Heute vor 105 Jahren:

Union-Vorgängerklub weiht seinen Platz als „Eigener Sportpark Sadowa“ ein

Der SC Union Oberschöneweide, einer der Vorgängervereine des 1. FC Union Berlin, weihte heute vor genau 105 Jahren mit einem Freundschaftsspiel gegen den 1. FC Nürnberg seinen neu geschaffenen Sportpark Sadowa – das heutige Stadion An der Alten Försterei – feierlich ein.

Historisches Schwarz-Weiß-Foto einer Fußballmannschaft, posing in zwei Reihen, gekleidet in gestreifte und einfarbige Trikots.

Auf Flächen an der Spree, auf öffentlich zugänglichen Wiesen hatten die Oberschöneweider Fußballer 1906 zu spielen begonnen. Von 1908 ist an anderer Stelle berichtet, ohne Verweis auf die Zeit zuvor. Später, 1912, als hier Industriebauten entstanden, wichen sie auf die Anlage von Teutonia 99 in der Baumschulenweger Kiefholzstraße aus. Vom Anfang des Jahres 1913 an war die I. Mannschaft des SC Union Oberschöneweide auf städtischem Grund auf einem selbst hergerichteten Sportplatz an der Oberschöneweider Wattstraße aktiv. Während der Spielzeit 1919/20 pachteten die Unioner dann von der Forstverwaltung Berlins ein Gelände am Ortseingang zur Stadt Köpenick. In „schlechter Verfassung“ sei der Wattstraße-Platz gewesen, schrieb Arno Böttger, Autor einer Union-Jubiläumsfestschrift 1931, in seinen Zeilen. Das allgemein zunehmende Interesse am Fußballsport und der Erfolg der Oberschöneweider – sie waren inzwischen in die höchste Spielklasse aufgestiegen – dürfte ebenso dazu beigetragen haben, dass diese Spielstätte als nicht mehr tauglich erachtet worden war. Und schließlich war sie wahrscheinlich ebenso zu klein, um auch wirtschaftlich betrieben werden zu können; Einnahmen aus Eintrittsgeldern waren der wesentliche Teil des Klubhaushaltes. Am neuen Standort, am Rand der Wuhlheide, entstanden ab Herbst 1919 – zwei Plätze. 
Als „Eigener Sportpark Sadowa“, wie die Unioner auf dem Kopf ihrer damaligen Geschäftspapiere festhielten. Seit 1877 hieß der Fernbahn-Haltepunkt, die heutige S-Bahn-Station Wuhlheide, zwischen den Stationen Karlshorst und Köpenick Sadowa. Dieser Bahnhof wiederum war nach dem beliebten Grand-Restaurant Sadowa am Spreeufer benannt worden. Es verdankte seinen Namen als Ehrerweisung einer siegreich verlaufenen Schlacht im Krieg Preußens mit Österreich im Juli 1866 bei dem böhmischen Dorf Sadowa. Heute ist die Ruine Teil des Mellowparks.
Die unmittelbare Herrichtung des Sportpark Sadowa organisierte der Kamerad Otto Hoborn, 1920 Leiter der Jugendabteilung. Ihn hob Arno Böttger in seiner 1931er-Festschrift rückblickend ausdrücklich hervor, und insbesondere auch Victor Bäuml, Inhaber einer Bau- und Kunstglaserei in Oberschöneweide. 
Die Sportler waren bereits im Februar 1920 für dienstags und freitags ab 16 Uhr zu regelmäßigem Üben und Trainieren „auf dem neuen Sportplatz Sadowa“ aufgerufen: „Freunde des Fußball- und Athletiksport sind dortselbst gern gesehen“, appellierte der Klubvorstand in der Zeitschrift Der Fußball-Sport an die Mitglieder. Im März war die Mannschaft bereits für die Berlin-Brandenburger Meisterschafts-Endrunde qualifiziert und so empfing sie – erstmals in Sadowa antretend – am 7. März 1920 zum Punktspiel Viktoria 89. Dass jener neue Sportplatz Sadowa, „hinter der ehemaligen Oberförsterei gelegen“, noch nicht vollendet gewesen sei, erfuhren zuvor die Leser der Zeitschrift Der Rasensport aus einer kurzen Mitteilung, und dass daher „nur das zweite Spielfeld benutzt“ werde; der Nebenplatz und heute etwa dort gelegen, wo der Hauptplatz von den Profimannschaften für den Austrag der Heimspiele dient.
Hier sahen die Zuschauer die ersten Treffer auf der neuen Anlage: Hatte die III. Mannschaft das Vorspiel gegen die III. des Berliner SV 92  3:1 gewonnen, noch ohne, dass in der Berichterstattung  Torschützen erwähnt worden waren, war es für die I. Union-Vertretung gegen Viktoria dann Willi „Itze“ Jachmann. Er traf nach Eckball per Kopf in der Frühphase des Spiels. Für Viktorias Ausgleich sorgte Unions Willi Dallapikola mit seinem Abfälschen eines Schusses der Tempelhofer in das eigene Tor.

