Bayerns Siegesserie beendet:
Union trotzt dem Meister einen Zähler ab
Am zehnten Spieltag der Bundesligasaison trennt sich die Profimannschaft der Männer des 1. FC Union Berlin vom Tabellenführer FC Bayern München mit 2:2. Union geht durch Danilho Doekhi früh in Führung (27.), doch Luis Diaz gleicht noch vor Pausenpfiff zum 1:1 aus (38.). In der zweiten Halbzeit besorgt wieder Doekhi die Unioner Führung (83.), ehe Bayern-Torjäger Harry Kane in der Nachspielzeit den erneuten Ausgleich erzielt (90.+3).
1. FC Union Berlin: Rönnow – Doekhi, Querfeld, Leite – Haberer (70. Juranovic), Kemlein (70. Kral), Khedira, Rothe (78. Köhn) – Schäfer, Ansah (78. Jeong) – Burke (78. Skarke)
FC Bayern München: Neuer – Laimer (80. Bischof), Upamecano, Tah, Stanišić (88. Jackson) – Kimmich, Goretzka (80. Pavlovic) – Olise, Gnabry (59. Karl), Diaz – Kane
Personal: Nach dem Unentschieden im Heimspiel gegen den SC Freiburg nahm Union-Cheftrainer Steffen Baumgart auf drei Positionen eine Veränderung vor: Für Derrick Köhn, Tim Skarke und Andrej Ilic rückten Tom Rothe, Ilyas Ansah und Oliver Burke in die Startelf.
Zuschauer: 22.012
Tore: 1:0 Doekhi (27.), 1:1 Diaz (38.), 2:1 Doekhi (83.), 2:2 Kane (90.+3)
Vier geschossene Tore, nur zwei zählen – Attraktives 1:1 zur Pause
Im Stadion An der Alten Försterei kamen beide Mannschaften mit viel Selbstbewusstsein auf den Rasen, wobei die Unioner für den ersten Torjubel des Spiels sorgten: Ein Eckball von Janik Haberer flog quer durch den Münchner Strafraum, Leopold Querfeld gewann sein Luftduell und köpfte den Ball zu Ilyas Ansah, der das Leder nur noch einschieben musste. Nachdem sich jedoch der Videoschiedsrichter gemeldet hatte, wurde das Tor wegen einer vermeintlichen Abseitsposition aberkannt (9.).
Trotz des nicht gewerteten Tores von Geburtstagskind Ansah ließen sich die Berliner nicht entmutigen und stürmten weiter auf das 1:0. In der 27. Minute war eine Ecke von Haberer wieder der Ausgangspunkt für einen Unioner Jubel: Er spielte den Ball flach in den Rückraum der Münchner, wo Danilho Doekhi wartete und direkt abschloss. Der Ball schlängelte sich durch die Abwehrspieler des FC Bayern und schlug unter Manuel Neuer ein.
Elf Minuten später sorgte Luis Diaz jedoch für den Münchner Ausgleich. Einen zu steil gespielten Ball von Josip Stanišić rettete Diaz mit einer Grätsche links vom Unioner Tor vor dem Aus, wieder aufgestanden drehte er sich um die eigene Achse und schloss aus spitzestem Winkel ab. Das Spielgerät flog im hohen Bogen an Frederik Rönnow vorbei und schlug oben rechts im Tor ein (38.).
In der Nachspielzeit konnten sich die Bayern-Fans dann noch einmal kurz freuen: Union klärte die Kugel nicht zwingend genug aus dem eigenen Strafraum, wodurch Dayot Upamecano abschließen konnte. Harry Kane klaute ihm jedoch das Tor, bevor der Ball die Torlinie überquerte. Er stand dabei aber klar im Abseits und so verstummte der Bayern-Torjubel wieder schnell (45.+2). Mit einem durchaus gerechten 1:1 gingen beide Teams kurz darauf in die Kabinen.
