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Unionerinnen schlagen FC Carl Zeiss Jena II mit 2:1

Spiel in der Nachspielzeit gedreht:

So, 07. April 2024
Unionerinnen schlagen FC Carl Zeiss Jena II mit 2:1

Die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin feiert am 16. Spieltag der Regionalliga Nordost einen Last-Minute-Sieg gegen den FC Carl Zeiss Jena II. Gegen den Drittplatzierten aus Thüringen erzielt Dina Orschmann beim 2:1-Sieg beide Union-Treffer in der Nachspielzeit (90+3./90+5.). Jena erzielt den Führungstreffer in der 29. Minute, muss sich am Ende aber den bis zur letzten Sekunde kämpfenden Unionerinnen geschlagen geben.

1. FC Union Berlin: Wagner – K. Orschmann (90+6. Scheel), Becker, Niesler – Sakar, Blaschka (76. Rurack), Görsdorf (64. Frank), Heiseler, Reissner (46. Bach) – Abu Sabbah, D. Orschmann

FC Carl Zeiss Jena II: Kiontke – Wildner, Hof, Berk (59. Wichmann), Klug (75. Koch) – Börner (71. Kasper), Adam, Groß, Seifert (59. Wriske) – Krafczyk (46. Mehler), Leberecht

Personal: Zwei Wochen nach dem 3:0-Erfolg im Spitzenspiel beim FC Viktoria 1889 Berlin veränderte Cheftrainerin Ailien Poese die Startformation auf zwei Positionen und stellte auf eine Dreierkette um. Anstelle von Celine Frank und Athanasia Moraitou spielten Lisa Görsdorf sowie Charleen Niesler von Beginn an.

Tore: 0:1 Seifert (29.), 1:1 D. Orschmann (90+3.), 2:1 D. Orschmann (90+5.)

Zuschauer: 300

Jena kontert eiskalt: Seifert bringt Jena in Führung

Die Partie begann für die Unionerinnen recht vielversprechend: Nach fünf Minuten legte Sarah Abu Sabbah den Ball in den Lauf von Dina Orschmann, deren Abschluss jedoch von der Torhüterin ins Toraus gelenkt werden konnte. Auch die anschließende Ecke wurde gefährlich, doch Charleen Niesler verfehlte das Gehäuse nach einer flachen Hereingabe von Anouk Blaschka knapp (6.). Im Anschluss blieben die Eisernen Ladies zwar feldüberlegen, agierten im Angriffsdrittel jedoch weitestgehend zu unpräzise.

Erst in der 24. Minute hatten die Köpenickerinnen die nächste Chance, als Abu Sabbah rechts am Strafraumeck nach innen zog und mit dem linken Fuß knapp am Tor vorbeischlenzte. Nur eine Minute später wäre der Führungstreffer eigentlich überfällig gewesen: Nach einer Flanke von Blaschka gab es am Fünf-Meter-Raum Kommunikationsprobleme zwischen Verteidigerin und Torhüterin, sodass Lisa Heiseler das Leder aus zehn Metern nur noch ins leere Tor schieben musste. Auf der Torlinie jedoch verhinderte Ex-Unionerin Luise Wildner den Einschlag in höchster Not (25.).

Gerade als der Führungstreffer für Union in der Luft lag, konterte Jena auf der Gegenseite eiskalt. Johanna Seifert erlief sich einen Steilpass hinter der Abwehrkette und schob die Kugel frei vor Torhüterin Melanie Wagner überlegt ins Eck. Im Anschluss war Union zwar bemüht, umgehend den Ausgleich zu erzielen, zwingende Torchancen blieben jedoch aus. Die beste Gelegenheit hatte Marie Becker nach einer Ecke, doch ihr Kopfball wurde von Keeperin Laura Kiontke aufgenommen (39.). Stattdessen hatten die Köpenickerinnen in der 43. Minute sogar Glück, zur Pause nicht mit zwei Toren zurückzuliegen: Seifert spielte Wildner in den Lauf, doch die Außenverteidigerin traf aus halbrechter Position im Strafraum nur den Pfosten.