„Noch etwas weich und schwer“ sei die „zweite Spielfläche der idyllisch gelegenen, sehr geräumigen“ Sportplatzanlage gewesen, hieß es ferner im Rasensport von dem vor „mehr als 2.000“ Zuschauern ausgetragenen Vergleich, der den Unionern einen wichtigen Punkt im Kampf um die schließlich gewonnene erste Berlin-Brandenburgische Meisterschaft brachte. 
In den folgenden Wochen verwiesen die Spielberichterstatter immer wieder auf den „idyllisch gelegenen“ Platz. Anlass zur Klage sah Der Rasensport, der einen „in schlechter Verfassung befindlichen Union-Sportplatz in Sadowa“ wahrgenommen hatte, und schlechte Sicht. Er erläuterte, dass der erste Platz noch geschont werden müsse, jedoch seien „die Zuschauer nicht nur zum Bezahlen da, sie müssen zumindest auch das Spiel verfolgen können“. 
„In der jetzigen Jahreszeit dürfte die Fahrt nach dem schöngelegenen Sadowa besonders zu empfehlen sein“, riet Der Fußball-Sport Anfang August vor dem Saisoneröffnungs-Freundschaftsspiel gegen Viktoria Forst, den Meister der Oberlausitz. Das Spiel endete 3:2 für Union – auf welchem der beiden Plätze es ausgetragen wurde, ist nicht überliefert.
Berlins Fußballer aller Klassen standen – nicht erst 1920 – vor schwierigen Platz-Situationen. Öffentliche Anlagen wie die auf dem Tempelhofer Feld waren an Wochenenden von früh bis spät genutzt, überlastet und in schlechtem Zustand. Zur neuen Spielzeit seien „222 Vereine mit 35.656 Mitgliedern“ gemeldet gewesen, „1017 Mannschaften, von denen 144 Schüler-, 300 Jugend-, 572 Senioren- und 20 Alte-Herren-Mannschaften waren“ hielt Carl Koppehel, damals Verbandsverantwortlicher, 1957 rückblickend in einem Jubiläumsbuch des Fußballverbandes fest. Danach seien am 29. August 1920, dem ersten Spieltag, in 122 Spielklassen 483 Spiele ausgetragen worden. Dies bezog sich allein auf den Verband Brandenburgischer Ballspielvereine, den VBB; die konfessionellen und die Arbeitersportvereinigungen berücksichtigten die Zählungen nicht.
Union Oberschöneweide unterhielt für 1920/21 drei Männermannschaften, vier Junioren- und zwei Schülermannschaften im Wettspielbetrieb. „So drückte die Not an Spielplätzen erheblich auf die Entwicklung des Fußballsportes.“ schrieb Carl Koppehel. Union Oberschöneweide umging solche Not, zumal ein weiterer Platz im Ort dem Nachwuchs und Unteren Mannschaften zur Verfügung stand, wie auch die Wattstraße-Anlage, die die Unioner bis 1922 nutzten.
Zu den Kosten des Anlegens eines Sportplatzes, im Berlin des Jahres 1920 ein wichtiges Thema allein schon aus Gründen der Volksgesundheit – um die es schlecht gestellt war –, liegen keine zuverlässigen Zahlen vor. Der Fußball-Sport verwies darauf, dass „der Zentner Grassamen 1.200 Mark“ koste. Für den Transport eines Kubikmeters Boden sei so viel zu zahlen, wie vor dem Krieg für einen Waggon, zehn Kilometer weit. Die Sportfläche Rohrlaake, eintausend Meter lang und einhundert Meter breit, habe „heute schon 85.000 Mark Planierungskosten verschlungen“ und sei noch nicht einmal zur Hälfte besät. Die verfügbaren Unterlagen des SC Union Oberschöneweide geben zum finanziellen Aufwand der Herstellung seines Sportparks Sadowa keine Auskunft. 

