Heimsieg, Torjägerkanone und Meisterschaft:

Unions perfekter Saisonabschluss beim 6:0 gegen Gütersloh

Die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin feiert am letzten Spieltag der Saison 2024/25 einen überzeugenden und nie gefährdeten Heimsieg über den FSV Gütersloh 2009 und sichert sich damit neben dem Aufstieg auch die Zweitliga-Meisterschaft. Die Tore beim 6:0 vor einer neuen Zweitliga-Rekordkulisse erzielen Dina Orschmann (18./22.), Lisa Heiseler (20./49./67.) und Sarah Abbu Sabbah (90.).

Spielerinnen des 1. FC Union feiern einen Torerfolg mit Jubel in einem Fußballspiel auf dem Platz.

1. FC Union Berlin: Bösl – Weiß, Schneider, Becker (60. Niesler), Steinert – Janez (60. Abu Sabbah), Frank (77. Rurack), Moraitou (69. Markou) – Halverkamps (69. Metzker), Heiseler, D. Orschmann 

FSV Gütersloh 2009: Krumme – Schmidt (79. Aradini), Tappe, Stojan, Kappmeier (46. Pagel) – Leubner, Tellenbröker, Hokamp – Krohne (46. Bultmann), Weber (79. Zitzer), Preuß (65. Gärtner) 

Personal: Ohne Veränderungen schickte Cheftrainerin Ailien Poese ihr Team in die letzte Partie der Spielzeit 2024/25.   

Zuschauer: 20.132 

Tore: 1:0 D. Orschmann (18.), 2:0 Heiseler (20.), 3:0 D. Orschmann (22.), 4:0 Heiseler (49.), 5:0 Heiseler (67.), 6:0 Abu Sabbah (90.) 

Starke fünf Minuten zur Vorentscheidung – Gütersloh offensiv harmlos

Das große Ziel der Zweitligameisterschaft vor Augen begannen die Eisernen Ladies den Saisonabschluss gegen FSV Gütersloh direkt sehr druckvoll und auch der einsetzende Starkregen änderte nichts an der Rollenverteilung. Das erste Ausrufezeichen der Partie setzte in der siebten Spielminute allerdings der Gast aus Nordrhein-Westfalen: Nach einer schnellen Kombination Richtung Tor nutze Lilly Stojan den sich ihr bietenden Platz für einen harten Abschluss aus 18 Metern. Cara Bösl im FCU-Tor riss allerdings die Hände hoch und verhinderte den Rückstand (7.). Knapp zwei Minuten später folgte das nächste Raunen im Stadion An der Alten Försterei, als sich Antonia Halverkamps‘ Flanke gefährlich Richtung FSV-Tor senkte, letztlich aber nur auf dem Netz landete (9.). Die nächste Portion Glück verbrauchten die Gäste wiederum nur wenige Augenblicke später, als Kapitänin Lisa Heiseler eine Flanke von Dina Orschmann im Fünfmeterraum nur knapp verpasste (14.).

Besser machte es Orschmann in Spielminute 18 dann selbst, als sie eine flache Halverkamps-Hereingabe am zweiten Pfosten problemlos über die Linie drückte. Der Jubel war kaum verebbt, da folgte bereits der nächste Torschrei aus über 20.000 eisernen Kehlen. Lisa Heiseler, noch im Rennen um die Torjägerkanone, nahm sich des Handelfmeters an, den es kurz zuvor gab. Mit einem trockenen Flachschuss in die rechte Ecke erhöhte sie auf 2:0. Das eiserne Offensiv-Trio ließ auch in der Folge nicht nach und lief weiter auf Hochtouren: Einen Ballgewinn im Mittelfeld gab Heiseler weiter nach vorne zu Kollegin Orschmann, die dann erneut keine Probleme hatte, den Ball im Tor unterzubringen (22.).

Nach diesem Tore-Hattrick beruhigte sich die Partie ein wenig, die Unionerinnen waren ihrerseits im Angriff nicht mehr ganz so konsequent wie noch zuvor, die Gäste hingegen hatten sich ab der 25. Minute besser auf das Team von Ailien Poese eingestellt und verteidigten nun intensiver und besser organisiert. 

Für einen erneuten Weckruf sah sich nach 39 Minuten Celine Frank verantwortlich, als sie einen freien Ball aus 18 Metern per Schlenzer im Eck platzieren wollte. Gütersloh-Schlussfrau Krumme war jedoch auf dem Posten und parierte per gut getimter Flugeinlage. Bereits in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs verhinderte Krumme erneut einen weiteren Gegentreffer, als sie einen Versuch von Korina Janez wenige Zentimeter vor der Linie klärte. Unmittelbar danach schickte die Schiedsrichterin beide Mannschaften beim Stand von 3:0 in die Kabinen.

