Defensiv stabil, vorne eiskalt:
Union siegt 1:0 auf St. Pauli
Die Profimannschaft der Männer des 1. FC Union Berlin feiert am Sonntagabend beim FC St. Pauli einen 1:0-Sieg. Beide Mannschaften stehen sich zu Beginn der Partie defensiv gegenüber, kurz vor der Pause kann Rani Khedira jedoch die Eisernen mit 1:0 in Führung bringen (44.). In der zweiten Halbzeit wird St. Pauli offensiv etwas aktiver, doch die Eisernen stehen defensiv stabil und bringen die Führung ohne Gegentor ins Ziel.
1. FC Union Berlin: Rönnow – Doekhi, Querfeld, Leite – Trimmel, Kemlein (72. Haberer), Khedira, Rothe (72. Köhn) – Burke (72. Jeong), Ansah (81. Skarke) – Ilić (65. Král)
FC St. Pauli: Vasilj – Wahl, Smith, Mets – Pyrka (72. Metcalfe), Sands, Oppie – Irvine (64. Ceesay), Fujita – Hountondji (64. Sinani), Pereire Lage
Personal: Nach dem 2:2-Unentschieden im Heimspiel gegen den FC Bayern München nahm Union-Cheftrainer Steffen Baumgart auf zwei Positionen Änderungen vor: Für Janik Haberer und András Schäfer rückten Christopher Trimmel und Andrej Ilić in die Startelf.
Zuschauer: 29.546
Tor: 0:1 Khedira (44.)
Später Führungstreffer für Union – Khedira trifft zum 1:0
Nach fünfzehn gespielten Minuten gab es für die Unioner im Millerntor-Stadion die erste Torchance: Ein Einwurf von Christopher Trimmel auf Höhe des Sechzehners rutschte durch die Hamburger Verteidigungslinie zu Andrej Ilić, doch Torhüter Nikola Vasilj war wachsam und kam vor dem Serben an den Ball.
Fast eine Viertelstunde später hatten die Eisernen durch Leopold Querfeld die nächste Gelegenheit, in Führung zu gehen. Trimmel schlug einen Standard von der Eckfahne auf den Kopf von Querfeld, der den Ball aus sechs Metern Entfernung auf das Pauli-Tor brachte, doch Keeper Vasilj konnte erneut abwehren (29.).
Im direkten Gegenstoß kombinierten die Hausherren dann ihre erste Torchance heraus: Louis Oppie schickte per Steckpass Andréas Hountondji auf die Reise. Der Stürmer dribbelte sich auf der linken Seite durch und flankte in den Union-Strafraum, dort wartete Mathias Pereira Lage, der die Kugel jedoch links am Tor vorbei köpfte (30.).
Nach einem weiteren langen Einwurf von Trimmel brach bei den Gäste-Fans Jubel aus. Über Umwege landete der Ball bei Rani Khedira im Rückraum, der sofort abschloss. Sein erster Versuch prallte noch an seinem Teamkollegen Ilić ab, doch das Spielgerät landete wieder bei Khedira, der beim zweiten Versuch den Ball präzise in das linke Eck des Tors platzierte (44.). Schiedsrichter Tobias Stieler pfiff kurz darauf zur Halbzeitpause.
St. Pauli dreht offensiv etwas auf – Unioner bringen die Führung über die Zeit
Es verstrichen die ersten fünfzehn Minuten nach Wiederanpfiff, ehe Joel Fujita sein Glück probierte und aus 20 Metern auf das Tor der Eisernen abzog. Der Schuss war allerdings zu flach und unplatziert, sodass Unions Torhüter Frederik Rönnow keine Probleme hatte, den Ball festzuhalten (60.).
Drei Zeigerumdrehungen später musste der Däne ein weiteres Mal die Situation entschärfen: Louis Oppie flankte auf Hauke Wahl, der am zweiten Pfosten auf das Tor köpfen konnte, Rönnow war allerdings reaktionsschnell, hatte seine Hände oben und hielt somit seinen Kasten weiterhin sauber (63.).
Kurz nach einem Dreifachwechsel der Eisernen erspielten sich die Hausherren eine weitere Gelegenheit durch Danel Sinani, der Pereira Lage in die Tiefe schickte. Der Stürmer aus Frankreich erlief sich das Spielgerät und schoss direkt aus spitzem Winkel auf das Tor der Unioner, der Ball streifte an Rönnow vorbei und knallte an den Innenpfosten, prallte jedoch zurück in den Strafraum, wo die Eisernen die Situation bereinigen konnten (74.).
In der ersten Minute der Nachspielzeit zeigten sich dann noch einmal die Berliner in der Offensive: Ein langer Abstoß von Rönnow landete beim eingewechselten Alex Král, der den Ball zum ebenfalls eingewechselten Tim Skarke spielte. Der Angreifer schoss daraufhin zentral aus 25 Metern auf den Kasten der Hamburger, verfehlte allerdings knapp sein Ziel. Vier Minuten später beendete Stieler die Partie und besiegelte so den 1:0-Auswärtssieg der Unioner.
Stimmen nach dem Spiel
„Wir haben uns heute vorgenommen, von Beginn an bis zum Schluss konzentriert zu verteidigen, bei gegnerischen Standards aufmerksam zu bleiben und selbst nach ruhenden Bällen gefährlich zu werden. Beide Mannschaften haben sehr ordentlich verteidigt – und ja, wir hatten sicherlich auch ein bisschen Spielglück, das wir uns aber hart erarbeitet haben“, erklärte Kapitän Christopher Trimmel nach dem Abpfiff.
„Ich habe heute Morgen noch mit meiner Tochter telefoniert und sie meinte zu mir, dass ich heute ein Tor schieße. Umso schöner, dass es tatsächlich geklappt hat. Wenn man dann in die verrückten, glücklichen Gesichter im Block schaut – diese puren Emotionen, das ist doch das Besondere am Fußball. Am Ende zählen aber vor allem die drei Punkte, und darüber freuen wir uns sehr“, ergänzte Siegtorschütze Rani Khedira.
„Die Mannschaft hat heute nur wenige Fehler gemacht, was in einem fehleranfälligen Sport wie Fußball enorm wichtig ist, und wurde dafür am Ende auch belohnt. In der zweiten Hälfte haben wir sehr konzentriert verteidigt und einmal hat uns der Pfosten geholfen. Letztlich haben wir in einem schwierigen Auswärtsspiel drei Punkte geholt. Darauf wollen wir aufbauen und diese positive Stimmung mitnehmen“, zog Unions Cheftrainer Steffen Baumgart nach der Partie Bilanz.
Ausblick auf die kommenden Tage
Wieder in Berlin angekommen, geht es für die Mannschaft von Steffen Baumgart an die Vorbereitung des 12. Spieltages der Bundesliga-Saison: Am Dienstag ab 11 Uhr können Fans bei einem öffentlichen Training die Mannschaft vom Seitenrand aus unterstützen und Autogramme der Spieler ergattern. Die Unioner empfangen dann am Sonnabend, dem 29.11.2025, den 1. FC Heidenheim und kämpfen ab 15:30 Uhr um drei weitere Punkte. Bis dahin trainiert die Mannschaft täglich hinter verschlossenen Türen.