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Union zieht in zweite Runde des DFB-Pokals ein

Entscheidung in der Verlängerung:

Sa, 12. September 2020
Union zieht in zweite Runde des DFB-Pokals ein

Der 1. FC Union Berlin setzt sich in der ersten Runde des DFB-Pokals mit 1:0 beim Karlsruher SC durch und steht in der zweiten Runde. Nach torlosen 90 Minuten, fiel die Entscheidung erst kurz vor dem Ablauf der Verlängerung, indem Nico Schlotterbeck den Ball per Seitfallzieher zum umjubelten Siegtreffer ins Netz beförderte (118.).

​Karlsruher SC:
Gersbeck – Thiede, Bormuth, Kobald, Heise – Fröde (113. Groß) -  Djuricin (80. Kother), Wanitzek, Gondorf (116. Pisot), Goller (112. Lorenz) ­- Hofmann

1. FC Union Berlin: Luthe – Trimmel, Friedrich, Knoche, Schlotterbeck, Gießelmann (120. Ryerson) – Gentner (91. Andrich), Prömel (102. Griesbeck) – Ingvartsen, Teuchert (61. Becker), Bülter (91. Mees)

Schiedsrichter: Benjamin Coruts, Marco Achmüller, Christian Leicher, Jonas Weickenmeier

Tore: 0:1 Schlotterbeck (118.)

Bei sommerlichen Temperaturen um die 28 Grad führte Union-Kapitän Christopher Trimmel die ganz in Rot gekleideten Unioner vor 450 anwesenden Zuschauern im Karlsruher Wildparkstadion auf den Rasen. Der Österreicher war es auch, der die erste gefährliche Situation der Köpenicker einleitete. Nach einer Ecke des Rechtsverteidigers beförderte Marvin Friedrich die Kugel im Fallen an den rechten Pfosten, den anschließenden Abschluss setzte Christian Gentner etwas zu hoch an (4.). Drei Minuten später versuchte es Rechtsverteidiger Niko Gießelmann mit einem Schuss von der Strafraumkante, zielte jedoch am rechten Pfosten vorbei (7.). Union diktierte das Tempo auf dem Rasen, fand gegen defensiv gut sortierte und tief stehende Karlsruher jedoch kaum Mittel, um hochkarätige Torchancen zu kreieren. Von den Hausherren war offensiv zunächst kaum etwas zu sehen, lediglich Marvin Wanitzek prüfte Andreas Luthe mit einem Schuss aus gut 20 Metern (25.). Auch die Standardsituationen, die sich die Badener erarbeiteten, blieben ohne Erfolg. Die Köpenicker kontrollierten weiter das Geschehen, der entscheidende Pass wollte jedoch nicht gelingen. Einen schnittigen Schuss von Gießelmann parierte KSC-Keeper Gersbeck im Nachfassen (37.), auch beim Steilpass von Cedric Teuchert auf Marcus Ingvartsen nahm der Schlussmann dem Dänen im letzten Moment den Ball vom Fuß (40.). Kurz vor dem Seitenwechsel versuchte Wanitzek sein Glück mit einem direkt getretenen Freistoß aus rund 25 Metern, die Kugel klatsche jedoch neben dem Tor von Luthe gegen die Werbebande (45.+1.). Anschließend pfiff Schiedsrichter Benjamin Cortus zur Halbzeitpause.
 
