Aha. Der frühe Vogel ...

Union schlägt Hertha mit 2:0

Derbysieg zum Rückrundenauftakt:

Sa, 28. Januar 2023
Union schlägt Hertha mit 2:0

Der 1. FC Union Berlin gewinnt das Berliner Stadt-Derby am 18. Bundesliga-Spieltag im Olympiastadion mit 2:0. In einem zunächst intensiven, aber nur im Mittelfeld ausgetragenen Spiel bleiben Chancen auf beiden Seiten lange aus. Danilho Doekhis Kopfball nach einem Freistoß besorgt in Minute 44 die Pausenführung der Eisernen. Blau-Weiße Bemühungen können die Köpenicker über die gesamten 90 Minuten im Keim ersticken. In Minute 67 erzielt Union nach einem perfekten Konter die vorzeitige Entscheidung, Paul Seguin muss den Ball nur ins leere Tor schieben. Mit dem dritten Sieg im Kalenderjahr 2023 erobern die Unioner den zweiten Tabellenplatz zurück.

Hertha BSC: Christensen – Pekarik (77. Boateng), Uremovic, Kempf, Plattenhardt – Tousart, Serdar – Lukebakio, Boëtius (69. Niederlechner), Richter, Kanga (61. Ngankam)

1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel, Deokhi, Knoche, Leite, Roussillon (70. Gießelmann) – Schäfer (46. Seguin), Khedria, Haberer (89. Haraguchi) – Becker (84. Michel), Behrens (70. Siebatcheu)

Personal: Für den Rückrunden-Auftakt in der Bundesliga baute Chef-Trainer Urs Fischer sein Team auf drei Positionen um. Auf der rechten Außenbahn kehrte Kapitän Christopher Trimmel für Josip Juranovic zurück in die Anfangself, hinten links begann Startelf-Debütant Jérôme Roussillon statt Niko Gießelmann. Weiter vorne, im Mittelfeld gab zudem András Schäfer sein Startelf-Comeback für die Eisernen, Genki Haraguchi nahm für ihn auf der Bank Platz.

Zuschauer: 74.667

Tore: 0:1 Doekhi (44.), 2:0 Seguin (67.)

Ausgeglichene 44 Minuten – Doekhis Tor zur Pause

Angefeuert von beiden Fanlagern betrieben die 22 Spieler auf dem Rasen von Anfang an ein intensives Spiel, zwar nicht immer gefährlich vor den Toren, aber hart in den Zweikämpfen und aggressiv im Pressing. Den Ansatz der Gastgeber, über schnelles Kombinationsspiel in die Partie zu finden, wussten die Unioner meist im Verbund zu stoppen. Spätestens in der Abwehrreihe um Robin Knoche wechselte der Ball den Besitzer und wurde dann schnell auf die startenden Spitzen, meist in Person von Sheraldo Becker, geschickt. Aufgrund fehlender Präzision endeten jedoch auch diese Versuche oft in Ballverlusten. Gecoacht von ihrem Trainer Urs Fischer versuchten die Eisernen in der Folge langsam das Geschehen an sich zu reißen, längere Ballbesitzphasen und sichere Passfolgen waren das Resultat. Um das Resultat auf der Anzeigetafel allerdings zu ändern, hatten beide Mannschaften in der ersten halben Stunde noch zu wenig getan. Den ersten Torschuss der Partie von Marco Richter musste Union-Torwart Frederik Rönnow in Minute 33 nur hinter der Bande hervorholen. Gute Möglichkeiten für Union ergaben sich im weiteren Verlauf meist durch Standardsituationen, einen Freistoß sowie einen Eckball von Christopher Trimmel verpassten aber Freund und Feind knapp im Fünfmeterraum der Blau-Weißen. Als viele gedanklich schon mit einem 0:0 in der Halbzeit waren, schlug Unions Effizienz in der Luft wieder zu. Einen weiteren Freistoß Trimmels von der linken Seite verwertete Danilho Doekhi stark per Kopf zu seinem vierten Saisontor. Nach zweiminütiger Nachspielzeit endete wenig später die erste Halbzeit beim Stand von 1:0 für Union.

