Um diese Zeit isset hier ziemlich leer.

Mut zur Offensive belohnt: U23 schlägt Hansa II mit 2:0

Sa, 30. Oktober 2010

So wie es Trainer Theo Gries schon vor dem Spiel prognostizierte, war es ein Spiel auf Augenhöhe. Die Rostocker Mannschaft kam mit dem Selbstvertrauen nach Berlin, das sie aus den letzten 7 Siegen in Serie sammeln konnten. „Zweete“-Trainer Theo Gries ließ sein Team im offensiven 3-4-3-System auflaufen:

Haker – Kulecki, Uaferro, Trapp – Hergert, Hollwitz, Malinowski (88. Thomas), Mrkaljevic – Turhan, Reiniger (66. Englert), Soltanpour (90. Stefan Gill)

Die offensive Herangehensweise der Hausherren zeigte unmittelbar Wirkung. Die Gäste konnten mit derart viel Druck in den ersten Minuten nichts anfangen. Nach vier Minuten konnte Marcel Hegert aus dem rechten Halbfeld zu einem ansehnlichen Schlenzer ansetzen, der nur um wenige Zentimeter das Tor verfehlte. Die Hansestädter schienen sich aber schnell auf das System der Unioner eingestellt zu haben und kamen nun ihrerseits mehrfach in Ballbesitz. Chancen ergaben sich aus der Feldüberlegenheit allerdings keine. Es bedurfte einer energischen Einzelleistung von Kiyan Soltanpour, der sich mittels eines Dribblings über 20 Meter seiner Gegenspieler entledigte und das Leder mit Wucht in Richtung des Hansa-Kastens beförderte. Auch wenn der Ball das Ziel noch fand, merkten die 240 Zuschauer doch, dass der Tabellenzweite an diesem Tag schlagbar war. Wie aus dem Nichts tauchte Moris Fikic  in der 26. Spielminute vor Christoph Haker auf und zog mit rechts ab. Nur dank des beherzten Eingreifens von Philipp Kulecki, der sich in den Schuss warf, blieb es beim 0:0. Eine Minute später setzte sich, der vor der Saison von Schalke 04 II gekommene,  Murat Turhan gekonnt in Szene. Der großgewachsene Stürmer gewann den entscheidenden Zweikampf im Mittelfeld und spielte anschließend klug auf Philip Malinowski. Dessen Flankenlauf gegen zwei Gegenspieler folgte eine punktgenaue Hereingabe, auf den herangeeilten Turhan, der am langen Pfosten lauernd den Ball nur über die Linie schieben musste. Wäre es mit rechten Dingen zugegangen, hätte sich die Mannschaft mit einem 2:0 in die Pause verabschieden müssen. Ein Schuss vom Kapitän David Hollwitz aus ca. 17 Metern klatschte unglücklich ans Gebälk.

Den zweiten Abschnitt begann die Gries-Elf ohne Wechsel und ebenso offensiv wie zuvor. Die besseren Gelegenheiten boten sich jedoch zunächst den Gästen. Felix Freitag (50.) und Maximilian Rausch per Freistoß (51.) verpassten jedoch beste Möglichkeiten zum Ausgleich. In eben diese Drangphase der Hanseaten platze der zweite Treffer für die Gastgeber. Nach einem hohen Ball aus zentraler Mittelfeldposition sicherte sich Sebastian Reiniger die Lufthoheit und köpfte zur 2:0-Führung ein (53.). Mit sichtlich großem Selbstvertrauen verwalteten die Mannen von Trainer Gries geschickt den Zwei-Tore-Vorsprung und sicherten sich in einem äußerst laufintensiven Duell den vierten Sieg im sechsten Heimspiel.

U23-Coach Theo Gries rückte in seinem Fazit zum Spiel vor allem zwei Akteure in den Mittelpunkt: „Der Schlüssel zum Erfolg war heute, der mögliche Rückgriff auf den wieder genesenen Sebastian Reiniger und den überzeugend agierenden Boné Uaferro. Die Mannschaft hat Biss und Willen gezeigt, dieses Spiel heute unbedingt gewinnen zu wollen. Wir haben es geschafft, das ausgeklügelte Spielsystem der Rostocker auszubremsen und haben für den Gegner wenig kritische Torchancen zugelassen.“

„Wir haben verdient verloren und zwei Tore gefressen, die aus meiner Sicht unnötig waren. Darüber hinaus waren wir nicht in der Lage uns eigene, richtig gute Chancen herauszuarbeiten. Hätten wir den Anschlusstreffer gemacht, dann wären meine Jungs über sich hinausgewachsen. Dafür war Union heute aber einfach zu gut organisiert.“ resümierte Hansas Axel Rietentiet sichtlich zerknirscht.