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FC Augsburg vs 1. FC Union Berlin

2. Bundesliga, 9. Spieltag

Augsburg vs 1. FC Union

2. Bundesliga, 9. Spieltag

Fr., 22. Oktober 2010, 18:00 Uhr
Implus-Arena
2 : 1
14.694
leicht bewölkt
SR: Tobias Stieler | Assistenten: Arno Blos, Matthias Jöllenbeck |
Vierter Offizieller: Timo Gerach

„Was haben wir verbrochen?“ – Union unterliegt dem FC Augsburg 1:2

Spielbericht

Mit dieser Marschroute legte los und beherrschte den Aufstiegsaspiranten in beeindruckender Manier.

Wie erwartet hatte Union-Trainer Uwe Neuhaus seine Mannschaft im Vergleich zum Aue-Spiel auf einer Position verändert. Daniel Göhlert ersetzte den angeschlagenen Ahmed Madouni, so dass folgende Spieler das 4 – 4 – 2 – System mit Leben füllten:

Glinker – Menz, Stuff, Göhlert, Kohlmann – Peitz, Thomik (90. Younga-Mouhani), Mattuschka, Ede (79. Quiring) – Benyamina (83. Savran), Mosquera

Von der ersten Minute an zeigten die Eisernen, dass sie gekommen waren, um drei Punkte mitzunehmen. Nach zehn Minuten standen bereits drei gute Chancen für Union zu Buche – der FC Augsburg fand nicht ins Spiel. In der 24. Minute hatte Uwe Neuhaus den Torschrei schon auf den Lippen, doch FCA-Keeper Simon Jentzsch kratzte Mattuschkas Klasse-Freistoß noch aus dem Winkel. In der Folge hatten auch die Augsburger zwei erste Chancen, erst rettet Glinker gegen Traore, wenige Sekunden später verfehlt Raffel den Kasten knapp. In der 33. Minute war es jedoch endlich soweit. Einen schnellen Einwurf von Paul Thomik nahm John Jairo Mosquera auf, setzte sich über rechts wunderbar durch und passte auf den im Strafraum lauernden Karim Benyamina. Unions Rekordtorschütze nahm danken an und vollendete unhaltbar zum 1:0 für Union.

Mit diesem Resultat ging es in die Halbzeitpause und im Anschluss fand das Spiel eine turbulente Fortsetzung. Union kam unverändert auch der Kabine und zwar nicht nur personell! Weiter wurde auf das Augsburger Tor gespielt, keine Spur davon, das Ergebnis nur zu verwalten. Was in der 70. Minute passierte, wird jedoch vor allem Union-Torhüter Jan Glinker schlaflose Nächte bereiten. Aus unfassbaren 52 Metern Entfernung spielte Möhrle den Ball in den Union-Strafraum und der aufsetzende Ball senkte sich über den herausgelaufenen Glinker zum glücklichen Ausgleich ins Tor. Den Schock über das unfassbare Gegentor schüttelten die Unioner innerhalb weniger Augenblicke ab und spielten weiter auf Sieg. Uwe Neuhaus versuchte weitere Akzente zu setzen und brachte Quiring und Savran in die Partie. Es gelang jedoch kein weiterer Treffer. Im Gegenteil, als sich alles schon mit einem weiteren unglücklich nicht gewonnenen Spiel abgefunden hatten, schlug das Schicksal mit unbarmherziger Härte zu. Einen letzten Freistoß schlugen die Augsburger in der Nachspielzeit in den Union-Strafraum, Michael Thurk touchierte die Kugel leicht mit dem Kopf brachte ihn so tatsächlich im Tor unter! Riesenjubel auf Augsburger Seite, totale Leere und Niedergeschlagenheit bei den Eisernen, die unermüdlich um den Sieg gekämpft hatten. Verteidiger Christian Stuff formulierte das Entsetzen als Frage: „Was haben wir nur verbrochen?“ Dem ist wenig hinzuzufügen, an einem Tag, an dem sich das Schicksal eine besonders schwere Prüfung für alle Unioner ausgedacht hatte...

