Aha. Der frühe Vogel ...
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1. FC Union Berlin vs Eintracht Frankfurt

2. Bundesliga, 27. Spieltag

1. FC Union vs Frankfurt

2. Bundesliga, 27. Spieltag

Mo., 26. März 2012, 20:15 Uhr
An der Alten Försterei
0 : 4
16.589
Leicht bewölkt
SR: Günter Perl
Assistenten: Georg Schalk, Michael Emmer
Vierter Offizieller: Benjamin Brand

Erbarmungslos effektiv: Union verliert 0:4 gegen unnachgiebige Frankfurter

Spielbericht

Für die Startaufstellung sparte Union-Trainer Uwe Neuhaus mit Überraschungen. Einzig Christopher Quiring verschlug es verletzt erneut auf die Tribüne. Analog zum frühen Wechsel in Aachen, rotierte gegen Frankfurt Patrick Zoundi in die Anfangself. Taktisch blieb Unions Cheftrainer der offensiven Spielausrichtung der letzten Wochen treu und begann im 4-4-2-System mit Raute:

Glinker – Pfertzel, Stuff, Parensen, Kohlmann – Karl – Zoundi, Ede – Mattuschka – Silvio (46. Belaid), Terodde

Es hatte etwas befremdliches, als Schiedsrichter Günter Perl vor ausverkauftem aber nicht vollem Haus pünktlich das erste und einzige Montagsspiel im Stadion An der Alten Försterei freigab. Den Gästen, die scheinbar ohne Anhang aus der Mainmetropole angereist waren, war dieser Nachteil nicht anzumerken. Union war schon in der Anfangsphase zu aufmerksamer Defensivarbeit gezwungen. Doch der Favorit schlug nach neun Minuten dennoch eiskalt zu. Erwin Hoffers Eingabe über den rechten Flügel konnten Christian Stuff und Marc Pfertzel nicht klären. Der am Boden liegende Benjamin Köhler brachte den Ball gedankenschnell zu Mohamadou Idrissou, der die Kugel nur noch über die Linie zu drücken brauchte. Uwe Neuhaus sah seine Mannschaft nach 15 Minuten besser in die Partie kommen, leidenschaftlich kämpfen und konnte auch die ersten Möglichkeiten notieren. Einen Schuss von Patrick Kohlmann parierte Routinier Oka Nikolov im Frankfurter Kasten, woraufhin wenig später der Versuch eines Schlenzers von Torsten Mattuschka am langen Pfosten vorbei knapp ins Leere ging (16./22.). In der Folgezeit entwickelte sich ein offenes Spiel mit zwei gleichwertigen Mannschaften. Das Ergebnis wäre den Eindrücken beinahe gefolgt, doch Simon Terodde schien etwas überrascht, als er von Silvio mittig vor dem Tor freigespielt wurde. Sein Doppelpassversuch mit Marc Pfertzel misslang, sodass Frankfurt in letzter Sekunde klären konnte (39.). Man merkte, dass der Eintracht die hoch stehende Verteidigungskette der Eisernen nicht schmeckte. Auch wenn Alexander Meier nochmal den Pfosten traf, machte Union vieles richtig, doch der Ausgleich glückte bis zum Pausenpfiff - dem hohen Unterhaltungswert der Begegnung zum Trotz - nicht.

In der Halbzeitpause musste Silvio verletzt in der Kabine bleiben. Für den Brasilianer kam Tijani Belaid in die Partie und war sogleich Teil der besten Phase der Köpenicker bis dahin. Die Außenverteidiger Marc Pfertzel und Patrick Kohlmann fungierten in den ersten Minuten als Außenstürmer. Die Flanken hagelten in den Frankfurter Strafraum, fanden aber keinen Verwerter. Dann luchste Patrick Zoundi dem weit aus seinem Tor herausgeeilten Oka Nikolov an der Strafraumkante den Ball ab. Seine Flanke durchquerte den Sechzehnmeterraum jedoch unberührt und damit folgenlos für die Gäste (50.). Nur zwei Minuten später versuchte es Chinedu Ede nach starkem Dribbling aus 14 Metern, doch Frankfurt bekam noch ein Abwehrbein dazwischen. Die Aktionen für Union häuften sich und trugen zu spürbar größerem Selbstvertrauen bei. Die Eisernen probierten es aus allen Lagen: Erst jagte Marc Pfertzel einen Volleyschuss über den Kasten, dann stand die fehlende Standfestigkeit von Tijani Belaid dem Ausgleich im Wege (52./55.). Die größere Effektivität hatten an diesem Abend allerdings die Hessen für sich gepachtet. Eine Flanke von Pirmin Schwegler an den langen Pfosten reichte und der 1,76 Meter große Erwin Hoffer erhöhte mit dem Kopf für Jan Glinker unhaltbar auf 2:0 (57.). Das Tor war eine schallende Ohrfeige, von der sich Union beeindruckt zeigte. Die Initiative ging nun häufig von den in schwarz gekleideten Frankfurtern aus. So scheiterte Alexander Meier am aufmerksamen Jan Glinker, dann hatte Union Glück beim ungenauen Schuss von Sebastian Jung, der deutlich über den Querbalken segelte (65./67.). Doch die Elf von Uwe Neuhaus strebte weiter nach dem Anschluss. Torsten Mattuschka flankte vor das Tor, Christian Stuff legte mit dem Kopf auf Markus Karl ab, der das Gehäuse - ebenfalls mit dem Kopf - verpasste (70.). Doch es blieb dabei: Chancen erarbeiteten sich beide Mannschaften, Tore gelangen indes nur den Frankfurtern. Einen Querpass von Idrissou brachte Alexander Meier mittels Flachschuss im rechten Eck zum 3:0 unter (73.). Um sich vom Angriffsdruck zu befreien, suchten die Hausherren ihr Heil weiter in eigenen Offensivaktionen. Stimmungsvoll feuerten die Fans ihr Team von den Rängen aus an. Doch auch die Unterstützung der Getreuen konnte den Zoundi-Kopfball nach Mattuschka-Freistoß nicht in die Maschen tragen, und so klatschte das Leder nur an die Latte (80.). Den Schlusspunkt zum 0:4 setzte wiederum Frankfurt, durch Alexander Meier.

