr ausstrahlte, infolge eines Eckballs knapp das Tor (55.), doch nur wenige Minuten später lag der Ball erneut im Netz. Naika Reissner setzte zu einem Dribbling an und brachte das Spielgerät daraufhin scharf in den Strafraum, wo Rurack mit ihrem zweiten Treffer zum 3:3 vollendete (58.).

Nach dieser fulminanten Anfangsviertelstunde mit drei Treffern flachte das Spielgeschehen in der Folge etwas ab. Beide Mannschaften wollten nicht mehr das vierte Gegentor kassieren und begegneten sich entsprechend mit großem Respekt. Entsprechend sah es in den letzten Minuten nach einer Punkteteilung aus, ehe das Pech den Unionerinnen in der Nachspielzeit voll in die Magengrube schlug. Nach einem Viktoria-Freistoß von der Mittellinie flog der Ball unglücklich auf den Kopf von Union-Angreiferin Elisa Spolaczyk, woraufhin die Kugel unhaltbar im Netz einschlug (90+1.). Es war das bittere Ende eines aufregenden Spiels.

In der Tabelle vergrößert Viktoria Berlin mit dem Sieg den Abstand gegenüber den Unionerinnen auf sieben Punkte.

Stimmen zum Spiel

Trotz der Niederlage lobte Cheftrainerin Ailien Poese die Moral ihrer Mannschaft: „Es war ein absolutes Spitzenspiel. Wie wir nach dem 0:2 und auch dem 2:3 zurückgekommen sind, dazu noch bei dem Wetter, war absolut beeindruckend. Am Ende ist es natürlich Pech, dass der letzte Treffer so unglücklich fällt. Man kann der Mannschaft jedoch absolut keinen Vorwurf machen.“

Auch Dina Orschmann, die ihr erstes Pflichtspiel für Union nach ihrer Rückkehr im Winter absolvierte, fand trotz der enttäuschenden Niederlage aufmunternde Worte: „Wahrscheinlich hat heute einfach ein Stück weit das Spielglück gefehlt. Wir haben uns nach dem 0:2 gut zurückgekämpft und letztendlich finde ich es schade, dass die meiner Meinung nach bessere Mannschaft heute verloren hat. Wir sind aber eine junge Mannschaft und haben langfristige Ziele, sodass wir uns auch von der heutigen Enttäuschung erholen werden.“

„Manchmal ist Fußball leider so. Wir haben heute eigentlich gut gespielt und uns stark zurückgemeldet, aber manchmal gibt es solche Spiele einfach. Wir werden uns jedoch nicht unterkriegen lassen und wollen jetzt die verbleibenden zwölf Spiele der Rückrunde gewinnen“, erklärte Doppelpackerin Zita Rurack.

Ausblick

Mit dem Spiel gegen Viktoria Berlin wurde nun die Rückrunde in der Regionalliga Nordost eingeläutet. Schon am kommenden Sonntag, dem 26. Februar 2023, geht es auswärts beim FSV Babelsberg 74 weiter. Die Potsdamerinnen stehen aktuell auf Rang 10. Anpfiff auf dem Kunstrasenplatz in der Rudolf-Breitscheid-Straße ist um 14 Uhr. 

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