Uwe Neuhaus fand in der Pressekonferenz folgende Worte: „Wenn man glaubt, es gibt keine Steigerung mehr, hat man Unrecht. Wir haben den Gegner dominiert und im Griff gehabt, hatten gute Chance und gehen in Führung... Den Ausgleich hat jeder gesehen, diesen Ball muss unser Torwart halten. Danach spielen wir weiter auf Sieg und werden bitter bestraft. Wir werden jetzt einen Tag brauchen, uns schütteln und dann weitermachen. Irgendwann wird der Lohn kommen.“

Sein Kollege Jos Luhukay ergänzte: „Das war heute sehr, sehr glücklich für uns. Wir haben ängstlich und verkrampft gespielt. Mit dem Ausgleich war ich eigentlich schon zufrieden, denn Union war sehr gefährlich und hatte zwei ganz starke Stürmer, die wir nie in den Griff bekommen haben. Beim Siegtreffer sieht man dann, wie nah Glück und Enttäuschung manchmal beisammen liegen. Uwe Neuhaus‘ Mannschaft hätte den Sieg heute verdient gehabt – wir sind erleichtert über die drei Punkte.“

„Wir müssen an den Punkten zerren!“ – Der 1. FC Union Berlin reist zum FC Augsburg

Vorbericht

Der FC Augsburg ist in der abgelaufenen Spielzeit erst in der Relegation am Aufstieg in die Bundesliga gescheitert. Zu Beginn der aktuellen Saison zeigte sich die Mannschaft von Trainer Jos Luhukay in tadelloser Form und konnte nahtlos an die Leistungen aus der Vorsaison anknüpfen. Nach drei Spielen mit Erfolgen gegen Ingolstadt (4:1), Paderborn (1:0) und Bochum (2:0) zum Auftakt folgten jedoch fünf Spiele ohne Sieg, was die anfängliche Euphorie nun deutlich gebremst hat.

Union-Teammanager Christian Beeck bestärken die zuletzt hoffnungsvollen Darbietungen der Eisernen in seinem Glauben an einen möglichen Erfolg in Augsburg: „Wir haben bereits in den letzten Spielen bewiesen, dass wir in der Lage sind intensiv zur Sache zu gehen. Augsburg ist in der jetzigen Verfassung wie ein angeschlagener Boxer zu bewerten und keineswegs zu unterschätzen. Gelingt es uns eine Atmosphäre zu schaffen, in der die Spieler bereit sind, gemeinsam an den drei Punkten zu zerren, haben wir durchaus gute Chancen auf einen Sieg.“

Neben zahlreichen personellen Ausfällen sieht Trainer Uwe Neuhaus vor allem in der Drucksituation der Fuggerstädter einen neuralgischen Punkt, der einen Sieg in Augsburg gefährden könnte: „Der Gegner kann sich mit dem Aufstieg als selbstauferlegter Zielstellung nach fünf Spielen ohne Sieg und vier Niederlagen hintereinander keine weitere Niederlage erlauben. Man wird uns entsprechend empfangen, sodass wir in dieser Situation keinesfalls zurückziehen dürfen, sonst haben wir keine Chance“, so Neuhaus problembewusst. Deshalb pocht der Trainer auf die Grundtugenden des Fußballs: „Über 90 Minuten brauchen wir Konzentration, Kampfbereitschaft und maximales Laufvermögen. Meine Mannschaft muss den Mut haben, torgefährlich zu sein und Tore erzielen zu wollen.“

Die Ausfallmisere will indes nicht abreißen, so wird Björn Brunnemann, von einem Infekt außer Gefecht gesetzt, für das Freitagsspiel definitiv ausfallen. Bei Ahmed Madouni besteht, ähnlich wie nach seiner erstmaligen Schulterverletzung, noch ein wenig Hoffnung auf einen Einsatz. Der Algerier wird in den ausstehenden Trainingseinheiten mit Hilfe schmerzlindernder Spritzen versuchen, voll zu belasten. „Abschließend entschieden ist bei Ahmed Madouni noch nichts“, erklärt Neuhaus. „Sollte die Therapie anschlagen, ist ein Einsatz am Freitag weiterhin denkbar“, so der Trainer.  Der Mannschaft nach wie vor nicht helfen können Bernd Rauw (Innenbanddehnung), Kenan Sahin (Fußfraktur), Michael Parensen (Innenbandanriss) sowie Santi Kolk (Muskelfaserriss).  Alle arbeiten intensiv an ihrer Genesung, kommen aber für einen Einsatz am Freitag nicht in Frage.

Paul Thomik

Paul Thomik

ist Spieler des Tages bei unserem Spiel gegen Augsburg

Paul Thomik

ist Spieler des Tages gegen Augsburg

SpielStatistiken

FC Augsburg vs 1. FC Union Berlin

3 Gelbe Karten 3
0 Gelb-Rote Karten 0
0 Rote Karten 0

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