„Dass eine Mannschaft mehr Ballbesitz hatte als wir, kam in dieser Saison noch gar nicht vor. Daran sieht man, wie gut unser Gegner heute war“, lobte Gästetrainer Armin Veh die Mannschaft von Uwe Neuhaus, der trotz des klaren Ergebnisses seinerseits nur bedingt unzufrieden war: „Läuferisch und in den Zweikämpfen gab es in unserem Spiel wenig zu kritisieren. Vor dem Tor waren wir aber nicht effizient genug. Wenn man gesehen hat, wie fehlerfrei und schnell Frankfurt die Konter gefahren hat, muss man sagen, dass das eine Qualität ist, die wir nicht zu bieten haben“, schloss Uwe Neuhaus seine Analyse selbstkritisch.

Weiter geht es für die Köpenicker am kommenden Sonntag, 01.04.2012 um 13:30 Uhr. Dann trifft der 1. FC Union Berlin im Wildparkstadion auf den Karlsruher SC.

„Frankfurt zu schlagen ist möglich“: Union freut sich auf Montagsspiel gegen die Eintracht

Vorbericht

Es ist noch gar nicht so lange her, da vergoldete Silvio als Vollstrecker die emsige Vorarbeit seiner fleißigen Sturmpartner. Mittlerweile tut sich der bissige Angreifer als Zweikämpfer hervor, der für seinen Sturmpartner die notwendigen Räume in die Abwehrreihen der Gegner reißt. Vor allem Simon Terodde konnte mit Beginn der Rückrunde von der körperbetonten Spielweise Silvios profitieren. Der vom 1. FC Köln ausgeliehene Stürmer arbeitete geduldig an seiner Quote und glänzt derweil als effektiver Knipser. Silvio gönnt dem Kollegen das, denn die Vorteile vieler torgefährlicher Spieler liegen für den starken Techniker auf der Hand: „Es gibt keinen Wettbewerb zwischen uns, ich versuche immer meine Chancen zu verwerten. Für den Verein ist es gut, wenn wir alle viele Tore schießen. Ich werde weiter arbeiten und bald auch wieder treffen“, ist sich der Brasilianer sicher.

Gelänge dem 27-Jährigen schon am Montag ein Torerfolg gegen Eintracht Frankfurt, hätte niemand etwas dagegen - schon gar nicht sein Trainer Uwe Neuhaus. Noch nie hat der 1. FC Union Berlin gegen die Hessen gewinnen können und nimmt man die Tabelle zum Maßstab, wartet auf die Eisernen am Montag eine der schwersten Aufgaben der Rückrunde. Nicht umsonst ist die Mannschaft von Trainer Armin Veh die beste Auswärtsmannschaft der Liga. Außerdem verfügt der Bundesliga-Absteiger über eine exzellente Qualität im Torabschluss (61 Treffer). Angesichts dieser Eckdaten kommt Uwe Neuhaus durchaus ins Grübeln: „Da weiß man gar nicht, wo man den Hebel zuerst ansetzen soll“, so Unions Cheftrainer.

Viele Spieler im Kader der Mannschaft von Eintracht-Trainer Armin Veh besitzen Erstligaerfahrung, was dem Spiel Frankfurts durchaus anzumerken ist. Spielstärke, gute Technik und die hohe individuelle Klasse haben schon so einige Hintermannschaften der Liga verzweifeln lassen. Im Hinspiel machte die Elf von Uwe Neuhaus bereits Bekanntschaft mit dem Spiel der Eintracht. „Das hatte schon etwas vom Kaninchen vor der Schlange. Im zweiten Abschnitt sind wir besser ins Spiel gekommen, erzielten das Anschlusstor und hatten einige gute Angriffe“, erinnerte sich der Coach. Auf pures Reagieren möchte sich Neuhaus diesmal nicht beschränken: „Mut ist gefragt, wir müssen sie beschäftigen, viel investieren und sie fordern. Frankfurt ist zu schlagen, gerade in unserem Stadion mit der Unterstützung unseres Heimpublikums im Rücken“, erklärte der Trainer.

Von Veränderungen in der erfolgreichen Elf, die in Aachen überzeugte, sieht der Trainer ab. Einzige Ausnahme ist die Hereinnahme von Patrick Zoundi für den verletzten Christopher Quiring. Wer Uwe Neuhaus kennt weiß, wie wichtig dem Trainer der Rückgriff auf seine Leistungsträger ist. Bei dem Wechsel wird dem Coach aber wohl nicht bang werden. Pfeilschnell und ausgesprochen torgefährlich wusste Patrick Zoundi schon des Öfteren zu gefallen und erhält gegen Frankfurt nun erneut seine Chance von Beginn an. Neben Christopher Quiring ist Steven Skrzybski der zweite verletzungsbedingte Ausfall. Skrzybski konnte nach überstandenem Syndesmosebandriss und erfolgreicher Weisheitszahn-OP zum Wochenende erste Laufeinheiten absolvieren.

 

Jan Glinker

Jan Glinker

ist Spieler des Tages bei unserem Spiel gegen Frankfurt

Jan Glinker

ist Spieler des Tages gegen Frankfurt

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1. FC Union Berlin vs Eintracht Frankfurt

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