In den Anfangsminuten tasteten sich beide Teams zunächst ab, sodass die ersten zehn Minuten weitgehend chancenarm blieben. Einzig Eileen Campbell sorgte in der 8. Minute für Gefahr, als sie aus kurzer Distanz abzog. Der abgefälschte Ball landete über Umwege bei Samantha Steuerwald, deren Abschluss jedoch eher einem Rückpass auf Leipzigs Torhüterin Elvira Herzog glich. 

In der 13. Minute unterbrach die Schweigeviertelstunde mit einem Torjubel: Lisa Heiseler brachte die Eisernen nach einem Doppelpass mit Eileen Campbell in Führung. Den durchgesteckten Ball schob sie flach ins kurze linke Eck – 1:0 für Union. Direkt im Anschluss bewahrte Unions Schlussfrau Cara Bösl ihr Team mit einer starken Flugeinlage vor dem Ausgleich, als sie einen Kopfball aus kurzer Distanz an die Latte lenkte. 

Die nächste Möglichkeit nach dem Führungstreffer hatte Jenny Hipp auf dem linken Fuß. Leipzigs Torhüterin Herzog konnte den Schuss zunächst abwehren, der Abpraller landete jedoch direkt vor Heiseler an der Fünf-Meter-Linie. Ihr Nachschuss landete allerdings nur am Außennetz (20.).

Union kontrollierte in der Folge Ball und Gegner – sehr zur Freude der 7.771 Fans im Stadion An der Alten Försterei. Die in der 33. Minute erneut jubeln durften: Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld versenkte Eileen Campbell den Ball im Netz. Der Treffer zählte jedoch nicht – die Unparteiische entschied auf ein hervorgehende Abseitsstellung.

Auf der Gegenseite musste Cara Bösl in der 37. Minute erneut eingreifen und entschärfte einen Schuss aus sieben Metern – eine der wenigen Leipziger Chancen. Ohne Nachspielzeit ging es mit der knappen, aber verdienten Führung für die Eisernen in die Halbzeitpause. 

Den besseren Start in die zweite Halbzeit erwischte RasenBallsport Leipzig. Die Gäste drückten Union zunächst tief in die eigene Hälfte. Doch nach rund zehn Minuten meldete sich die Elf von Ailien Poese zurück: Campbell eroberte den Ball im Mittelfeld, setzte zum Sprint an und steckte im richtigen Moment auf Weidauer durch – deren Abschluss blieb jedoch an der starken Leipziger Torhüterin Herzog hängen. 

Nur wenige Minuten später die nächste Chance: Hipp, einst selbst im Leipziger Trikot aktiv, wurde am linken Strafraumeck von Campbell bedient. Mit dem zweiten Kontakt zog sie ab, setzte den Ball aber um wenige Meter am langen Pfosten vorbei (58.). 

Dann ging alles ganz schnell: In der 65. Minute belohnte sich die laufstarke Campbell mit dem Treffer zum 3:0. Tomke Schneider hatte den Angriff über die linke Seite stark eingeleitet und den Ball perfekt serviert. Nur zwei Minuten später ließ Campbell im Zentrum ihre Gegenspielerin stehen und schickte Weidauer steil – die fackelte nicht lange und traf per Direktabnahme unhaltbar zum 4:0. 

Auch defensiv blieb Union stabil. In der 74. Minute zeigte Torhüterin Bösl erneut ihre Klasse und rettete im Eins-gegen-eins gegen Delice Boboy mit starkem Reflex und einem Spagat. In der Nachspielzeit setzte Ida Heikkinen den Schlusspunkt: Nachdem ein Schuss von Campbell zunächst abgewehrt wurde, schaltete die 19-Jährige am schnellsten und schob aus kurzer Distanz zum 5:0-Endstand ein – ihr erster Pflichtspieltreffer im Union-Trikot. 

„Wir haben in dieser Woche hart gearbeitet und viel miteinander gesprochen – genau das konnten wir heute auf dem Platz auch umsetzen. Vor allem im letzten Drittel waren wir deutlich aktiver und mutiger, haben uns viele Chancen erspielt. Das macht mich einfach unfassbar glücklich“, freute sich Doppelpackerin Lisa Heiseler. 

Eileen Campbell fügte hinzu: „Die Freude ist riesig – die Mannschaftsleistung war heute einfach richtig stark. Wir haben vieles von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten, und waren über die gesamte Spielzeit sehr präsent. Unsere Angriffe haben wir gut ausgespielt, deshalb geht das Ergebnis aus meiner Sicht auch absolut in Ordnung.“ 

„Heute hat einfach alles gepasst. Wir haben in der vergangenen Woche intensiv gearbeitet und viel darüber gesprochen, was wir auf dem Platz sehen wollen. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, dass sie all das heute so konsequent umgesetzt hat. Das war eine fantastische Leistung“, lautete das Fazit von Cheftrainerin Ailien Poese.