Auf den Tag genau heute vor 100 Jahren erspielte der SC Union Oberschöneweide im zweiten der Entscheidungsspiele um die Verbandsmeisterschaft ein Unentschieden. 

Nach dem 3:1-Sieg am Karfreitag im ersten der beiden Entscheidungsspiele um die Meisterschaft galt es für die Unioner, den Vorsprung gegen Vorwärts 1890 auch über die zweite Endspielbegegnung gegen den Sieger der Staffel B zu verteidigen und zu untersetzen.

Erst zwei Tage vor dem Spiel hatte das Verbandsgericht geklärt, dass Vorwärts tatsächlich Sieger in seiner Abteilung geworden war. In der Folge von eingelegtem Protest gegen eine Meisterschaftsspielwertung war zwischenzeitlich Viktoria 89 der erste Platz zuerkannt worden. Dies hätte den Union-Erfolg gegen Vorwärts bedeutungslos und ein erneutes erstes Endspiel, nun gegen Viktoria, notwendig werden lassen. Ein zweiter Protest bewegte die Verbandsverantwortlichen zu neuem Spruch.

Einer starken Anfangsphase der Unioner folgte bald spielerisches Übergewicht der Vorwärts-Mannen. Dennoch traf Flieger für Oberschöneweide, als Torhüter Weber die Sicht verstellt war und ihm jede Möglichkeit fehlte, den platziert flach geschossenen Ball aufzuhalten. Weiterhin überlegen kamen die Tempelhofer dem Ausgleich näher, bevor dann kurz vor dem Pfiff zur Pause Rotkehl Martwig überspurtete und Paul mit halbhohem Schuss in die äußerste Ecke des Tores traf – Müller blieb machtlos. Konsequent verteidigend sicherte Union Oberschöneweide den titelbedeutenden Spielstand zum 1:1-Endergebnis.

Auf dem Norden-Nordwest-Platz am Bahnhof Gesundbrunnen sahen 10.000 Zuschauer die um 17.30 Uhr von Schiedsrichter W. Neumann angepfiffene Begegnung.

Für den SC Union Oberschöneweide waren aufgelaufen: Franz „Nante“ Müller; Ernst „Jorka“ Standke, Franz Klautsch; August Hamann, Hermann Lux, Otto „Ette“ Martwig; Albert Dietz, Horst „Hugo“ Franke II, Max Franke I, Flieger, Krause.

Für den BFC Vorwärts 1890 standen Weber; Fritsche, Probst II; Schumann, Probst I, Eichelbaum; Rausch, Wolter, Paul, Hoffmann und Rotkehl auf dem Platz.