Auf die hier bevorstehenden Spiele zur Sportpark-Sadowa-Einweihung wies dann Ende Juli 1920 der Fußball-Sport entsprechend hin: „Die Ausgestaltung des idyllisch gelegenen und bequem erreichbaren Sportplatzes Sadowa, den sich Union-Oberschöneweide trotz ungünstiger Umstände und Teuerung geschaffen hat, macht täglich weitere Fortschritte. In den letzten Monaten sind rings um die große planierte Spielfläche, welche jetzt spielfertig ist, Stufenterrassen angelegt worden, die es ermöglichen, daß bereits z. Zt. mehr als 10.000 Zuschauer ein gutes Sichtfeld haben.“ Die „beste Sichtmöglichkeit“ auf den Platz hielt auch die Zeitschrift Stadion in ihrer kurzen Spielankündigung für anmerkenswert.
Eine Einweihungsfeier war vorgesehen bei den Oberschöneweider Unionern, eine sportlich ausgerichtete Festlichkeit über zwei Tage. Dem Gastspiel des neuen Deutschen Meisters, des 1. FC Nürnberg am 7. August sollten am folgenden Tag von neun Uhr morgens an Begegnungen mit fünf Mannschaften des ehemaligen Muttervereines, des Berliner Thor und Fußball-Club Union 1892 folgen. 
Über zwei Seiten verteilt stellte ein ausführlicher Text beide Mannschaften, Nürnberger wie Oberschöneweide, sowohl in Der Rasensport wie auch in Der Fußball-Sport vor. Er verwies auf die Erfolge der Gäste in den vergangenen Jahren als „Gewinner des ‚Eisernen Fußball‘, Süddeutscher Pokalmeister, dreimal Süddeutscher Meister und zum Schluß Deutscher Meister“.  Einzig zwei freundschaftliche Begegnungen seien im letzten Vierteljahr verloren worden. Von keinem deutschen Verein seien sie in den vergangenen beiden Jahren in Pflichtspielen besiegt worden, „in den Gesamtkämpfen um die süddeutsche Meisterschaft blieb sie in 24 Spielen siegreich.“ 
Ein Unentschieden sei erzielt worden bei einer Gesamttordifferenz von 141:10 Toren. „Die übrigen Spiele um die Deutsche Meisterschaft gewann sie zusammen mit 7:0. Gegen den gefährlichsten Rivalen Spielvereinigung Fürth blieb sie neunmal hintereinander Sieger.“ Zuletzt waren die Nürnberger in Frankfurt am Main am 13. Juni 1920 gegen die Fürther mit 2:0 Toren erfolgreich geblieben – im Meisterschafts-Endspiel. 
Auch auf die Qualitäten der einzelnen Mannschaftsteile und Aktiven ging der Text ein. So auf Heinrich Stuhlfauth, „der gilt allgemein als der beste Torhüter Deutschlands“, Jean Steinlein ein „außerordentlich fairer, ballsicherer Spieler“, Heinrich Träg „ein sehr schußfreudiger, energischer Durchbrenner“. Ausdauernd, schnell und sicher, famos, erfolgreich, ausgezeichnet, selbstlos, gewandt, überlegt, ruhig – dies waren weitere Attribute für die angekündigten Gäste. Bis auf zwei der Spieler seien sämtliche „repräsentativ oder international tätig“ gewesen, also den süddeutschen Verband mit dessen Auswahlmannschaft vertretend sowie ungarischer – Peter Szabo – oder deutsche Nationalspieler.
„Fast sämtliche Spieler waren schon repräsentativ tätig“, verwies die Abfassung auch mit Blick auf die Oberschöneweider. Ernst Standke, der bekannteste von ihnen, galt dem Autor, gemeinsam mit Wilhelm Rump, als „hervorragendes Verteidigerpaar“, „ersterer einziger Techniker, wie ihn Berlin nicht weiter hat.“ Torwart Franz Müller „als einer der besten Berlins“. Von den Angreifern sei besonders viel zu erwarten als gute Techniker. Paul Weinert „routiniert, gefürchtet durch seine Finessen“, Erich Münzenberg, „der endlich seine früheren Kameraden wiedergefunden hat, gibt dem Ganzen den erforderlichen Speed.“ Erich Münzenberg, von Berolina zu den Oberschöneweidern gekommen, hatte bereits als Junior in Unions Reihen gespielt. Paul Weinert war aus Mannheim zurückgekehrt, nachdem er für den VfR aktiv gewesen war. Willi „Itze“ Jachmanns Wiedereintritt stand bevor; er war in der Presse bereits als Zugang zum BFC Hertha 1892 geführt worden.
Der Fußball-Sport hob vorausblickend und zusammenfassend hervor, dass das Spiel gegen den 1. FC Nürnberg „eine Sensation“ bilden würde. Der deutsche Titelträger hatte sich auf eine etwa vierzehntägige Tournee durch das Reich begeben.
Die Zeitschrift ging bald wieder auf die „herrliche Anlage“ und auf die unbestreitbar „idyllische, vielgerühmte Lage“ sowie die gepflegte Grasnarbe ein. Doch nur kurz pries sie derart den Sportpark, um dann einzuschränken, dass er „zu weit ab von Berlin“ liege, „und auch die Fahrverbindungen lassen manchen Wunsch offen.“