Ohne personelle Veränderungen starteten beide Teams 15 Minuten später in den zweiten Spielabschnitt. Die Hausherren erwischten den besseren Start, liefen nun höher an und setzten Union unter Druck. Zunächst konnte Luthe eine Ablage von Gondorf sicher aufnehmen (47.) eine Zeigerumdrehung später rettete Trimmel nach einem KSC-Konter vor einem einlaufenden Spieler (48.). Marius Bülter versuchte sein Glück erfolglos von der Strafraumkante (52.), auf der anderen Seite zielte Wanitzek neben den Kasten (57.). Knapp 30 Minuten vor dem Ende tauchte Innenverteidiger Robin Bormuth nach einer Ecke im Strafraum der Köpenicker auf, der Kopfball des 190 cm großen Abwehrspielers landete jedoch über der Querlatte (59.). Union tat sich schwer, gegen nun offensiv und mit vielen langen Bällen agierende Karlsruher Spielanteile zu bekommen, sodass kaum Spielfluss zustande kommen wollte. Der eingewechselte Sheraldo Becker sorgte mit einem Fernschuss für Entlastung, der gut getretene Ball des Niederländers senkte sich jedoch lediglich auf das Tornetz (72.). Auch die Karlsruher nutzten in Person von Jerome Gondorf das Mittel des Weitschusses, Luthe reagierte jedoch glänzend und lenkte den wuchtigen Schuss mit den Fingerspitzen über die Latte (74.). Die mutigen Karlsruher drückten auf den Treffer, die Köpenicker leisteten sich immer wieder Abspielfehler im Aufbauspiel und luden die Hausherren somit zu Kontern ein. Hofmann köpfte noch einmal nach einer Ecke über den Kasten, in der Schlussminute wurden die Eisernen noch einmal gefährlich. Nach einer Trimmel-Ecke kam zunächst Robin Knoche im Strafraum der Karlsruher zu Fall, ein Pfiff von Cortus blieb jedoch aus (90.). Den anschließenden Abschluss jagte Gentner knapp über das Tor.

Zu Beginn der fälligen Verlängerung tauschte Urs Fischer doppelt. Für Christian Gentner und Marius Bülter brachte der Schweizer mit Robert Andrich und Joshua Mees zwei neue Kräfte ins Spiel. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff setzte Becker Mees mit einer schnittigen Flanke in Szene, Bormuth rettete jedoch im letzten Moment per Grätsche vor dem Einschussbereiten Flügelstürmer (93.). Wanitzek setzte einen Freistoß aus guter Position ungefährlich neben das Tor (95.), Hofmann köpfte nach einer Fröde-Flanke am langen Pfosten vorbei (97.). Die Partie, in der der KSC nun vor allem auf Konter lauerte, lebte jetzt von der Spannung, immer wieder unterliefen beiden Teams jedoch Abspielfehler, sodass auch die erste Halbzeit der Verlängerung torlos endete.

Auch die zweite Hälfte der Verlängerung blieb lange ergebnisoffen, lediglich einmal musste Marius Gersbeck im KSC-Tor sein Können bei einer abgefälschten Flanke von Sheraldo Becker unter Beweis stellen (115.). Als sich der Großteil der anwesenden Zuschauer bereits auf das Elfmeterschießen einstellte, nutzte Nico Schlotterbeck in der 118. Spielminute eine Möglichkeit zum Lucky Punch. Der Innenverteidiger verwertete eine Freistoßhereingabe von Gießelmann und beförderte die Kugel artistisch per Seitfallzieher zum umjubelten 1:0-Siegtreffer in die Maschen.

„Uns war vorher klar, dass wir ein sehr schweres Los erwischt haben und der KSC hat das heute wirklich richtig gut gemacht. In der ersten Halbzeit hätten wir aus meiner Sicht führen müssen, wir hatten genug Möglichkeiten. Vielleicht hat uns das im Spiel auch gefehlt, dass wir nicht in Führung gegangen sind. In der zweiten Hälfte hatte Karlsruhe aus meiner Sicht die Nasenspitze vorn, da war der KSC die bessere Mannschaft. Die Verlängerung war ausgeglichen und hätte auf beide Seiten kippen können. Am Schluss sind wir überglücklich, dass wir das 1:0 erzielen konnten und die nächste Runde einziehen“, so Union-Trainer Urs Fischer nach der Partie.

Am kommenden Wochenende empfängt der 1. FC Union Berlin in seinem ersten Spiel in der neuen Bundesliga-Saison den FC Augsburg. Der Anpfiff gegen die bayerischen Schwaben erfolgt am Sonnabend, dem 19.09.2020 um 15:30 Uhr im Stadion An der Alten Försterei.

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