Knapper Sieg zu Hause:
U23-Frauen bezwingen Tabellenführer Magdeburg
Der Tabellenführer 1. FC Magdeburg muss sich gegen die U23-Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin mit einer 2:1 Niederlage geschlagen geben. Die Gäste gehen durch Charlotte Klein früh in Führung (7.), ehe kurz nach dem Seitenwechsel Hannah Kratz zum Ausgleich trifft (49.). Sherly Schulz setzt mit dem Siegtreffer in der 86. Spielminute den Deckel auf die Partie und zieht in der Tabelle somit gemeinsam mit den Unionerinnen in der Tabelle an den Gästen aus Magdeburg vorbei.
1. FC Union Berlin U23: Wichmann – Wendling (90.+3 Worsch), Stibal, Schwoche – Kratz, Laidler (63. Tzatzo), Staerke, Seifert, Kähler – Okoro (85. S. Schulz), Muysers (46. Reichenbach)
1. FC Magdeburg: Hellwig – Hildebrand (63. Schmidt), A. Schulz, Y. Schulz, Bach –Alsleben, Eckl (63. Große), Cienskowski (85. Krümmel), Giese (46. Bölke) – Abraham, Klein (71. Baumann)
Zuschauer: 110
Tore: 0:1 Klein (7.), 1:1 Kratz (49.), 2:1 Schulz (86.)
Magdeburg mit der frühen Führung – Beide Mannschaften schenken sich nichts
Im Trainingszentrum-Oberspree begann die Gastmannschaft aus Sachsen-Anhalt die Partie mit hohem Pressing und erzeugte so viel Druck auf die Unionerinnen. Nichtsdestotrotz hatten die Eisernen die erste Torgelegenheit des Spiels, doch Lucia Schwoche köpfte den Ball nach einer Ecke knapp über das Magdeburger Tor (3.).
Vier Zeigerumdrehungen danach war es aber ein Ballverlust im Mittelfeld, der den ersten Torschuss der Magdeburgerinnen und den 0:1 Rückstand für Union bedeuten sollte: Tabea Alsleben eroberte das Leder am Mittelkreis und passte direkt zu Kapitänin Amy Cienskowski, die nach zehn gelaufenen Metern einen vertikalen Ball in die Tiefe auf Charlotte Klein spielte. Die Stürmerin blieb gegen zwei Unionerinnen eiskalt und schob die Kugel sicher in die linke Ecke des Tores an Mailin Wichmann vorbei.
Nach mehr als einer halben Stunde, in der sich beide Teams keinen Zentimeter auf dem Rasen schenkten und leidenschaftlich verteidigten, kam es erst zu einer weiteren gefährlichen Chance für die Magdeburgerinnen. Wieder war es ein verlorener Ball der Unionerinnen im Mittelfeld, der das schnelle Umschaltspiel der Blau-Weißen zur Folge hatte. Hanna Eckl störte entscheidend im Aufbauspiel der Eisernen, woraufhin Alsleben gedankenschnell ihre Mitspielerin Neele Abraham mit einem Steckpass bediente. Die Stürmerin scheiterte jedoch an der reaktionsstarken Keeperin Wichmann, die ihre Hände schnell genug unten hatte, um das Schlimmste zu verhindern (39.). Kurz darauf schickte Schiedsrichterin Jacqueline Lünser beide Mannschaften in die Pause.
Union dreht das Spiel – Joker-Tor nach einer Minute
Die Unionerinnen starteten mit sehr laufintensivem Pressing, doch die Magdeburgerinnen konnten sich mit schnellen Pässen in der Unioner Hälfte fest spielen. Nach 100 Sekunden in der zweiten Halbzeit sah Alsleben, die bisher auffälligste Spielerin auf dem Platz, dass Wichmann zu weit aus ihrem Tor herausgekommen war und probierte aus zentraler Position ihr Glück. Die Unioner Torfrau erkannte die Gefahr jedoch rechtzeitig und hatte dazu Fortuna auf ihrer Seite, da der Ball aus gut 30 Metern Entfernung von ihr nur an die Querlatte gelenkt und danach von ihrer Mitspielerin geklärt werden konnte (47.).
Carla Okoro und Hannah Kratz sorgten allerdings postwendend auf der anderen Seite für den Unioner Ausgleich: Ein Freistoß von der Mittellinie landete über Umwege bei Okoro, die sich am Strafraum gegen fünf Gegenspielerinnen durchsetzen konnte, ehe ein Magdeburger Bein das Spielgerät von ihr trennte. Der Ball landete jedoch direkt vor den Füßen von Kratz, die fünf Meter vor dem Tor auf der linken Seite ruhig blieb und das Leder mit dem ersten Kontakt sicher im Tor unterbrachte (49.).
Nach dem schnellen Ausgleich spielten nur noch die Berlinerinnen, doch keiner der vielversprechenden Angriffe fand sein Ziel. In der 85. Minute wechselte Trainerin Anja Matthes für Vorlagengeberin Okoro ihre Teamkollegin Sherly Schulz im Sturm ein, um noch einmal frischen Wind in die Partie zu bringen. Dieser Wechsel sollte sich sofort bezahlt machen, da die eigentlich gelernte Torhüterin 58 Sekunden nach Betreten des Platzes mit ihrer ersten Ballberührung den Führungstreffer zum 2:1 erzielte. Magdeburgs Schlussfrau Merle Hellwig verschätzte sich nach einer Flanke, wodurch Schulz einfaches Spiel hatte, den Ball direkt über die Linie zu drücken.
Die Gäste hatten daraufhin diesem Joker-Tor nichts mehr entgegenzusetzen und somit drehten die Unionerinnen die Partie gegen den Tabellenführer, wodurch sie an den Gästen aus Magdeburg in der Tabelle vorbeizogen. Nur Hertha BSC hat noch mehr Punkte als die Eisernen und schnappte sich durch die Köpenicker Schützenhilfen den ersten Tabellenplatz.
Stimme zum Spiel
Trainerin Anja Matthes erklärte nach dem Spiel: „Magdeburg kam mit viel Selbstbewusstsein und einer langen Serie ohne Niederlage zu uns. Wir wussten, dass es ein intensives Spiel werden würde. Das Gegentor aus dem Nichts hat uns kurz verunsichert und Magdeburg etwas Aufwind gegeben. Nach der Pause hatten wir mehrere Chancen auf dem Fuß und haben uns am Ende für die gute kämpferische Leistung belohnt. Wir wollen daran im ersten Spiel der Rückrunde nun anknüpfen und das Jahr positiv beenden.“
Ausblick
Die U23-Frauenmannschaft muss am kommenden Sonntag zu BW Hohen Neuendorf reisen und tritt gegen den Vorletzten an. Das ist die letzte Partie vor der langen Winterpause, bevor es im März mit der Rückrunde weiter geht. Das Spiel wird am 07.12.25 um 13:00 Uhr in der Friedrich-Engels-Straße 21a angepfiffen.