„Mit reichlicher Verzögerung“, schilderte Der Rasensport, habe das Spiel begonnen, ohne dass Gründe für den Verzug überliefert sind. Zunächst hatten demnach die Nürnberger, ihnen unmittelbar folgend die Unioner, den Rasen betreten – „vom Publikum stürmisch begrüßt“, wie hervorgehoben wurde.
Schlechte Witterung über Oberschöneweide war offenbar angekündigt für den Augusttag. Stürmisches Wetter, das sich gegen Abend erheblich gebessert habe, zu Beginn des Spiels „sogar ab und zu“ Sonnenschein, „indes ideales Fußballwetter das Ereignis verschönte“, überlieferte Der Rasensport. Von einem „regendrohenden Sonnabend“ berichtete Fußball, die süddeutsche Verbandszeitschrift, und von Überlegenheit der Nürnberger, die schon bald Union-Torhüter Franz Müller sein Können abverlangte. Dessen Kollege auf der entsprechenden Nürnberger Position, Heinrich Stuhlfauth, „bekommt hin und wieder auch zu tun, wie ein kleines Mädchen streckt er sehnsüchtig die Hände aus, bis der Ball ihm patsch hineingeflogen kommt“. Allerdings nicht ins Tor. Auch wenn für die Unioner zwei Möglichkeiten vermerkt wurden, nachdem der Ball die Torlinie entlang gerollt sei, bis Gustav Bark die Situation gerettet, und als Paul Weinert den Ball aus drei Metern über „das stuhlfautlose Tor“ befördert habe. „Klautsch verpaßt vor dem Nürnberger Tor eine sichere Chance“, beschrieb Der Fußball-Sport erstere Situation, ein Franke konnte hier „nur noch mit Mühe zur Ecke ablenken.“ Die zweite Tormöglichkeit war entstanden, nachdem Paul Weinert „sich einmal gut“ durchgespielt habe, dieser aber „schießt dann jedoch über das Tor“. 