Becker und Seguin mit der Entscheidung – Hertha ohne Möglichkeiten

Ähnlich wie nach dem Anpfiff begannen auch die zweiten 45 Minuten mit einem steten Hin und Her, das runde Leder verweilte kaum mehr als 15 Sekunden bei einem Team, ehe es wieder beim Gegner landete. Etwaige Torgefahr entstand auch nach dem Seitenwechsel meist nur durch Standardsituationen, wirklich Zählbares sprang auf keiner Seite dabei heraus. In Minute 67 war es dann doch soweit, ein Tor fiel nach einem Freistoß. Nur nicht für die ausführenden Gastgeber. Nachdem die Eisernen die Situation geklärt hatten spielten sie den Ball schnell über Janik Haberer und Sheraldo Becker in die Spitze. Beckers Querpass auf den mitgelaufenen Paul Seguin musste dieser frei vor dem leeren Tor nur noch einschieben. Eine kurze Aufregung um ein vermeintliches Foulspiel von Rani Khedira im Vorfeld unterband Schiedsrichter Felix Brych nach einem Blick auf den Videomonitor. Wenige Minuten nach der Aufregung um das 2:0 musste Unions Rönnow zum ersten Mal in dieser Partie eingreifen. Einen Eckball köpfte Lucas Tousart am kurzen Pfosten auf das Gehäuse des Dänen, dieser war jedoch aufmerksam und bereinigte die Situation mit einer Parade gegen die Laufrichtung. Unter dem Druck des Rückstands versuchten die Charlottenburger nun das Spiel mehr und mehr in die Hälfte der Unioner zu verlagern, das Kurzpassspiel aber führte nicht zum Erfolg und auch hohe Bälle in den Strafraum kamen meist postwendend zurück. Die Eisernen ihrerseits beschränkten sich auf ihr Kerngeschäft bei eigener Führung, das Kontern und überstanden den Rest der Spielzeit ohne Gefahr eines Gegentreffers. Nach vier Minuten Nachspielzeit endete die Partie mit 2:0 für die Köpenicker.

Stimmen nach dem Spiel

“Derbys sind immer einzigartig. Hertha war in der ersten Halbzeit aggressiver und auch teilweise besser, da hatten wir Glück. Aber dann hatten wir unsere Situation, bei Standards sind wir aktuell sehr stark. Jetzt stehen wir kurz vorm Erreichen unseres Saisonziels, wenn wir das erreicht haben, dann schauen wir weiter und setzen uns neue Ziele”, so ein erfreuter Kapitän Christopher Trimmel nach dem Abpfiff.

Auch Rani Khedira zeigte sich einmal mehr begeistert von der Unterstützung auf den Rängen: “Wir wollten die Woche vergolden und das ist uns heute gelungen. Nach so einem Auswärtsspiel mit wahrscheinlich 12.000 Unionern zu feiern, das ist einfach unbeschreiblich. Bei der Szene vor dem 2:0 war ich mir sicher, dass ich zuerst den Ball getroffen habe und auch der Schiedsrichter hat es sehr schnell so entschieden.”

“Das Spiel war hart umkämpft, es gab viele Zweikämpfe und am Ende sind wir die glücklichen Gewinner. Die erste Hälfte geht an Hertha, aber am Ende gehen wir mit einem Standard in Führung. Es war heute ein tolles Spiel mit einer hervorragenden Atmosphäre, dafür leben wir”, zeigte sich Urs Fischer erfreut über die gewonnenen drei Punkte.

Ausblick auf die kommenden Tage

Nach dem Stadt-Derby bleibt der Mannschaft des 1. FC Union Berlin am Sonntag und Montag nicht viel Zeit für Regeneration und Vorbereitung für kommende Aufgaben. Die nächste Begegnung mit Beteiligung der Eisernen findet bereits am Dienstag, dem 31.01.2023, statt. Die Achtelfinal-Partie im DFB-Pokal gegen den VfL Wolfsburg im Stadion An der Alten Försterei wird um 20:45 Uhr angepfiffen.

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