0:1 Niederlage im Adi-Dassler-Stadion:
Test gegen S05 vom Punkt entschieden
Die Profimannschaft der Männer des 1. FC Union Berlin unterliegt am Dienstagnachmittag dem Drittligisten 1. FC Schweinfurt 05 mit 0:1. Gegen den Aufsteiger in die 3. Liga fanden die Eisernen über weite Strecken kein Mittel, um die kompakte und disziplinierte Defensive der Gäste zu durchbrechen. So blieb der verwandelte Foulelfmeter von Martin Thomann in der 81. Minute der einzige Treffer des Tages.
1. FC Union Berlin: Stein (61. Raab) – Trimmel (61. Skov), Querfeld (70. Doekhi), Tousart (70. Khedira), Leite (26. Rothe (78. Kemlein)), Markgraf (61. Juranović) – Bénes (70. Sliskovic), Král (61. Haberer) – Burke (61. Ansah), Ljubičić (61. Ilić), Skarke (61. Preu (78. Jeong))
1. FC Schweinfurt 05: Weisbäcker – Bausenwein (46. Doktorczyk), Zeller (46. Frisorger), Meißner (46. Shuranov), Trslic (46. Böhnlein), Krätschmer (46. Thomann) – Angleberger (46. Fery), Geis (46. Piwernetz) – Müller (46. Latteier), Dellinger (46. Wintzheimer), Grimbs (46. Obiogumu)
Zuschauer: 560
Tor: 0:1 Thomann (81.)
Über Standards und Flanken gefährlich – Schweinfurt stellt sich in den Weg
Pünktlich zum Anpfiff zeigte sich auch die Sonne über dem Adi-Dassler-Stadion, als die Hymne des 1. FC Union Berlin erklang und die Eisernen das Spiel eröffneten. Die erste nennenswerte Gelegenheit gehörte jedoch dem Drittligisten aus Schweinfurt: Nach einem Freistoß in vielversprechender Position trat mit Johannes Geis ein erfahrener Standard-Spezialist an – der frühere Bundesligaprofi versuchte es direkt. Union-Keeper Yannic Stein war jedoch zur Stelle und lenkte den scharf getretenen Ball über die Latte (3.).
Die Anfangsphase war vom Ballbesitzübergewicht der Berliner geprägt. In der 10. Minute wurde es dann auch erstmals gefährlich, als ein präziser Ball hinter die letzte Linie Tim Skarke in Szene setzte. Der Offensivspieler zog in den Strafraum und zielte auf die lange Ecke, doch ein mitgelaufener Schweinfurter klärte im letzten Moment per Block. Nur wenig später kombinierten sich die Eisernen erneut gefährlich in die Tiefe: Nach einem vertikalen Zuspiel schaltete Oliver Burke den Turbo ein, zog mit Tempo an der Abwehr vorbei und legte quer auf Skarke. Dessen Direktabnahme aus zentraler Position wurde erneut von einem S05-Verteidiger geblockt (21.).
Nach gut einer halben Stunde verzeichnete Union die bis dahin größte Chance der Partie. Einen getretenen Standard von Kapitän Christopher Trimmel ließ die Schweinfurter Hintermannschaft am zweiten Pfosten durchrutschen, wo Alex Král eingelaufen war. Der tschechische Mittelfeldspieler wurde vom Ball sichtlich überrascht und brachte aus kurzer Distanz nicht genug Druck hinter den Abschluss – Maximilian Weisbäcker im Tor der “Schnüdel” konnte sicher zupacken (29.). In der 38. Minute bot sich dann auch Eigengewächs Andrik Markgraf eine gute Gelegenheit: Nach einem Ballverlust der Schweinfurter schaltete Union schnell um, Oliver Burke trieb das Spiel nach vorn, ehe László Bénes mit Übersicht in den Fünf-Meter-Raum flankte. Markgraf stieg zum Kopfball hoch, doch erneut war ein Verteidiger zur Stelle und verhinderte den möglichen Einschlag. Bis zum Halbzeitpfiff blieb es bei einem torlosen Spielstand – weitere nennenswerte Chancen blieben aus.
Kein Durchkommen für Union – Schweinfurt trifft aus elf Metern
Nur fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff setzte Union das erste offensive Signal des zweiten Durchgangs – und das mit einem Überraschungsmoment. Ein schnell ausgeführter Freistoß aus der eigenen Hälfte hebelte die Schweinfurter Defensive aus, der lange Ball sollte Tim Skarke erreichen, doch der herausgeeilte Torhüter Maximilian Weisbäcker war vor ihm am Ball. Der Abpraller landete bei Marin Ljubičić, der wenige Meter hinter der Mittellinie das verwaiste Tor ins Visier nahm. Sein Versuch aus der Distanz verfehlte das Ziel jedoch um einige Meter.