Spielszene eines Frauenfußballspiels mit Spielerin in roter Uniform, Ball am Fuß, Publikum im Hintergrund.
Spielszene eines Frauenfußballspiels mit einer Spielerin in Rot, die einem Tackling einer Spielerin in Weiß ausweicht.
Spielerin tritt einen Elfmeter auf einem Fußballfeld, Zuschauer stehen im Hintergrund.
Zwei Fußballspielerinnen in Aktion während eines Spiels, mit Zuschauern im Hintergrund.
Eine Spielerin in rotem Trikot dribbelt den Ball, während zwei Gegnerinnen in weißen Trikots versuchen, sie zu stoppen. Im Hintergrund ein jubelndes Publikum.

Heiseler sichert sich Torjägerkanone - Abu Sabbah leitet Feierlichkeiten ein

Auch nach dem Seitenwechsel begannen die Frauen des 1. FC Union Berlin mit mehr Engagement als der Gegner und erhöhten bereits in Spielminute 49 auf 4:0. Eine Flanke von Außenverteidigerin Judith Steinert verpasste Torfrau Krumme in der Mitte, sodass Heiseler unter Bedrängnis und viel Körpereinsatz aus kurzer Entfernung ihren zweiten Treffer des Tages erzielte.

In der Folge brauchte es auf beiden Seiten eine Weile, bis wieder für Torgefahr gesorgt wurde und erneut war es Lisa Heiseler, die sowohl am Spielstand als auch an ihrer persönlichen Torstatistik schraubte. Einen Pass von Dina Orschmann nahm sie im Strafraum gekonnt an und hob den Ball anschließend über die gegnerische Torhüterin ins Netz (67.). Den möglichen Doppelschlag verpasste sie fünf Minuten später, als sie nach erneuter Orschmann-Vorlage an der parierenden Krumme scheiterte.

In einer Partie, die mit fortlaufender Spielzeit mehr und mehr an Spielfluss verlor, versuchten sich die Eisernen Ladies noch an einigen Distanzschüssen. Dina Orschmanns Vollspannschuss aus 23 Metern flog in Minute 77 allerdings knapp über das Tor. Wenige Zentimeter neben das Gehäuse ging auch Zita Ruracks Abschluss in Minute 84, nachdem sie an der Fünfmeterraum-Linie einen freien Ball vor sich hatte. Quasi mit dem Abpfiff setzte die zuvor eingewechselte Sarah Abu Sabbah den Schlusspunkt unter eine famose Saison und erzielte per Konter das 6:0. Nach dem darauffolgenden Schlusspfiff begannen die Feierlichkeiten rund um die Übergabe der Meisterschale sowie die Übergabe der Torjägerkanone an Kapitänin Lisa Heiseler.

Eine Spielerin in roter Kleidung dribbelt den Ball, während sie von einer Gegnerin in Weiß verfolgt wird. Stadionpublikum im Hintergrund.
Spielszene im Fußball, mit zwei Spielerinnen von Union Berlin sowie einer Spielerin des gegnerischen Teams, umgeben von jubelnden Fans.
Ein Fußballspieler in roter Ausrüstung versucht, an einer Torhüterin in schwarzer Ausrüstung vorbeizukommen. Stadionatmosphäre im Hintergrund.
Spielszene eines Frauenfußballspiels, mit Spielerinnen in roten und weißen Trikots, während ein Ball gespielt wird.

Stimmen nach dem Spiel

Lisa Heiseler resümierte strahlend: „Heute ist wirklich ein perfekter Tag. Wir haben den Aufstieg zwar bereits vor Wochen schon gefeiert, aber jetzt, wenn man die Meisterschale in der Hand hält, kann man es erst so richtig realisieren. Der Verein bedeutet mir einfach alles. Die Fans und die Menschen im Verein haben uns die ganze Saison so viel Unterstützung gegeben, da ist es toll, dass wir etwas zurückgeben konnten.“

„Es ist ein atemberaubendes Gefühl. Ich kann es noch gar nicht glauben und es ist gerade einfach nur traumhaft. Ich kann es noch nicht ganz realisieren. Wir haben ein tolles Spiel gemacht und waren phasenweise auch sehr emotional aufgrund der ganzen Abgänge. Vor der Kulisse zu spielen, war einfach unglaublich. Wir freuen uns jetzt einfach und genießen den Moment“, so Doppeltorschützin Dina Orschmann.

„Bei mir herrscht gerade Freude, Trauer, weil manche Spielerinnen den Verein verlassen, Stolz – eigentlich ist es jetzt gerade noch unbeschreiblich. Ich glaube, wir werden heute noch eine sehr lange Nacht haben. Es war eine wahnsinnige Leistung von allen Beteiligten in dieser Saison. Auch die Kulisse war heute der Wahnsinn. Ich bin gerade einfach sprachlos“, zeigte sich Cheftrainerin Ailien Poese überwältigt.

Ausblick

Nach den Feierlichkeiten verabschiedet sich die Mannschaft ab Mittwoch in die verdiente Sommerpause und trifft sich am 21.07. zum Trainingsauftakt für die Bundesliga-Spielzeit 2025/26.

Tags
Profis FrauenSaison 2024/252. Frauen-Bundesliga24/25-F-26-FCUGUT

Ähnliche Artikel

Profis Frauen