Eisern!

Kräfte bündeln: Punktspielauftakt auf dem Aachener Tivoli

Fr, 20. August 2010

Einzelgespräche waren das Mittel der Wahl von Trainer Uwe Neuhaus, um die hängenden Köpfe der Profis nach der Pokalpleite wieder aufzurichten. Uwe Neuhaus war nicht daran gelegen, den Geschundenen die Leviten zu lesen und begründete das Ausbleiben der sonst üblichen Aufarbeitung so: „Nach einem solchen Spiel ist ein Nachkarten nicht nötig. Meine Spieler wissen genau, was in Leipzig schief gelaufen ist.“

Im Zuge der Einzelgespräche konstatierte der Trainer seiner Mannschaft eine „absolut intakte Moral“ und erwartet gegen Alemannia Aachen eine entsprechende Reaktion: „Dem Geschehenen hinterher zu weinen hilft uns nicht, jetzt sind wir in der Pflicht, die Kräfte zu bündeln und in Aachen zu bestehen. Ein erfolgreicher Auftakt dort wäre für das Erreichen unserer Saisonziele natürlich sehr hilfreich“, erklärte Unions Trainer auf der gestrigen Pressekonferenz.

Den Gegner des kommenden Freitags charakterisiert Uwe Neuhaus als „dicken Brocken“, was Neuhaus vor allem auf die guten Ergebnisse der Aachener in der Vorbereitung und auf das Weiterkommen im Pokal zurückführt. Der Trainer schlussfolgert deshalb: „In Aachen erwartet uns ein völlig anderes Spiel als am vergangenen Sonntag. Der Druck auf unsere Abwehr wird bedeutend größer sein und auch beim Ballbesitz werden wir Abstriche machen müssen“, prognostiziert der Trainer für den Punktspielauftakt.

Aachens Sportdirektor Erik Meijer hat seinerseits eine ereignisreiche Sommerpause hinter sich. Zehn Spieler haben die Alemannia im Sommer verlassen und sieben Neue sind hinzugekommen – mit Peter Hyballa präsentierte der Klub als neuen Cheftrainer zudem ein im Profifußball gänzlich unbekanntes Gesicht. Hyballa, mit 34 Jahren jüngster Coach im gesamten DFL-Bereich, erarbeitete sich sein Fußball-Know-how unter anderem als Trainer in der Jugend des VfL Wolfsburg und bei Borussia Dortmund. Im Pokal feierte er am Sonntag den ersten Pflichtspielsieg mit der Alemannia und will seine junge Mannschaft gegen Union zum nächsten Erfolg führen.

„Wir sind eine Wundertüte“, umreißt Sportdirektor Meijer indes die von ihm zusammengestellte Elf. Ohne offiziell ausgegebenes Saisonziel, wird Aachen getreu der selbst auferlegten Losung „Auf Gedeih und Verderb“ daran arbeiten, die 1:4-Heimpleite gegen die „Eisernen“ aus der letzten Spielzeit vergessen zu machen.

Auf Aachener Seite werden verletzungsbedingt Benjamin Auer und Thorsten Stuckmann fehlen. Union muss vorab nur auf Michael Parensen verzichten, der in den Trainingseinheiten zwar große Fortschritte macht, aber noch nicht risikolos einsetzbar ist.