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„Nochmal eine Schippe drauflegen“ – Der 1. FC Union Berlin zu Gast an der Bremer Brücke in Osnabrück

Mi, 22. September 2010

Der VfL Osnabrück schaffte es nach dem Abstieg 2009 in diesem Sommer als Meister der 3. Liga in die 2. Bundesliga zurückzukehren. Nach offensichtlichen Startschwierigkeiten gegen Duisburg (1:3) und 1860 München (1:3) punktete Osnabrück gegen Aue erstmalig dreifach (3:2). Mit diesem Erfolgserlebnis im Rücken hat die Mannschaft von Trainer Karsten Baumann scheinbar in die Erfolgsspur gefunden, denn auch gegen Tabellenführer Augsburg gelang ein respektables 2:2-Unentschieden.

Für Union begann die englische Woche ebenfalls mit einem Unentschieden. Im langersehnten Hauptstadt-Derby bewies die Mannschaft von Uwe Neuhaus Willensstärke und Kampfkraft. Nach frühem Rückstand wäre nach dem Chancenverhältnis von 6:2 für die Köpenicker sogar noch mehr drin gewesen – man hatte die Charlottenburger zeitweise am Rande einer Niederlage. Dennoch, dem Trainer imponierte vorrangig die Art und Weise des Auftretens seiner Mannschaft. Im zweiten Teil der englischen Woche kann dieser gefühlte Triumph nun in einen zählbaren verwandelt werden. Ein Vorteil des engen Spielplans einer englischen Woche – man kann innerhalb kürzester Zeit viele Punkte holen und hat bei einem Misserfolg wenig später die Möglichkeit zur Korrektur.

Zunächst gilt allerdings dem Gegner vom Mittwoch die uneingeschränkte Konzentration. Vor einem Aufmerksamkeitsabfall nach dem Hype um das Derby warnt Uwe Neuhaus dabei ganz gehörig: „Wenn wir die Leistung gegen Hertha nicht mindestens bestätigen können, wird es für uns gegen Osnabrück ganz, ganz schwer.“ Die Aufstiegseuphorie bei den Gastgebern sei ähnlich wie jene, die Union im letzten Jahr anfangs von Punktgewinn zu Punktgewinn trug. Allein die Ergebnisse der Niedersachsen spiegelten dies noch nicht wieder, aber: „Die Resultate gerade in den letzten beiden Duellen sind aller Ehren wert. Osnabrück wird auch gegen uns eine robuste, klare und einfache Spielweise bevorzugen. Wenn wir da fälschlicherweise der Meinung sind, dass wir bereits über den Berg wären, werden wir dort am Mittwoch zweiter Sieger sein“, so Uwe Neuhaus eindringlich. Für den Trainer ein wesentlicher Verbesserungsansatz ist die Effektivität vor dem gegnerischen Tor: „Wir sollten nicht nur die gleiche Mentalität wie am Freitag an den Tag legen, sondern am besten noch eine Schippe drauflegen. Entscheidend wird auch das Durchsetzungsvermögen in der Offensive sein. Wir müssen Akzente setzen und uns im Abschluss verbessern, sodass wir endlich mal in Führung gehen“, erwartet Uwe Neuhaus nach der ausbaufähigen Torquote der letzten Begegnungen in Osnabrück nun eine Verbesserung.

Für zwei Akteure wird es am Mittwoch ein besonderes Spiel. Dominik Peitz (2008 – 2009) und Paul Thomik (2007 – 2009) schnürten vor ihrem Engagement bei Union für die Niedersachsen die Töppen. Dominic Peitz wird voraussichtlich wieder in der Startelf stehen, für Thomik reichte es erstmals nach langer Verletzungspause für einen Platz im Kader.

Verzichten muss Uwe Neuhaus auf Bernd Rauw (Innenbanddehnung) und Kenan Sahin, der sich im Training eine schmerzhafte Fußverletzung zuzog. Ebenfalls in Berlin bleibt auch Jerome Polenz, nach überstandener Knieverletzung.