 „Endlich in der 40. Minute blüht des Deutschen Meisters überlegenem Spiel der erste Erfolg.“ Heinrich Träg, so der Fußball-Berichterstatter, habe sich durch zwei Gegner hindurchgearbeitet und „aus ziemlicher Entfernung einen flachen Kraftschuß in die rechte Torecke“ gesetzt. Sein Kollege vom Rasensport hatte möglicherweise eine andere Betrachterposition auf Torschütze Heiner Träg und sah, wie der „in die linke Ecke für Müller unhaltbar einsendet“. Es sei ein „nicht haltbares Tor“ gewesen, urteilte der Fußball-Sport-Beobachter hierzu. 

Wie auch er bilanzierte Fußball Nürnberger Überlegenheit auch zum Wiederbeginn nach dem Seitenwechsel – ohne Pause. Allerdings nur bis an den Strafraum heran, wie er festhielt. „In der 70. Minute verpaßt ein blauweißer Verteidiger den Ball, gleich ist Träg da und sendet mit flachem Schuß unhaltbar ein.“ Lobte Der Fußball-Sport ausdrücklich noch Unions Abwehrmann Ernst Standke als „in überragendem Lichte“ stehend, so empfing gleichzeitig dessen Nebenmann Wilhelm Rump Tadel für „jetzt besonders schwache Momente“ – dessen „grobe Kiste verschuldet das zweite Tor“. Der Rasensport-Reporter schrieb „Rump onkelt stark“ und weiter zum Ausbauen der Gäste-Führung, „nun ist Träg durch und schießt unhaltbar ein.“ Das Spiel sei nun entschieden, das Tempo flaue ab.  Ungnädig wurde Wilhelm Rump beurteilt. „Rump konnte nicht gefallen. Er trägt die Schuld an der Niederlage. Union muß für Rump schleunigst Ersatz beschaffen, denn seine Spielweise hat in letzter Zeit manches Spiel verschenkt.“

Dann aber wurden die Oberschöneweider wohl deutlich aktiver, wie sich die Presse einhellig zeigte. Nürnberg für Minuten nun eingeschnürt, schrieb der Fußball-Beobachter, Max Zierau und Erich Münzenberg lieferten „sich immer wieder mit dem titanenhaft sich wehrenden Bark erbittert Kämpfe“. Walter Zieraus Flanken brachten Gefahr vor das Tor von Heiner Stuhlfauth, und „zehn Minuten vor Schluß muß er einen nahen unhaltbaren Ball des freistehenden Weinert passieren lassen.“ Fußball-Sport-Leser erfuhren, dass sich Unions rechter Flügel nun besser verstanden und „die Bemühungen doch endlich in der 80. Minute zum Ehrentor“ der Heimischen geführt haben, „ein langer Schuß von Münzenberg geht in die äußerste Ecke“. „Mit aller Gewalt geht Union, angefeuert von begeisterten Rufen der Zuschauer, vor“ – so leitete Der Rasensport seine Ausführungen zum Union-Treffer ein. 
Der die Stimmung unter den 7.000 Stadionbesuchern offenbar erheblich hob, denn nun sind unbändiger Beifall, Tosen und Gebrüll des Jubels in Fußball festgehalten, „die Tausende feuern Union zum Endspurt an“. In zurückhaltenderen Worten beschrieb Der Fußball-Sport seinen Lesern die Reaktion des Publikums auf den Treffer: „Die Spannung der Zuschauer wächst und macht sich in anfeuernden Rufen Luft.“ „Münzenberg stellt den Ball – Schuß – und scharf in die äußerste Ecke placiert sitzt der Ball im Tor“, las sich die Situation im Rasensport. „Ohrenbetäubender Lärm der Zuschauer!“
Als „durchaus interessant“ bewertete der Fußball-Reporter das Spiel dann zusammenfassend, Union „war nach anfänglichem Lampenfieber eifrig, flink, unverzagt typische Berliner Liga.“ Nürnberg sei unbestreitbar überlegen gewesen, habe sich aber nicht verausgabt. Bester in den Reihen der Rot-Weißen war demnach Gustav Bark. „Ihm verdankt Nürnberg den Sieg.“ Dass das knappe Ergebnis nichts an der Tatsache ändere, „daß immerhin noch ein Klassenunterschied“ beide Mannschaften trenne, warf Der Fußball-Sport ein, „unerreichbar könnte man beinahe das Können der Nürnberger Elf nennen.“ Die Rasensport-Einschätzung verwies auf eine nicht nur knappe, sondern auch auf eine Niederlage in Würde. „Ehrenvoll ist das Resultat schon daher, weil Nürnberg mit Ausnahme des guten Köpplinger mit seiner vollen Meistermannschaft antrat,“ und mit etwas Glück hätte Union „dem deutschen Meister eine sensationelle Niederlage bereitet.“
Das Köpenicker Tageblatt feierte das Spiel in Sadowa auch als Sieg für den Sport, denn es bewies „in erster Linie die Begeisterung, welches das Fußballspiel in weiten Kreisen der Bevölkerung gefunden“ habe. Die Besucher sahen, wie das Blatt einschätzte, „ein Fußballspiel in höchster Vollendung, und mit Enthusiasmus folge jeder einzelne den verschiedenen Phasen des Spiels, das ein herrlicher, aufregender Kampf zwischen geschulten, sich für den Sport aufopfernden Männern war.“
Die Haupt-Begegnung des Folgetages mit Union 92 als Spielpartner entschieden die Gäste mit 2:0 Toren für sich. 

