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Union unterliegt mit 2:3 nach Verlängerung

Tor in letzter Sekunde:

Mi, 31. Oktober 2018
Union unterliegt mit 2:3 nach Verlängerung

Der 1. FC Union Berlin kämpfte sich gegen Borussia Dortmund zweimal nach Rückstand zurück, bevor Marco Reus in der 120. Spielminute einen Elfmeter zum BVB-Siegtreffer verwandelte. Pulisic hatte den BVB in Führung gebracht (40.), Polter glich aus (63.). Philipp besorgte die erneute BVB-Führung (73.), bevor Polter die Union-Fans ein zweites Mal jubeln lies (86.).

Borussia Dortmund:

Hitz – Hakimi, Toprak, Zagadou, Diallo (14. Guerreiro) – Wolf (91. Sancho), Dahoud (86. Witsel), Kagawa (78. Reus), Weigl, Pulisic - Philipp

1. FC Union Berlin:
Gikiewicz – Trimmel, Friedrich, Hübner, Lenz (106. Reichel) – Prömel, Schmiedebach, Zulj– Hartel (75. Hedlund), Andersson (61. Polter), Redondo (61. Abdullahi)

Schiedsrichter: Guido Winkmann, Christian Bandurski, Arno Blos, Tim Skorczyk

Zuschauer: 72 732

Tore: 1:0 Pulisic (40.), 1:1 Polter (63.), 2:1 Philipp (73.), 2:2 Polter (88.), 3:2 Reus (120. FE)

Trotz der ungewohnt großen Kulisse ließ sich der 1. FC Union Berlin im Dortmunder Westfalenstadion nicht beeindrucken und zeigte sich von Beginn an hellwach. Angetrieben von knapp 8000 mitgereisten Unionern setzten die Köpenicker den Bundesliga-Tabellenführer früh unter Druck und versuchten, das Spiel zu gestalten. Wie im bisherigen Saisonverlauf zeigten sich die Eisernen defensiv stabil, offensiv agierte die Fischer-Elf immer wieder mit schnellem Passspiel. Dortmund wurde nach zehn Minuten das erste Mal offensiv auffällig, Rafal Gikiewicz wusste jedoch mit einer guten Parade den Rückstand zu verhindern. Wenig später musste BVB-Coach Lucien Favre das erste Mal verletzungsbedingt wechseln, Raphael Guerreiro ersetze den angeschlagenen Diallo auf der linken Abwehrseite. Die Eisernen machten ihre Sache gut und suchten in der 23. Spielminute erstmals den Abschluss. Robert Zulj zog einen Freistoß von der linken Angriffsseite gefährlich auf den kurzen Pfosten, Marwin Hitz klärte per Faustabwehr zur Ecke. Union machte nun Druck, Christopher Lenz wuchtete einen zweiten Ball mit dem rechten Fuß auf den Kasten, wieder lenkte Hitz zur Ecke. Der aufgerückte Hübner prüfte Hitz im Anschluss per Kopf, wieder behielt der Schweizer Keeper die Oberhand. Union stand weiter stabil und ließ den Ball gut laufen, Dortmund konterte Phasenweise im eigenen Stadion. Dahoud setzte Pulisic schnell in Szene, der Schuss des US-Nationalspielers rauschte knapp über die Latte (34). Fünf Minuten vor der Pause mussten die bis dahin ebenbürtigen Unioner den etwas überraschenden Führungstreffer des BVB hinnehmen. Dahoud bediente Kagawa im Sturmzentrum per Flanke, den Kopfball des Japaners parierte Gikiewicz zunächst auf der Line, beim Nachschuss von Pulisic war der Keeper schließlich machtlos (40.). Union war jedoch keineswegs geschockt, antwortete direkt und erarbeitete sich noch vor dem Seitenwechsel die große Chance zum Ausgleich. Kenny Prince Redondos Abschluss von der Strafraumkante klatschte jedoch an die Querlatte (42.).