Rund eine Stunde war gespielt, als Schweinfurt mal wieder gefährlich im letzten Drittel auftauchte. Nach einem unübersichtlichen Durcheinander im Strafraum kam Martin Thomann aus dem Stand zum Abschluss, doch Yannic Stein reagierte stark und lenkte den Ball mit einer Hand zur Ecke ab. Kurz darauf setzte sich Innenverteidiger Kevin Frisorger offensiv in Szene: Mit einem sehenswerten Hackentrick ließ er Lucas Tousart im Strafraum stehen und zog aus kurzer Distanz volley ab. Erneut war Stein zur Stelle – mit einem schnellen Reflex verhinderte er den Rückstand (60.).
In der 69. Minute kam erneut Union zu einer guten Gelegenheit: Neuzugang Ilyas Ansah steckte den Ball in die Tiefe auf David Preu durch, der allein auf das Schweinfurter Tor zulief. Aus spitzem Winkel versuchte er, den Ball an Keeper Weisbäcker vorbei zu legen, scheiterte jedoch am Schlussmann. In der Schlussphase nahm das Spieltempo spürbar ab – zahlreiche Wechsel unterbrachen den Rhythmus. In der 81. Minute rückte dann der Unparteiische in den Mittelpunkt: Nach einem Dribbling im Strafraum kam ein Schweinfurter Außenstürmer nach leichtem Kontakt zu Fall – der Schiedsrichter entschied auf Strafstoß. Martin Thomann übernahm die Verantwortung und verwandelte den Elfmeter zentral zur Schweinfurter Führung.
In der Nachspielzeit wurde es noch einmal gefährlich vor dem Schweinfurter Tor: Eine Flanke von Josip Juranović konnte von der Abwehr nur unzureichend geklärt werden und landete im Rückraum bei Ilyas Ansah. Der Offensivspieler nahm direkt Maß und schloss flach ab, doch Maximilian Weisbäcker tauchte ab und sicherte mit einer starken Parade die knappe Führung der Gäste. Wenig später beendete der Schiedsrichter die Partie in Herzogenaurach – Union musste sich mit 0:1 gegen den Drittligisten aus Schweinfurt geschlagen geben.
Stimmen nach dem Spiel
“Ich bin wieder gesund und habe ein gutes Gefühl. Daher bin ich sehr glücklich, heute gespielt zu haben. Die Partie selbst war anstrengend und nicht einfach. Wir hatten Chancen, müssen aber mehr Tore schießen. Das gilt es im Training anzugehen”, so das Fazit von Wooyeong Jeong nach dem Abpfiff.
“Ein Testspiel im Trainingslager ist vor allem dazu da, die Lehren aus der jeweiligen Partie zu ziehen. Heute hat man gesehen, dass noch nicht alles funktioniert und in gewissen Situationen die Frische gefehlt hat. Das mag typisch für ein Trainingslager sein, trotzdem hätten wir uns über einen Erfolg mehr gefreut”, ergänzte Leopold Querfeld im Anschluss.
“Am Ende waren es für den Gegner zwei, drei Möglichkeiten zu viel. Bei unseren eigenen Chancen waren wir hingegen nicht konsequent genug. Insgesamt war es ein normales und vernünftiges Vorbereitungsspiel, in dem wir auch ordentlich durchgewechselt haben. Im ersten Durchgang haben wir es ganz gut gemacht, nach der Pause hatte der Gegner dann mehr Spielkontrolle”, lautet die Analyse von Cheftrainer Steffen Baumgart nach dem Duell.
Ausblick auf die kommenden Tage:
Nach einer intensiven Zeit mit zwei Testspielen und zahlreichen Einheiten auf dem Trainingsplatz steht der Profimannschaft der Männer des 1. FC Union Berlin am Mittwoch ein freier Tag zur Regeneration bevor. Am Donnerstag bittet Cheftrainer Steffen Baumgart dann erneut zu zwei Übungseinheiten - das Nachmittagstraining um 16:30 Uhr wird öffentlich sein. Vor der Abreise am Freitag steht in Herzogenaurach ein letztes - nichtöffentliches - Training auf dem Programm steht. Zurück in Berlin wartet bereits am Sonnabend, dem 02.08.2025, das nächste Vorbereitungsspiel: Im Stadion An der Alten Försterei empfängt Union mit dem RCD Espanyol Barcelona einen Traditionsverein aus der spanischen LaLiga. Tickets für die Begegnung sind online sowie in allen stationären Zeughäusern erhältlich.