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Alemannia Aachen vs 1. FC Union Berlin

2. Bundesliga, 26. Spieltag

Aachen vs 1. FC Union

2. Bundesliga, 26. Spieltag

Fr., 16. März 2012, 18:00 Uhr
Tivoli
1 : 3
15.165

Getroffen, Gesiegt, Gepunktet: Union bezwingt Alemannia Aachen mit 3:1

Spielbericht

640 Kilometer entfernt vom heimischen Stadion An der Alten Försterei bestritt der 1. FC Union Berlin im vierten Freitagsspiel in Folge den Spieltages-Auftakt der 2. Fußball-Bundesliga. Für das Duell mit Alemannia Aachen ließ Uwe Neuhaus rotieren. Christopher Quiring hatte seinen Faserriss überstanden und begann auf der rechten Außenposition. Chinedu Ede rückte dafür zurück auf seine angestammte linke Seite. Christoph Menz nahm zunächst auf der Bank Platz, da Michael Parensen neben Christian Stuff den zweiten Innenverteidiger gab. Im 4-4-2 kamen die Eisernen wie folgt aus der Kabine:

Glinker – Pfertzel (79. Menz), Stuff, Parensen, Kohlmann – Karl – Quiring (29. Zoundi), Mattuschka, Ede – Silvio (74. Polenz), Terodde

In den jüngsten Begegnungen begann das Team von Uwe Neuhaus mit viel Vorwärtsdrang und strahlte vom Anstoß weg große Gefahr aus. In Aachen zeigte sich zunächst ein anderes Bild: Friedhelm Funkel, sonst für seine defensive Grundausrichtung bekannt, ließ seine Elf dieses Mal betont offensiv auftreten. Zwar ging die erste Aktion von Union aus - eine Flanke von Torsten Mattuschka konnte nicht gleich geklärt werden - doch hatten im Anschluss die Alemannen mehr vom Spiel. Alper Uludags Schuss schnappte sich Jan Glinker und auch im Anschluss packte Unions Nummer 1 bei einem gefährlichen Freistoß von Benjamin Auer zu (2./6.). Die Platzherren schienen sich der eigenen prekären Tabellensituation bewusst zu sein und brannten ein turbulentes Offensivfeuerwerk ab. Mit dem zügigen Passspiel und den schnellen Abschlüssen hatte Union anfangs einige Probleme. Wieder war es Aachen mit Benjamin Auer, der das Führungstor auf dem Spann hatte. Jan Glinker reagierte blitzschnell und hielt den Kasten für seine Mannschaft sauber (12.). Dann zeigte Union ein erstes Ausrufezeichen. Chinedu Ede holte sich den Ball tief in der eigenen Hälfte und trieb ihn bis vor den gegnerischen Strafraum. Sein Querpass fand Torsten Mattuschka, der einen Tick zu lange zögerte, sodass sein Schuss abgeblockt wurde (17.). Kurz nach einem Fernschuss-Kracher von Marc Pfertzel (21.) war sie dann da, die Führung für die Eisernen (23.). Unwiderstehlich tankte sich Kraftpaket Chinedu Ede am Gegenspieler vorbei, umkurvte Aachens Schlussmann Watermann, stolperte kurios und brachte den Ball am Boden liegend doch noch im Kasten unter. Aachen zeigte sich unbeeindruckt, rannte weiter an und wurde mit dem Ausgleich belohnt. Jan Glinker unterschätzte eine Flanke von Timo Achenbach, welche Unions Nummer 1 eigentlich schon in den Händen hatte und die dann doch in den Maschen landete (28.). Dann stockte den mitgereisten 600 Union-Fans der Atem. Christopher Quiring musste nach einer halben Stunde vom Feld – erneut mit Verdacht auf einen Muskelfaserriss im Oberschenkel. Für ihn kam Patrick Zoundi. Man merkte seinen Kollegen die Verunsicherung dieses frühen Spielertausches an. Die Organisation ging merklich verloren, so klärte Patrick Kohlmann einen Schuss von Benjamin Auer gerade so auf der Linie (37.). Doch das beste Mittel gegen Verunsicherung ist ein Tor, dachte sich auch Simon Terodde und traf zum 2:1 (41.). Der lange Stürmer nahm eine maßgeschneiderte Flanke von Patrick Kohlmann am Fünfmeterraum an, drehte sich gekonnt um Gegenspieler Thomas Stehle und netzte ein. Eine Kopie dieser Situation hätte vier Minuten später beinahe eine höhere Halbzeitführung bedeuten können, so aber ging es mit 2:1 in die Pause.

Der Wiederanpfiff geriet zum Paukenschlag. Patrick Zoundi nutzte die noch unsortierte gegnerische Hintermannschaft und drückte über den machtlosen Boy Waterman hinweg zum 3:1 ein (46.). Union besann sich in der Folge auf geschickte Verteidigungsarbeit und lauerte auf Kontersituationen. Alemannia wirkte uninspiriert und versuchte es vermehrt aus der Distanz, war dabei aber viel zu ungenau (53./54.). Bester Aachener war in dieser Phase Torhüter Waterman, der gegen Patrick Zoundi und Simon Terodde auf dem Posten war (55./58.). Union nahm den Fuß vom Gas und sparte die Kräfte. Aachen konnte mit dem sich bietenden Platz indes nichts anfangen und blieb bis auf Schüsse von Alper Uludag und Timo Achenbach - die eine leichte Beute für Glinker darstellten - ungefährlich (74./80.). Union brachte das Ergebnis souverän über die Zeit und gewann verdient mit 3:1.