Verrückte Nachspielzeit: Orschmann dreht das Spiel in zwei Minuten

Union kam mit sehr viel Druck aus der Kabine und durfte bereits in der 47. Minute für einen kurzen Moment jubeln, als Dina Orschmann den Ball im Tor unterbrachte, das Schiedsrichtergespann entschied allerdings umgehend auf Abseits. Die Eisernen Ladies hatten zu Beginn der zweiten Halbzeit im Minutentakt vielversprechende Strafraumszenen, doch immer wieder stellte sich ein gegnerisches Abwehrbein oder die gut aufgelegte Schlussfrau Jenas in den Weg. Da die Gäste mittlerweile zu zehnt den eigenen Strafraum verteidigten, probierten es die Unionerinnen auch zunehmend mit Distanzschüssen, doch Katja Orschmann zielte zunächst in der 61. Minute knapp am Gehäuse vorbei und zwei Minuten später landete ihr Schuss in den Armen von Laura Kiontke.

Die größte Chance zum Ausgleich hatten die Rot-Weißen in der 67. Minute: Ein Abschluss aus kurzer Distanz von Sarah Abu Sabbah wurde geblockt, doch die Kugel fiel daraufhin direkt vor die Füße von Dina Orschmann, welche das Leder aus fünf Metern allerdings über die Latte jagte. Der Ausgleich für die Unionerinnen war mittlerweile längst überfällig. In der 86. Minute schien der Bann dann endlich gebrochen, als Zita Rurack den Ball nach einem genialen Lupfer von Abu Sabbah ins Tor köpfte, doch erneut hob der Linienrichter seine Fahne und entschied auf Abseits.

Die Partie war bereits in der dritten Minute der Nachspielzeit, als schließlich doch der erlösende Ausgleichtreffer fiel: Dina Orschmann nahm einen hohen Ball mit der Brust mit und brachte das Spielgerät im langen Eck unter. Doch das Spiel war noch nicht vorbei und nur zwei Minuten später tobten die 300 Zuschauer am Fritz-Lesch-Sportplatz. Abu Sabbah und Lisa Heiseler kombinierten sich nochmals in den Strafraum, doch erneut stand ein gegnerisches Abwehrbein im Weg. Der Ball fiel daraufhin jedoch in den Rückraum zu Dina Orschmann, die unter großem Jubel aus 16 Metern den 2:1-Siegtreffer erzielte (90+5.). Nur wenige Sekunden später endete das wohl spektakulärste Spiel der bisherigen Saison.

In der Regionalliga Nordost stehen die Eisernen Ladies somit auch nach 15 Spielen weiterhin ohne Punktverlust an der Tabellenspitze und haben einen Vorsprung von neun Punkten auf den FC Viktoria 1899 Berlin.

Stimmen zum Spiel

„Es war ein grandioses Gefühl, als wir das 2:1 erzielt haben. Wir hatten davor viel Pech dabei, den Ball ins Tor zu bekommen, aber Jena hat auch richtig gut verteidigt. Von daher sind wir froh über den Sieg“, fasste Celine Frank die Begegnung zusammen.

Doppeltorschützin Dina Orschmann zeigte sich nach dem Abpfiff erleichtert: „Heute war das ein echt hartes Spiel für uns. Jena hat es sehr gut gemacht, sich hinten reingestellt, gut verteidigt und einen Konter genutzt, wo wir hinten zu offen standen. In der letzten Konsequenz haben bei unseren Aktionen die letzte Konzentration und Genauigkeit gefehlt. Wir haben aber nie den Glauben verloren und so viel Druck erzeugt, dass wir es noch in der Nachspielzeit mit einem Doppelpack drehen konnten.“

„Wir haben das Spiel bestimmt, aber Jena hat es sehr gut verteidigt und auch die Torhüterin war überragend. Wir hatten heute zu wenige Lösungen und waren über das gesamte Spiel unsauberer als sonst. Dass wir dann in der Nachspielzeit durch puren Willen die Begegnung drehen, ist einfach eine große Erleichterung“, lautet das Fazit von Cheftrainerin Ailien Poese.

Ausblick

Das nächste Spiel der Eisernen Ladies findet am kommenden Sonntag, dem 14.04.2024, bei Berolina Mitte statt. Die Partie wird um 14 Uhr im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark ausgetragen.  

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