Um diese Zeit isset hier ziemlich leer.

U23: 1. FC Union Berlin II verliert in Schöneiche

Fr, 27. August 2010
U23: 1. FC Union Berlin II verliert in Schöneiche

Das zweite Auswärtsspiel der Oberliga-Saison am heutigen Freitag war eigentlich keins. In Schöneiche bei Berlin, von Köpenick in 15 Minuten mit dem Auto zu erreichen, gastierte Union II zum dritten Spieltag beim SV Germania 90 Schöneiche. Nach dem Sieg gegen die Konkurrenz aus Hohenschönhausen am letzten Wochenende, hätte der erste Auswärtsdreier gut in das Konzept gepasst. Das daraus nichts wurde, lag an drei vermeidbaren Gegentoren und einer Vielzahl an ungenutzten Torchancen. Die Startelf begann in 4 – 4  – 2 – Formation, wobei im Mittelfeld mit einer Raute operiert wurde. Personell stellte sich dies wie folgt dar:

Haker – Kulecki, Stuff, Gill, Kohlmann – Thomik, Hegert, Malinowski, Hollwitz -  Sahin, Soltanpour

Für die erste Verwirrung des Spiels sorgte der Unparteiische Marcel Bartsch, der sich mit Unions Trainer Theo Gries und Schöneiches Coach Dirk Berger auf ein Vorziehen des Anstoßes um eine halbe Stunde verständigte. Grund dafür war die Angst vor der einbrechenden Dunkelheit sowie die Tatsache, dass Germania Schöneiche nicht im Besitz einer Flutlichtanlage ist. So wurde die Begegnung bereits 18:00 Uhr angepfiffen, was  zur Folge hatte, dass zum Ärger der meisten Zuschauer die erste Halbzeit bei ihrem Erscheinen beinahe beendet war. Was ihnen entging waren die ersten Tore der Hausherren, die mit derart vielen ehemaligen Union-Spielern besetzt, durchaus als die dritte Mannschaft des 1. FC Union Berlin hätte durchgehen können.

Schnell war klar, dass Ex-Eisernenkapitän Marco Gebhardt gegen seine alten Kameraden hochmotiviert war. So zirkelte Gebhardt in der 11. Minute eine Flanke punktgenau auf Tom Persich, dessen Kopfball von Christoph Haker noch pariert werden konnte. Gegen den Nachschuss von Sebastian Creutzberg war Unions Schlussmann dann aber machtlos. Das hatte sich Theo Gries sicher anders vorgestellt, immerhin hatte dieser gefordert den Mittelfeldmotor der Schöneicher durch Sonderbewachung aus dem Spiel zu nehmen - und es kam noch dicker für Union II. Nachdem der vermeintliche Ausgleich durch Kenan Sahin wegen Abseits nicht gegeben wurde, legte der Gastgeber in der 23. Minute sogar nach. Jetzt war es Gebhardt selbst, der durch eine Kopfballverlängerung in eine Eins-gegen-Eins-Situation mit Haker kam und dem bedauernswerten Keeper keine Chance ließ. In der Folge konnte sich Schöneiches Torhüter Daniel Klose mehrfach auszeichnen. Dieser vereitelte bis zur Halbzeit mehrere gute Möglichkeiten der jetzt feldüberlegenen Unioner  (34. Soltanpour Nahdistanz, 37. Sahin abgefälschter Schuss aus 12 Metern).

Zum zweiten Abschnitt veränderte Theo Gries seine Mannschaft - Maurice Trapp kam für Martin Kohlmann, und taktisch stellte er auf ein 3 – 5 – 2 um. Die 360 Zuschauer sahen in der zweiten Spielhälfte draufhin ein engagiert aufspielendes Union-Team, das sich zahlreiche Möglichkeiten erarbeitete, im Abschluss jedoch zu fahrlässig agierte.

So konnte Paul Thomik seinem Schuss in der 57. Minute nur wehmütig hinterher schauen, nachdem er per Flanke mustergültig von Maurice Trapp bedient wurde und daraufhin weit rechts am Tor vorbei schoss.  Nach 51 gespielten Minuten vollendete der junge Christian Gawe die Vorarbeit seines Mannschaftskollegen und erhöhte auf nunmehr 3:0 für die Rand-Berliner. Theo Gries versuchte mit einem Doppelwechsel - Murat Turhan für Philip Malinowski und Fabian Fritsche für Paul Thomik - nochmal dem Spiel die entscheidende Wende zu geben, doch nach und nach lief der Gries-Elf die Zeit davon. Als Kiyan Soltanpour aus halblinker Position der Anschlusstreffer gelang, waren bereits 84 Minuten gespielt. Bis zum Abpfiff änderte sich am Ergebnis anschließend nichts mehr.

Die zweite Niederlage im dritten Spiel machte Theo Gries nach der Partie spürbar nachdenklich: „Wir machen zu einfache Fehler, außerdem nutzt der Gegner drei seiner vier Torchancen und wir schaffen aus acht grade mal einen Treffer zu erzielen. Diese Quote ist eindeutig zu schwach. Im Defensivverbund müssen wir im Kopfballspiel sicherer werden. Das war heute einfach schlecht von uns“, fand der Trainer abschließend klare Worte für die Leistung seiner Mannschaft.