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Rückblick auf die DFB-Pokalspiele der Frauen

Di, 12. Januar 2021
Rückblick auf die DFB-Pokalspiele der Frauen

„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“ - Mit diesem Ziel gehen alle Männermannschaften in den DFB-Pokal. Bei den Union-Frauen müsste es wohl eher lauten: „Köln, Köln, wir fahren nach Köln“. Doch welchen Reiz hat dieser DFB-Pokal eigentlich für das Frauenteam der Eisernen?

Da die Bundesliga aktuell noch nicht in greifbarer Nähe ist, ist der DFB-Pokal der Frauen eine gute Möglichkeit, sich mit Hochkarätern des Frauenfußballs zu messen. Es gibt mehrere Wege, sich für die 1. Runde zu qualifizieren und die Eisernen Ladies konnten das bereits acht Mal schaffen. Der Lohn für die harte Arbeit: tolle und interessante Duelle gegen Vertretungen aus der 1. oder 2. Frauen-Bundesliga oder anderen Regionalligisten, die man nicht so alltäglich bespielt. 

Den Anfang machte in der Saison 2006/07 der Zweitligist Holstein Kiel. Eine packende Partie, an der am Ende leider die Störche knapp mit einem 3:4-Erfolg in die 2. Runde zogen. Auch eine Saison später durften Unions Frauen wieder ran. Dieses Mal gelang sogar der Einzug in die 2. Runde nach einem Sieg gegen Geestemünder SC, was bedeutet, dass die Erstligisten mit eingreifen. So hofften alle auf einen großen Namen, doch auf diesen musste man ein paar Jahre warten. In der 2. Runde war leider gegen TeBe Berlin Schluss mit der Pokalreise.

In den nachfolgenden Jahren war es ein Auf und Ab der Gefühle. Es gab zum Beispiel ein torreiches Duell 2008 gegen den VfB Oyhte (3:5-Sieg), ehe dann in der 2. Runde mit Lokomotive Leipzig, ein damaliges Schwergewicht des Frauenfußballs, auf die Eisernen Ladies wartete und den Einzug in Runde 3 verhinderte. 2009 gab es dann ein böses Erwachen gegen den Zweitligisten vom FSV Gütersloh, denn mit 0:10 wurde ein Klassenunterschied sichtbar. Die im Volksmund oft gewählte Aussage: „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze“ konnte von den Eisernen Ladies in dem Jahr leider nicht bestätigt werden.

Anders war es im Jahr 2014, als Unions -Frauen als Zweitligist zum SV Germania Hauenhorst aus der Westfalenliga mussten. Die „Kleinen“ sorgten für eine Überraschung und die Unionerinnen hatten eine traurige Rückreise aus Westfalen, mit einer 1:0-Niederlage im Gepäck. Doch jede Reise durch die Region oder auch die Heimspiele haben den Spielerinnen immer etwas Besonderes gegeben. Eine Erfahrung, die man so schnell nicht vergisst. Nachdem in den nachfolgenden Jahren bereits immer nach der 1. Runde Schluss war, wartete in der Saison 2017/2018 eine ganz besondere Erfahrung auf die Spielerinnen. Die 1. Runde konnte man in einem packenden Elfmeterschießen gegen 1. FFC Fortuna Dresden überstehen. So kam zum ersten Mal in der DFB-Pokalgeschichte der Eisernen Ladies ein Gigant des Frauenfußballs nach Berlin. Es war der amtierende Deutsche Meister VfL Wolfsburg.  

Gespielt wurde vor 1505 Zuschauern im schönsten Stadion der Welt: der Alten Försterei, ein Heimspiel und Gänsehautmoment für alle, die aktiv dabei sein durften. Noch heute erinnern sich viele an dieses Erlebnis. Das Endergebnis war zweitrangig, denn alle typischen Unioner Tugenden wurden auf dem Platz gezeigt. Es wurde gerannt, gekämpft, mit absolutem Willen verteidigt und versucht, den Gegner zu ärgern. Und die Zuschauer standen, wie man es von den Unionern kennt, jederzeit hinter der Mannschaft. Irgendwann, irgendwann einmal, spielen die Eisernen Ladies in der 3. Runde des Pokals. Solange werden sie aber weiter durch die Region reisen und versuchen Spiele für sich zu entscheiden.