Seit der Übernahme der Spiellizenz vom FF USV Jena zur Saison 2020/21 hat sich der FC Carl Zeiss Jena zur Fahrstuhlmannschaft entwickelt. Während der Vorgängerverein von 2008 bis 2018 ununterbrochen im Oberhaus spielte und 2019/20 noch einmal für ein Jahr in die Bundesliga zurückkehrte, folgte nach dem erneuten Abstieg die Eingliederung in den FC Carl Zeiss Jena. Der Klub schaffte zwar auf Anhieb den Wiederaufstieg, musste aber 2022 mit nur fünf Punkten direkt wieder absteigen. Zwei Jahre später gelang die erneute Rückkehr in die Bundesliga, ehe in der vergangenen Spielzeit erstmals seit 2017 der Klassenerhalt gelang. Mit zehn Punkten und sieben Toren profitierte Jena als Elftplatzierter allerdings auch von der Liga-Aufstockung auf 14 Teams, durch die es nur einen Absteiger gab.

Im Sommer verstärkte sich Jena unter anderem mit der Nürnberger Aufstiegstorhüterin Hannah Etzold, die beim 0:0 gegen Bayern München eine starke Leistung zeigte. Auch die Neuzugänge Steffi Schmied (RasenBallsport Leipzig II), Rieke Tietz und Isabella Jaron (beide SCR Altach) sowie Suya Haering (1. FFC Turbine Potsdam) standen bisher in allen drei Saisonspielen auf dem Platz. Auf der Abgangsseite musste Jena mit Luca Birkholz (SC Freiburg) eine Leistungsträgerin abgeben, die in der vergangenen Saison als einzige Spielerin im Kader zwei Saisontore erzielen konnte.

Mit erst 26 Jahren ist Cheftrainer Florian Kästner der jüngste Trainer in dieser Bundesliga-Saison. Er betreut die Frauenmannschaft seit 2023, führte sie in seiner Premierensaison zum Aufstieg und schaffte im vergangenen Jahr den Klassenerhalt.

Ein Pflichtspiel zwischen beiden Teams hat es bisher nicht gegeben. In zwei Testspielen – im Sommer 2022 und im Januar 2023 – behielt Jena jeweils die Oberhand. Beim ersten Aufeinandertreffen unterlagen die Eisernen mit 0:4, im zweiten Duell führten sie bis zur 78. Minute mit 3:1, mussten sich am Ende jedoch noch mit 3:4 geschlagen geben.

Für Anna Weiß bedeutet die Partie die Rückkehr an ihre alte Wirkungsstätte. Die Außenverteidigerin wechselte 2014 mit 16 Jahren zum FF USV Jena und gab dort ein Jahr später ihr Bundesliga-Debüt. Nach der Lizenzübernahme spielte sie ab 2020 für den FC Carl Zeiss, ehe sie sich 2023 nach insgesamt neun Jahren mit 53 Bundesliga- und 85 Zweitligaspielen dem 1. FC Union Berlin anschloss.

Auch auf der Gegenseite stehen im Kader des FC Carl Zeiss Jena mit Gwen Mummert und Josephine Bonsu zwei Spielerinnen, die auf frühere Zeiten im Union-Trikot zurückblicken können. Mummert rückte 2016 aus der eigenen U17 in die Frauenmannschaft auf und absolvierte in zwei Jahren 21 Partien, ehe sie für ihr Studium in die USA wechselte. Bonsu spielte ebenfalls bereits in der Jugend für Union und bestritt von 2018 bis 2021 insgesamt 29 Regionalliga-Einsätze für die Eisernen, in denen ihr 13 Treffer gelangen. Über den Umweg Türkiyemspor Berlin kam sie 2022 nach Jena und entwickelte sich mittlerweile zur ghanaischen Nationalspielerin.

Das Trainerteam muss in Jena auf die Dienste von Jenny Hipp, Judith Steinert, Leonie Köster, Hannah Eurlings und Fatma Şakar verzichten.  

„Jena ist eine sehr disziplinierte Mannschaft, die es immer wieder schafft, schnell Räume zu schließen und auf Konter zu lauern. Für uns ist es wichtig, aggressiv und leidenschaftlich ins Spiel zu starten, immer wieder Bälle zu erobern und die Lücken in der Offensive zu finden – und vor allem zu nutzen“, blickt Cheftrainerin Ailien Poese auf die erste englische Woche dieser Bundesliga-Spielzeit.

Karten für das Spiel sind über den Ticketshop des FC Carl Zeiss Jena erhältlich. Als Gästebereich fungiert Block F. Der Eiserne Virus bietet außerdem für die Fahrt nach Jena einen Bus an.