Union-Trainer Uwe Neuhaus in der Analyse nach dem Spiel: „Es war ein typisches Spiel einer Mannschaft, die unten steht, gegen ein Team, das im gesicherten Bereich steht. Mit unserer 1. Halbzeit war ich überhaupt nicht zufrieden, denn wir haben viel zu viele Fehler gemacht. Nach unserer Führung aus dem Nichts und dem hergeschenkten Ausgleich war die erneute Führung kurz vor der Pause Gold wert. Das 3:1 kurz nach der Pause war dann die Vorentscheidung. Wir haben zuletzt auswärts sicher besser gespielt, aber weniger gepunktet. So wie diesmal ist es mir aber deutlich lieber.“

Knapp zehn Tage hat Trainer Uwe Neuhaus nun Zeit sein Team auf die Kraftprobe gegen einen der absoluten Aufstiegsfavoriten einzustellen. Zuvorderst steht jedoch eine lange Heimreise mit dem Bus an. Anschließend gibt es zur Belohnung zwei freie Tage, bevor der Coach sein Team am Montag zur ersten Trainingseinheit in Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt am Montag, 26.03.2012 um 20:15 Uhr bittet.

Verstärkung aus dem Lazarett: Christopher Quiring gegen Aachen zurück im Kader

Vorbericht

In den vergangenen Tagen trug Christopher Quiring ein vorfreudiges Lächeln im Gesicht. Entspannte Gesichtszüge hatte der 21-Jährige auch auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel in Aachen. Die Muskelverletzung im Oberschenkel ist überstanden und der stechende Schmerz von Bochum längst vergessen. Schmerzen habe er nach einer Woche schon nicht mehr gehabt, erklärte Unions quirliger Rechtsaußen. Das Risiko eines erneuten Aufbrechens der Verletzung wollte allerdings niemand eingehen, schon gar nicht Trainer Uwe Neuhaus. Zwar hatte der Trainer schon gegen Duisburg über einen Zehnminuteneinsatz nachgedacht, sich dann bekanntlich aber dagegen entschieden. Auf dem Aachener Tivoli deutet nun alles auf einen Einsatz des Wirbelwindes hin. „Ich habe komplett mit der Mannschaft trainiert und fühle mich fit“, so Christopher Quiring, der damit seinen unbedingten Einsatzwillen untermauerte.

Durch die Rückkehr seines mit sechs Toren treffsichersten Mittelfeldspielers darf sich Trainer Uwe Neuhaus über einen gut gefüllten Kader freuen. Einen Personalwechsel könnte es also geben, das taktische Grundgerüst bleibt davon aber wohl unberührt. „Vor dem Winter haben wir gezeigt, dass wir so erfolgreich sein können“, erklärte Uwe Neuhaus seinen Glauben in die offensive Ausrichtung der bekannten 4-4-2-Formation. Doch nicht nur das: Außerdem bildet aus Sicht des Übungsleiters eine gut sortierte Defensive die Grundlage für den positiven Spielausgang. „Die Basis ist eine gute Grundordnung, aus der defensiv konzentriert gearbeitet werden muss. Ich meine damit nicht nur die Abwehrspieler“, betonte Neuhaus, der die gesamte Mannschaft in die Pflicht nimmt.

Aachen hat es derweil auf den Relegationsrang verschlagen. Seit vier Spielen ist der Alemannia kein einziges Tor gelungen. Überhaupt stellt die Elf von Trainer Friedhelm Funkel das Team mit dem ungefährlichsten Angriff der Liga (20). Aber wie die meisten von Friedhelm Funkel trainierten Mannschaften ist auch Aachen in der Abwehr ausgesprochen wenig anfällig. „Sie haben kaum Gegentore kassiert, dort haben die Aachener ein gutes Zweitliganiveau“, bescheinigte Uwe Neuhaus der gegnerischen Hintermannschaft große Qualität.

Diese Qualität möchte Uwe Neuhaus auch im Zusammenspiel seiner Abwehrspieler sehen. „In fünf Auswärtsspielen haben wir 17 Gegentore bekommen – deutlich zu viel“, findet  Unions Trainer und legte in der Trainingswoche einen verstärkten Schwerpunkt auf die Defensivarbeit. Rausrücken, verschieben und das schnelle Umschaltspiel ließ Neuhaus wieder und immer wieder üben. Denn auch wenn Friedhelm Funkel auf Seyi Olajengbesi (rote Karte), Shervin Radjabali-Fardi, Kim Falkenberg und kurzfristig auch auf Tobias Feisthammel verzichten muss, ist sich Uwe Neuhaus sicher, dass so wie er seinen Kollegen kenne, dieser bestimmt eine Überraschung parat habe.

Durch die Rückkehr von Christopher Quiring ist der Mannschaftsverbund nahezu vollständig beisammen. Nur Steven Skrzybski muss seinen Kollegen aus der Ferne zusehen und absolviert ein individuelles Reha-Programm, bestehend aus Kraft- und Ausdauerübungen.

Chinedu Ede

Chinedu Ede

ist Spieler des Tages bei unserem Spiel gegen Aachen

Chinedu Ede

ist Spieler des Tages gegen Aachen

SpielStatistiken

Alemannia Aachen vs 1. FC Union Berlin

3 Gelbe Karten 1
0 Gelb-Rote Karten 0
0 Rote Karten 0

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