Nur knapp meldete der erst Wochen zuvor auf den Markt gekommene Kicker in seiner sechsten Ausgabe das Resultat. Dessen kurzer Text verwies auf die besondere Anerkennung, die der Sieg gegen „einen sehr schweren Gegner“ verdiente, denn die Nürnberger hatten das sechste Spiel innerhalb von zwölf Tagen ausgetragen, was er als „Raubbau mit den Kräften einer Mannschaft“ getrieben zu haben bewertete. „Derartige parforce Touren muten die englischen Berufsspielerclubs ihren Spielern nicht zu.“ Der fränkische Verein beendete seine Tournee schließlich mit einer siebenten Partie, als er beim VfL Halle 96 mit 3:1 Treffern obsiegte. 
Eine solche Rundreise diente keineswegs allein dem Gewinnen von Ansehen, Popularität und der Erbauung der Fußballfreunde. Solche Gesellschafts- oder Privatspiele benannten Begegnungen ließen sich die Vereine von den Gastgebern honorieren, und diese verbanden damit auch selbst die Vorstellung von Einnahmen. Der 1. FC Nürnberg erhielt von den Oberschöneweidern 7.000 Reichsmark für Reise- und Verpflegungskosten, wie Der Fußball-Sport berichtete. Vom Interesse des Clubs, „lukrative Antrittsprämien zu kassieren und so den frischen Triumph zu versilbern“, schrieb der Fußball-Historiker und FCN-Experte Christoph Bausenwein in seiner 2017 erschienenen Heiner-Stuhlfauth-Biografie Stuhlfauths Zeiten dazu. 
Arno Böttger, Union-Funktionär, hielt in der von ihm verfassten Jubiläums-Schrift von 1931 erneut Victor Bäuml fest, als er schrieb, durch dessen große „Beziehungen nach Süddeutschland war es dem Club gelungen, den Deutschen Meister, den 1. F. C. Nürnberg, zur Einweihung unseres Platzes nach Sadowa zu verpflichten.“ Dies sei die Krönung gewesen für die Arbeit und die Mühe, die er zur Fertigstellung der Platzanlage, gemeinsam mit Otto Hoborn, aufgebracht habe.  – Wie alle anderen Unioner auch.

SC Union Oberschöneweide: Franz „Nante“ Müller; Ernst „Jorka“ Standke, Wilhelm Rump; Bruno Skibinski, Otto Splittgerber, Willi Dallapicola; Willi Kappe, Franz Klautsch, Paul Weinert, Erich Münzenberg, Walter Zierau

1. FC Nürnberg: Heinrich „Heiner“ Stuhlfauth; Gustav Bark, Johann „Jean“ Steinlein; Emil Köpplinger, Hans Kalb, Anton Kugler; Wolfgang Strobel, Luitpold Popp, Carl Riegel, Heinrich Träg, Péter Szabó

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