Wölfe zu Gast in Köpenick:
Unionerinnen wollen ihr Revier verteidigen
Englische Woche für die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin und so werden bereits am morgigen Dienstagabend wieder die Fußballschuhe geschnürt. Zum 9. Spieltag empfangen die Eisernen den VfL Wolfsburg im Stadion An der Alten Försterei. Der Anpfiff erfolgt um 19 Uhr.
Die Ausgangslage
Der VfL Wolfsburg feierte am vergangenen Sonnabend im Verfolgerduell mit der TSG 1899 Hoffenheim einen wichtigen 2:1-Sieg durch einen Treffer in der Nachspielzeit. Damit distanzierten die zweitplatzierten Wolfsburgerinnen den Konkurrenten aus Sinsheim auf sechs Punkte.
Die ersatzgeschwächten Unionerinnen mussten sich zuletzt mit 0:3 bei Werder Bremen geschlagen geben und konnten nicht an den 5:0-Heimspielerfolg vor der Länderspielpause gegen RasenBallsport Leipzig anknüpfen.
Dass der VfL Wolfsburg zu den erfolgreichsten Vereinen im deutschen Frauenfußball gehört, ist hinlänglich bekannt. Seit 2013, als der erste Titel der Vereinsgeschichte eingefahren wurde, holte der Klub aus der Autostadt zwei Champions-League-Siege, sieben Meisterschaften und elfmal den DFB-Pokal.
Die vergangene Spielzeit war allerdings die erste Saison seit 2012/13, in der die Wölfinnen ohne Titel blieben. In der Bundesliga musste der VfL wie schon in den vorherigen beiden Jahren dem FC Bayern München den Vortritt lassen, im DFB-Pokal scheiterte Wolfsburg nach elf Triumphen in Serie im Viertelfinale an der TSG 1899 Hoffenheim.
Im Sommer folgte daraufhin ein Umbruch am Elsterweg. Unter anderem verließen die langjährigen Nationalspielerinnen Merle Frohms, Marina Hegering, Jule Brand und Kathrin Hendrich den Verein, im Gegenzug kamen mit den EM-Teilnehmerinnen Stina Johannes, Cora Zicai und Sophia Kleinherne junge Leistungsträgerinnen von der Bundesliga-Konkurrenz. Auf die Trainerbank kehrte mit Stephan Lerch, der bereits von 2017 bis 2021 als Cheftrainer tätig war, ein alter Bekannter zurück. Bisher scheint der Neustart gelungen: Als Tabellenzweiter mit 19 Punkten blieb Wolfsburg in zehn der ersten zwölf Pflichtspiele ungeschlagen. Lediglich im Supercup (2:4) und am 6. Spieltag (1:3) setzte es gegen den Dauerrivalen aus München die einzigen beiden Saisonniederlagen.
Bisher kam es erst zu einem Pflichtspielduell beider Teams: Im Oktober 2017 setzte sich der VfL Wolfsburg in der 2. Runde des DFB-Pokals mit 6:0 gegen die Unionerinnen durch.
Vor zweieinhalb Monaten standen sich allerdings beide Mannschaften im Rahmen der Sommervorbereitung in einem Testspiel gegenüber. Damals gingen die Eisernen durch Treffer von Sophie Weidauer und Nele Bauereisen mit 2:0 als Siegerinnen vom Platz.
Im vergangenen Sommer wechselten Co-Trainerin Sabrina Eckhoff und Torwarttrainerin Alisa Vetterlein vom VfL Wolfsburg zum 1. FC Union Berlin. Eckhoff war von 2021 bis 2025 als Assistenztrainerin bei den Wölfinnen tätig und übernahm nach dem Aus von Cheftrainer Tommy Stroot im April dieses Jahres interimsweise das Amt der Cheftrainerin bis zum Saisonende. Vetterlein stand zwischen 2009 und 2013 in 69 Pflichtspielen für Wolfsburg im Tor und feierte 2013 das Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League. 2019 kehrte sie als Torwarttrainerin zum VfL zurück und arbeitete ab 2021 für die Profimannschaft. Gemeinsam gewannen Eckhoff und Vetterlein als Teil des Trainerstabs eine Meisterschaft sowie drei DFB-Pokaltitel mit den Grün-Weißen.
Auf Spielerseiten haben Melanie Wagner, die von 2018 bis 2022 für den VfL Wolfsburg II aktiv war (13 Spiele), sowie Samantha Steuerwald, die zwischen 2015 und 2018 insgesamt 51 Zweitliga-Einsätze für die U20-Mannschaft des VfL absolvierte, eine Wolfsburger Vergangenheit.
Das Trainerteam muss am Dienstagabend auf die Dienste von Anna Aehling, Nele Bauereisen, Marina Georgieva, Hannah Eurlings, Jenny Hipp, Leonie Köster, Athanasia Moraitou, Tanja Pawollek, Naika Reissner und Fatma Şakar verzichten.
„Mit Wolfsburg kommt eine Topmannschaft an die Alte Försterei. Wir wollen alles in dieses Spiel werfen, was wir haben, die Räume eng machen und mit Leidenschaft und Geschlossenheit auftreten“, gab Cheftrainerin Ailien Poese im Vorfeld der Flutlichtpartie zu Protokoll.
Karten für das Spiel sind im freien Verkauf in allen Union-Zeughäusern sowie online erhältlich. Das Stadion An der Alten Försterei öffnet seine Tore und die Tageskasse um 17:30 Uhr. Der 1. FC Union Berlin wird zum Spiel im Biergarten Waldseite ein Kondolenzbuch für den verstorbenen Hans-Joachim Lesching, Aufsichtsrats- und Ehrenmitglied des Vereins, auslegen. Alle Unionerinnen und Unioner können sich dort eintragen. Restparkplätze stehen vor der Haupttribüne für 8 Euro zur Verfügung.
Das Spiel wird live auf Magenta Sport und DAZN übertragen. Zudem informiert Union im vereinseigenen Live-Ticker über das Spielgeschehen.