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Real dreht hochklassiges Spiel und siegt gegen Union

Nach Halbzeitführung:

Di, 12. Dezember 2023
Real dreht hochklassiges Spiel und siegt gegen Union

Der 1. FC Union Berlin verliert das letzte Gruppenspiel in der UEFA Champions League gegen Real Madrid mit 2:3 (1:0) und verpasst damit den Verbleib im internationalen Geschäft. Die Tore für Union erzielen Kevin Volland (45.+2) und Alex Král (85.), für die Gäste treffen Joselu (61., 72.) und Dani Ceballos (89.).

1. FC Union Berlin: Rönnow – Juranović (82. Trimmel), Jaeckel (75. Becker), Knoche, Leite, Roussillon – Haberer, Khedira (75. Král), Gosens (75. Laïdouni) – Volland (82. Aaronson), Behrens

Real Madrid: Kepa – Lucas Vázquez, Nacho, Alaba (71. Rüdiger), Fran García – Ceballos (90. Paz), Valverde (46. Kroos), Modrić – Bellingham – Rodrygo (80. Brahim Díaz), Joselu

Personal: Union-Cheftrainer Nenad Bjelica veränderte die Startaufstellung im Vergleich zur siegreichen Bundesligapartie gegen Borussia Mönchengladbach auf einer Position: Für Angreifer Benedict Hollerbach, der für den Champions-League-Kader nicht nominiert ist, rückte Innenverteidiger Paul Jaeckel in die erste Elf.

Zuschauer: 73.420

Tore: 1:0 Volland (45.+2), 1:1 Joselu (61.), 1:2 Joselu (72.), 2:2 Král (85.), 2:3 Ceballos (89.)

Rönnow hält Strafstoß von Modrić – Volland trifft zur Führung

Im ausverkauften Olympiastadion begann Union mutig und hatte bereits nach wenigen Sekunden die erste große Möglichkeit, als Kevin Behrens von Robin Gosens in Szene gesetzt wurde und im Strafraum frei zum Abschluss kam. Real-Torhüter Kepa war allerdings mit einer Glanzparade zur Stelle. Nach neun Zeigerumdrehungen konnte sich dann auch der Berliner Schlussmann Frederik Rönnow erstmals auszeichnen und verhinderte gegen Jude Bellingham einen frühen Rückstand. Wenige Augenblicke später stockte den Anhängern der Köpenicker kurz der Atem: Fran García hatte die Kugel mit einer butterweichen Flanke auf den im Zentrum lauernden Joselu gespielt und dessen Kopfball das Aluminium gestreift (14.).

In der Folge wurden die Madrilenen noch aktiver und ließen ihre spielerische Qualität im Kombinationsspiel aufblitzen. Union hielt dagegen und verteidigte in einer dicht gestaffelten Fünferkette. In der Schlussphase des ersten Durchgangs nahm die Partie dann noch einmal an Fahrt auf: Zunächst eroberte Joselu nach einem Fehler im Aufbauspiel von Gosens die Kugel, verfehlte das Ziel aber mit einem sehenswerten Außenristschuss knapp (42.). Kurz darauf zeigte Referee Rade Obrenović auf den Punkt, weil Diogo Leite den Ball im Strafraum mit der Hand berührt hatte. Der fünfmalige Champions-League-Sieger Luka Modrić übernahm die Verantwortung und trat an, fand seinen Meister aber in Rönnow (45.). Fast im Gegenzug eröffnete der Keeper das Spiel mit einem weiten Abschlag. Die Kugel wurde immer länger und landete schließlich bei Kevin Volland, der vor Kepa eiskalt blieb und seine Mannschaft in Führung brachte (45.+2).

Joselu trifft doppelt – Treffer von Král ist zu wenig

Gästetrainer Carlo Ancelotti reagierte in der Pause auf den Rückstand und wechselte den 106-fachen Nationalspieler Toni Kroos ein. Sofort nahm Real das Heft des Handelns in die Hand und nach 50 Minuten war es Lucas Vázquez, der Rönnow mit einem Distanzschuss prüfte. Fünf Zeigerumdrehungen später war der Däne erneut zur Stelle und parierte einen Kopfball von Rodrygo mit einer sensationellen Rettungstat. Nach einer Stunde war es aber so weit: Nach einer Hereingabe von Rodrygo erzielte Joselu das 1:1. Obwohl der Spanier beim Kopfball seinen Gegenspieler klar weggeschoben und sich dadurch einen entscheidenden Vorteil verschafft hatte, gab der Schiedsrichter den Treffer auch nach VAR-Prüfung.

Real agierte in der Folge etwas weniger druckvoll, blieb aber weiter spielbestimmend. In der 72. Minute drehte der spanische Rekordmeister schließlich die Partie: Nachdem Modrić das Spiel im Mittelfeld eröffnet hatte, war es wieder Joselu, der in der Mitte aus kurzer Distanz per Kopf traf. Die Eisernen gaben nicht auf, doch zunächst schien es so, als würden nach dem vorangegangenen Abwehrkampf nun die Kräfte fehlen. Fünf Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit schlug das Team von Nenad Bjelica durch den eingewechselten Alex Král, der mit einem Flachschuss aus der Distanz den Ausgleich besorgte, aber noch einmal zurück. Plötzlich fehlte den Köpenickern wieder nur noch ein Treffer zum Erreichen der Europa League. Union warf noch einmal alles nach vorne, doch vier Zeigerumdrehungen später erzielte Dani Ceballos das 3:2 und besiegelte das Europapokal-Aus der Eisernen.

Stimmen nach dem Spiel

„Wir können mit der Leistung unserer Mannschaft sehr zufrieden sein. Wir waren bis zur letzten Minute am Leben, aber wenn du beim Stand vom 2:2 auf das dritte Tor drücken musst, ist Real Madrid zu gut, um das nicht für Konter zu nutzen. Am Ende haben wir nicht gewonnen, denn Real war leider zu stark für uns, aber wir können trotzdem sehr stolz sein“, so das Fazit von Union-Cheftrainer Nenad Bjelica.

„Der gehaltene Elfmeter und die Führung kurz danach waren für den Kopf gut, aber natürlich wussten wir, dass wir in der zweiten Halbzeit noch viel investieren müssen. Wir haben alles versucht und hatten unsere Momente, aber Real hat schon 90 Minuten lang extrem gedrückt. Um in so einem Spiel zu gewinnen, brauchst du am Ende dann auch das Quäntchen Glück auf deiner Seite“, so Angreifer Kevin Volland.

„Es war ein schwieriges Spiel gegen einen Weltklasse-Gegner. Beim Elfmeter ging alles sehr schnell und ich musste einfach eine Entscheidung treffen. Dass ich ihn dann gehalten habe, war natürlich ein gutes Gefühl, aber trotzdem stehen wir hier ohne Punkte und haben wieder ein Gegentor in der letzten Minute bekommen. Das tut natürlich weh“, kommentierte Keeper Frederik Rönnow das Match.

Ausblick auf die kommenden Tage

Nach der heutigen Champions-League-Partie bleibt nur wenig Zeit zum Durchatmen, denn bereits am Freitag tritt das Team von Nenad Bjelica die Reise in den Ruhrpott an. Am kommenden Sonnabend um 15:30 Uhr bestreiten die Eisernen dann im Rahmen des 15. Bundesligaspieltages die Auswärtspartie beim VfL Bochum.

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