Im zweiten Abschnitt erhöhte der BVB die Schlagzahl und setzte die Köpenicker zunehmend unter Druck. Mahmoud Dahoud versuchte es aus der Distanz, zielte jedoch zu hoch, auch Guerreiro verzog aus aussichtsreicher Position aus vollem Lauf (53.). Union konterte über Sebastian Andersson, nach gutem Sprint mit dem Ball verlor der Schwede jedoch den letzten Zweikampf im Strafraum (54.). Auf der Gegenseite machte Dortmund erneut Druck, wieder war es Guerreiro, dessen Schuss knapp am Pfosten vorbeistrich. Union-Coach Fischer reagierte und brachte mit Sebastian Polter und Suleiman Abdullahi zwei neue Offensivkräfte auf den Rasen, diese Veränderung zahlte sich schon zwei Minuten später aus. Lenz bediente Robert Zulj, der Österreicher steckte auf Sebastian Polter durch, der den Ball zum umjubelten 1:1-Ausgleich ins Netz beförderte (63.). Dortmund spielte weiter nach vorne und erzielte die erneute Führung. Kagawa und Pulisic kombinierten sich durchs Mittelfeld, Philipp verwandelte vorne mit einem kraftvollen Schuss aus spitzem Winkel (73.). Trotz des erneuten Rückschlags gaben die Eisernen nicht auf und drängten erneut auf den Ausgleich, dadurch bot sich auf dem BVB Raum zum Kontern. Gikiewicz zeichnete sich bei einem wuchtigen Schuss von Philipp aus und lenkte den Ball über das Tor. In der Schlussphase warfen die Unioner alles nach vorne und belohnten sich erneut für den hohen Aufwand. Erneut war es Robert Zulj, der Sebastian Polter im Strafraum der Dortmunder bediente, diesmal verwertete der eingewechselte Stürmer per Kopf zum 2:2, so dass die Partie in der Verlängerung entschieden werden musste.

Auch in der Verlängerung blieb Union weiter mutig und sorgte für Gefahr vor dem Kasten der Hausherren. Suleiman Abdullahi konterte über die rechte Angriffsseite, behielt die Übersicht und bediente den mitgelaufenen Simon Hedlund auf der linken Seite. Der völlig freistehende Schwede scheiterte mit seinem Schuss jedoch am glänzend reagierenden Marwin Hitz, der die Borussia vor dem Rückstand bewahrte. Auch dem BVB bot sich die Möglichkeit zur Führung, ein Kopfball von Innenverteidiger Ömer Toprak rutschte jedoch vom rechten Pfosten ins Aus (110.). Gerade als sich die Zuschauer im Westfalenstadion aufs Elfmeterschießen einstellten, zeigte Schiedsrichter Guido Winkmann auf den Punkt. Pulisic war im Zweikampf mit Marvin Friedrich im Strafraum zu Fall gekommen, Friedrich sah zudem die gelbrote Karte. Nationalspieler Marco Reus ließ sich von den vielen Diskussionen auf dem Platz nicht beirren und schob sicher zum Last-minute-Sieg für den BVB ein.

„Zuerst einmal Gratulation an Lucien und seine Truppe zum Einzug in die nächste Runde. Ich glaube, wir haben wirklich ein tolles Spiel gezeigt und waren schlussendlich ganz nahe an der Sensation dran. Es haben nur zwei Minuten gefehlt, aber ich habe die Szene noch einmal gesehen, den Elfmeter kann man geben. Zwei Minuten vor dem Ende ist es natürlich bitter. Trotzdem überwiegt der Stolz, die Mannschaft hat sich über 120 Minuten super präsentiert und Dortmund nicht so zur Entfaltung kommen lassen, wie sie sich das vorgestellt haben. Wir haben uns die ein oder andere sehr klare Chance erspielt, in solchen Spielen müssen wir diese Möglichkeiten natürlich verwerten. Jetzt ist es wichtig schnell zu regenerieren, die Niederlage aus dem Kopf zu bekommen und am Sonntag in Regensburg wieder bereit zu sein“, so Urs Fischer.

Im nächsten Pflichtspiel tritt der 1. FC Union Berlin erneut auswärts an, diesmal geht die Reise nach Regensburg. Der Anpfiff in der Continental Arena erfolgt am Sonntag, dem 4. November um 13:30 Uhr.

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