'Nabend!

1. FC Union handelt im Interesse des Fußballs

Do, 26. Februar 2004
Der 1:0-Sieg der Union-Amateure auf dem Rasen war nach einem Einspruch von Hertha BSC wegen des Einsatzes von jungen Nichtamateuren mit Lizenz am "grünen Tisch" für die Charlottenburger gewertet worden.



Der Einsatz von Nichtamateuren mit Lizenz in Landespokalspielen ist weder im Paragraph 12 ff. der DFB-Spielordnung noch in der Meldeordnung des Berliner Fußball-Verbandes klar geregelt. Die Beweisaufnahme vor dem Verbandsgericht hat zudem ergeben, dass der Einsatz von jungen Nichtamateuren mit Lizenz sowohl im laufenden Pokalwettbewerb in der Vergangenheit ungeahndet geblieben war. Der 1. FC Union interpretiert die entsprechenden Paragraphen anders als das Verbandsgericht, setzte Nichtamateure mit Lizenz unter 24 Jahre deshalb in allen bisherigen Pokalrunden sowie in den Vorjahren ein. Da dies nie beanstandet wurde, vertraute der Verein darauf, regelkonform gehandelt zu haben.



Trotzdem verzichtet der 1. FC Union Berlin nach reiflicher Überlegung darauf, das Urteil vom DFB-Bundesgericht überprüfen zu lassen. "Wir fühlen uns nach wie vor im Recht, handeln nun aber im Interesse des Fußballs. Hätten wir weitere Rechtsmittel ausgeschöpft, würde sich der laufende Pokalwettbewerb um mehrere Wochen verzögern. Das ist nicht in unserem Sinne", erklärt der bei der Verhandlung anwesende Nachwuchsleiter Oskar Kosche.



Um die bestehende Regelungslücke künftig zu schließen, wird sich der 1. FC Union Berlin außerhalb des Rechtsweges an die entsprechenden Instanzen beim Berliner Fußball-Verband und beim DFB wenden.