Beide Mannschaften auf Augenhöhe – Späte Punkteteilung
Der 1. FC Union Berlin kam sehr wach aus der Kabine, die erneute Führung war das Ziel: Das Team erspielte sich in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit mehrere Torchancen, die Gäste suchten ihr Glück dadurch vermehrt in Kontern. Michael Olise probierte bei einem dieser Gegenstöße sein Glück und schoss aus halbrechter Position präzise auf den Kasten der Unioner, Torwart Rönnow war jedoch reaktionsschnell und bekam noch rechtzeitig seine Hände zwischen Tor und Ball (60.).
Noch vor der 80. Spielminute wurde es dann Zeit für frischen Wind, Cheftrainer Steffen Baumgart brachte Alex Král und Josip Juranovic, sowie Derrick Köhn, Tim Skarke und Woo-yeong Jeong in die Partie. Diese Wechsel sollten noch einmal Stabilität und neue Energie in das Spiel bringen.
Kurz darauf holte der eingewechselte Köhn einen Freistoß raus, welchen Juranovic in den Sechzehner trat. Dort köpfte Bayern-Stürmer Kane den Ball direkt vor die Füße von Doekhi, der genug Zeit hatte, den Ball anzunehmen und die Kugel erneut mit Wucht an Neuer vorbeizuschieben. Damit machte der Niederländer einen weiteren Doppelpack für sich klar und erhöhte den Spielstand zugunsten der Eisernen auf 2:1 (83.).
Die Bayern gaben sich jedoch nicht geschlagen und egalisierten den Unioner Treffer noch kurz vor dem Abpfiff. In der 3. Minute der Nachspielzeit landete eine präzise Flanke auf dem Kopf von Harry Kane, der aus fünf Metern Entfernung eiskalt blieb und über Rönnow hinweg köpfte (93.). Wenige Augenblicke später endete die Partie mit einer 2:2-Punkteteilung.
Stimmen nach dem Spiel
„Es ist ein geiles Ergebnis, trotzdem haben wir gemischte Gefühle, weil wir so spät noch das Tor bekommen haben. Für einen kurzen Moment hatten wir drei Punkte, aber so ist der Fußball. In der ersten Halbzeit sind wir früh und hoch drauf gegangen und haben den Fußball gespielt, den wir spielen wollen und können. Unser Plan ist sehr gut aufgegangen“, so Ilyas Ansah nach dem Abpfiff.
„Einmal zu treffen ist schon schön, aber zweimal ist dann nochmal was anderes. Dazu haben wir bis zur letzten Minute ein sehr gutes Spiel gemacht und 2:2 ist ein sehr gutes Ergebnis gegen eine so gute Mannschaft. Harry Kane hat das natürlich auch gut gemacht am Ende, aber es ist schon schade, dass wir uns so spät noch ein Tor fangen“, ergänzte Doppeltorschütze Danilho Doekhi.
„Warum sollte man sich ärgern, wenn man so ein Fußballspiel gesehen hat? Beide Seiten haben eine sehr gute Leistung gebracht. Wir konnten das abrufen, was wir abrufen mussten, und haben in der einen oder anderen Situation auch gute Möglichkeiten erspielt. Auch wenn ich mich über das zurückgenommene Tor ärgere, haben wir wie gesagt ein sehr gutes Spiel gesehen“, lautete das Fazit von Cheftrainer Steffen Baumgart nach der Partie.
Ausblick auf die kommenden Tage
Zum Auftakt der neuen Woche brechen die nominierten Spieler zu ihren Nationalteams auf. Für die übrigen Profis steht ein öffentliches Training auf dem Programm: Am Montag ab 11 Uhr sind alle Fans herzlich eingeladen, die Mannschaft zu unterstützen und Autogramme der Spieler zu ergattern. Anschließend folgt der reguläre individuelle Trainingsablauf. Am Sonntag, dem 23.11.25, geht es dann für die Unioner mit dem Liga-Betrieb weiter: Die Eisernen treten auswärts im Millerntor-Stadion gegen den FC St. Pauli an. Eine Woche zuvor trifft die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin im Achtelfinale des DFB-Pokals auf den FC Carl Zeiss Jena. Die Partie, für die es hier noch Tickets gibt, wird am Sonnabend, dem 15.11.2025, um 14 Uhr im Stadion An der Alten Försterei angepfiffen.