Vom Wecker bis zur Abendruhe:
Unioner erzählen vom Tag
Drei Perspektiven, ein Tag im Trainingslager: Rani Khedira, Leopold Querfeld und Ilyas Ansah haben über ihren Trainingsalltag auf dem adidas Home Ground gesprochen – über Intensität auf dem Platz, Medientermine daneben und persönliche Eindrücke mittendrin.
Der frühe Vogel...
Rani Khedira ist der Erste der drei, der in den heutigen Trainingstag startet. Nach einer schnellen Viertelstunde im Bad geht es für den Vizekapitän direkt zum Frühstück. In seiner Schüssel: Müsli mit frischen Früchten. Bevor es mit der Trainingsvorbereitung losgeht, steht noch eine Behandlung bei den Physiotherapeuten und ein Routinetreffen mit dem Mannschaftsrat und Cheftrainer Steffen Baumgart an.
Nur fünf Minuten später beginnt auch Leopold Querfeld seinen Tag. Nach einem kurzen Gesichtswaschen geht es für den Innenverteidiger zum Frühstück – Porridge mit Obst ist seine Wahl. Danach nochmal kurz aufs Zimmer, duschen und dann ab in den Kraftraum zur individuellen Vorbereitung mit Kraft- und Stabilisationsübungen.
Bei Ilyas Ansah klingelt der Wecker um Punkt 8 Uhr. Der 20-Jährige macht sich nicht lange fertig, sondern geht direkt zum Frühstück. Auch bei ihm bleibt es leicht – Obst mit Joghurt, dann ab zur Vorbereitung.
Hohe Intensität auf dem Rasen
Um 10 Uhr bittet Steffen Baumgart zur ersten Einheit des Tages. Nach gemeinsamer Erwärmung und Passformen stehen Überzahlsituationen in der Offensive auf dem Programm. Zwei Stunden lang wird gearbeitet – intensiv, laut, konzentriert. Nach dem Training zieht es Leopold Querfeld erneut in den Kraftraum. Dort rollt er sich auf der Faszienrolle aus und arbeitet nach.
Zum Mittagessen um 13 Uhr werden heute die Sitzplätze neu verteilt, damit sich die Gruppen immer wieder mal durchmischen. Danach: Physio, kurze Ruhepause, Kräfte sammeln für die zweite Einheit.
“Du hattest 90 Minuten Zeit, dir vernünftige Fragen zu überlegen”
Für Ilyas Ansah steht heute seine erste Medienrunde beim 1. FC Union Berlin an. Fünf Journalisten befragen ihn gut 15 Minuten lang. Ungewohnt, aber kein Problem: Der Offensivspieler nimmt’s gelassen: „Sowas kann schon auch Spaß machen. Sich in die Rolle der Journalisten zu versetzen und zu überlegen, was die beste Antwort ist – oder was die Journalisten hören wollen“. (lacht)
Leopold Querfeld trifft am Nachmittag ebenfalls einen Journalisten. Vorbereitung? Nicht unbedingt: „Bei solchen Interviews eher nicht, weil man nicht genau weiß, was gefragt wird. Aber nach dem Spiel überlege ich mir schon ein paar Dinge, weil die Fragen sich öfter mal wiederholen bzw. man immer den Spielverlauf widerspiegeln muss.“
Auf dem Platz geht es um Präzision, Abläufe, Körpersprache. Neben dem Platz um Worte und Wirkung. Zwei unterschiedliche Anforderungen – beide gehören zum Profialltag.
Rani Khedira entgeht der Interviewrunde heute und nutzt die Zeit lieber für einen Kaffee und einen kurzen Moment mit der Familie.
Nochmal schuften, dann runterfahren
Um 16:30 Uhr ruft das Trainerteam zur zweiten Einheit des Tages ins Adi-Dassler-Stadion. Die mitgereisten Fans schauen zu, wie in Mini-Spielen und Torschussformen gearbeitet wird. Die Belastung bleibt etwas geringer: Morgen steht das erste Testspiel des Trainingslagers an – um 14 Uhr gegen die SpVgg Greuther Fürth im Sportpark Ronhof.
Zum Abendessen trifft sich das Team um 19:30 Uhr. Auf die Frage, ob danach noch etwas ansteht, antwortet Khedira knapp: „Nein.“ Denn am nächsten Tag wartet nicht nur ein Spiel, sondern auch der Fanabend. Also geht es direkt aufs Zimmer – Ruhe genießen, Kraft tanken, Beine hoch, Kopf frei.
Zitat des Tages: „Du bist intelligent, aber von Mode hast du keine Ahnung“ – adidas-CEO Bjørn Gulden bringt bei seinem Besuch des Trainings auf dem Home Ground Union-Präsident Dirk Zingler zum Schmunzeln.
Die Tagebucheinträge im Überblick: