2. Bundesliga·Saison 2010/11·14. Spieltag
Audi Sportpark
  • 86S. Leitl

    Unglücklich aber nicht unverdient: Union verliert beim FC Ingolstadt 0:1

    Es bleibt dabei: auswärts hängen für Union die Punkte-Trauben einfach zu hoch. Selbst wenn ein 0:0 heute fast als glücklich zu bezeichnen gewesen wäre, mitgenommen hätte man es schon ganz gerne. Es sollte erneut nicht sein, woran der Schiedsrichter der heutigen Begegnung eine kleine Aktie hat, aber dazu später.

    Union hatte im Vorfeld der Partie zahlreiche Ausfälle zu verzeichnen und musste insgesamt drei Spieler ersetzen, die beim Heimsieg gegen Düsseldorf noch in der Startelf gestanden hatten. Wie angekündigt wechselte Uwe Neuhaus positionsbezogen im zuletzt stets favorisierten 4 – 4 – 2 – System:

    Höttecke – Menz, Stuff, Rauw, Kohlmann – Göhlert, Thomik (66. Younga-Mouhani), Polenz (88. Skrzybski), Ede (46. Sahin) – Benyamina, Mosquera

    War mit den Einsätzen von Göhlert und Rauw durchaus gerechnet worden, überraschte Neuhaus mit Polenz im offensiven Mittelfeld wohl nicht nur Ingolstadts Trainer Benno Möhlmann. Dieser hatte unter der Woche befürchtet, Union sei durch den Ausfall von Kapitän und Lenker Torsten Mattuschka schwerer auszurechnen. Allerdings machten sich die Eisernen heute das Leben vor allem selbst schwer. Unglaublich viele Ballverluste und Abspielfehler sorgten dafür, dass nie Ruhe ins eigene Aufbauspiel kam. Ingolstadt hatte vom Anpfiff an mehr vom Spiel, ohne selbst besonders viel dafür tun zu müssen. Je mehr Minuten so verstrichen, desto sicherer wurden die Gastgeber und so war es in der 1. Halbzeit vor allem Union-Keeper Marcel Höttecke und zweimal auch dem Posten zu verdanken, dass es ohne Gegentor in die Kabine ging. An einen eigenen Treffer war kaum zu denken. Lediglich ein Stuff-Kopfball strich knapp am Tor von Sascha Kirschstein vorbei.

    Uwe Neuhaus reagierte zur Pause und brachte Kenan Sahin für Chinedu Ede. Eine echte Wende führte jedoch auch dieser Wechsel nicht herbei. Fünf Minuten waren in der 2. Halbzeit gespielt, da hatte es erneut zweimal lichterloh gebrannt im Union-Strafraum. Völlig unverhofft wäre jedoch in dieser Phase beinahe die Führung für Union gelungen. Nach einer Ecke in der 54. Minute setzte Karim Benyamina, der heute auch die Kapitänsbinde trug, einen wuchtigen Kopfball an die Latte und damit zumindest ein kleines Achtungszeichen.

    Es dauerte jedoch bis zur 65. Minute, bis ein weiterer Entlastungsangriff gelang. Diesmal war John Jairo Mosquera, dessen Schrägschuss von rechts knapp am linken Pfosten des Tores vorbeirauschte. Von nun an bekam Union die Partie mehr und mehr unter Kontrolle und als in der 74. Minute der eingewechselte Mac Younga-Mouhani den Ball erobert und über rechts Benyamina in Szene gesetzt hatte, lag der eiserne Torjubel schon in der Luft. Erneut war jedoch der Pfosten im Weg und rettete für den geschlagenen Kirschstein. Es wäre auch zu schön gewesen... Als in der 78. Minute erneut Marcel Höttecke mit einer Glanzparade einen Schuss der Ingolstädter abgewehrt hatte, schien ein torloses Unentschieden das wahrscheinlichste Endergebnis dieser Partie, aber es sollte anders kommen. In der 86. Minute entschied Schiedsrichter Frank Willenborg nach einem Befreiungsschlag von Mosquera auf Freistoß für die Gastgeber. Aus gut und gerne dreißig Metern Entfernung zog Stefan Leitl den Ball scharf auf das Union-Tor. An Freund und Feind vorbei ging der Ball direkt rein – der Siegtreffer für die Gastgeber.

    Uwe Neuhaus war nach Partie aber weit davon entfernt, die Schuld für die Niederlage beim Schiedsrichter zu suchen: „Es ist, was Zeitpunkt des Gegentores betrifft, eine bittere Niederlage, aber sie ist auf keinen Fall unverdient. Ingolstadt hat einfach mehr investiert und wir hatten große Probleme in der Defensive. Marcel Höttecke hat uns da mehrfach im Spiel gehalten. Auch die Ausfälle lasse ich als Entschuldigung nicht gelten. Die Spieler, die reingekommen sind, wollten auch schon lange unbedingt spielen. Da muss dann einfach mehr kommen. Statt elf Punkte Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz sind es nun nur noch fünf“, so Neuhaus sichtlich verärgert nach dem Spiel.

    Sein Kollege Benno Möhlmann war hingegen sehr zufrieden: „Wir haben 90 Minuten kompakt gespielt und gut gearbeitet, auch wenn wir in der 2. Halbzeit mehr Gelegenheiten gegen uns haben zulassen müssen. Am Ende bin ich froh, dass wir die drei Punkte mitgenommen haben.“

    Zum wiederholten Male steht Union vor dem nächsten Heimspiel nun gehörig unter Druck. Gegner am Montag, 6. Dezember ist der Bundesligabasteiger VfL Bochum.

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    Saison 2010/112. Bundesliga

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