Perspektivteam in Ungarn:
U21 unterliegt Ferencvaros
Das U21-Perspektivteam des 1. FC Union Berlin verliert mit 1:3 (0:0) bei Ferencvaros Budapest. Nach torlosem Beginn setzten sich die Hausherren im zweiten Abschnitt durch.
1. FC Union Berlin: Wisbereit – Shabany (45. Minute Wilp), Kühling (45. Pliquett), Ogbemduia (70. Tscheschlog), Mewes – Sliskovic (80. Blaszczak), Vulin (45. Adesiyan), Sakoufakis (65. Ahrens), Megaptche, Preu (65. Sorg) – Engel (65. Gray)
Tore: 0:1 (50. Minute), 1:1 Preu (FE, 54. Minute), 1:2 (73. Minute), 1:3 (80. Minute)
Ausgeglichene erste Halbzeit
Das Spiel der beiden Teams begann ohne langes Abtasten. Ferencvaros hatte noch in der ersten Spielminute den ersten Eckball, kurz darauf konnten die Eisernen das erste Mal vielversprechend kontern. Nach wenigen Minuten hätte der Ball dann auch schon im Tor liegen können, als die Eisernen einen Angriff über links gut nach vorne trugen, das Spielgerät flach an den Fünfmeterraum passten, wo dann aber Verteidiger und Torwart der Hausherren im Zusammenspiel den ersten Treffer gerade noch verhindern konnten.
Union war von Beginn an gut im Spiel, verzeichnete immer wieder hohe Ballgewinne und gute Ballstafetten nach vorn. Aber auch die Budapester setzten Akzente und kamen nach gut zehn Minuten zur ersten großen Chance der Partie. Nach einem Foul kurz vor dem Köpenicker Strafraum gab es Freistoß, den der ungarische Schütze mit viel Gefühl an die Querlatte setzte. Bei dem Abschluss wäre der Unioner Torwart machtlos gewesen. Auch in der Folge blieb das Spiel ausgeglichen: Union konnte spielerisch überzeugen, Ferencvaros verzeichnete die etwas besseren Abschlussmöglichkeiten für sich.
Nach einer guten Viertelstunde ließ das rasante Anfangstempo etwas nach. Beide Mannschaften mussten sichtlich durchatmen und die Eisernen versuchten über längere Ballbesitzphasen etwas Ruhe in die eigenen Aktionen zu bekommen. Aus dieser Phase kam zunächst Budapest wieder zu besseren Abschlüssen, bei denen der Unioner Schlussmann aber stets zur Stelle war. Ferencvaros wollte das Tor erzwingen und war der erwartet schwere Gegner, allerdings wichen die Köpenicker keinen Millimeter zurück und warfen sich in jeden Angriff des Kontrahenten hinein. Und die Eisernen blieben auch selbst gefährlich. Zunächst war es Shabany, der Engel in der Mitte bediente, dann tankte sich Preu über die linke Seite in den Strafraum durch, legte auf Megaptche zurück, dessen Schuss der Torwart aber noch hielt. Der Nachschuss landete bei Sakoufakis, der den Ball aber knapp am Tor vorbei setzte.
Bis zum Halbzeitpfiff hatte Union noch zwei vielversprechende Möglichkeiten durch Preu, dessen Abschlüsse aber noch nicht die nötige Durchschlagskraft hatten. So blieb es beim leistungsgerechten Unentschieden nach den ersten 45 Minuten, bei dem die Köpenicker vor allem defensiv sehr gut standen.
Effektive Budapester entscheiden Partie
Union wechselte bereits zur Halbzeit dreimal und brachte damit nochmals frische Kräfte in das aufreibende Spiel. Beinahe hätte sich das sofort rentiert, als Wilp nach Pass von Preu links im Strafraum frei durch war. Seine Hereingabe fand aber keinen Mitspieler. Kurz darauf fiel der erste Treffer des Spiels: Die Rot-Weißen konnten einen Angriff der Hausherren nicht richtig klären, so dass der eingelaufene Angreifer die zweite Chance nutzte und die Budapester in Führung brachte.
Aber die Köpenicker wollten direkt zurückschlagen und wurden belohnt. Nach einer hohen Balleroberung wartete Engel lange mit dem letzten Pass, steckte ihn dann auf Sakoufakis durch, der nur noch unfair gestoppt werden konnte. Preu schnappte sich das Leder und verwandelte zum verdienten Ausgleich. Union blieb am Drücker und hatte kurz darauf die Chance zur Führung: Nach einer Ecke kamen die Gäste an den zweiten Ball, der aber knapp am rechten Pfosten vorbeitrudelte.
Nach einer guten Stunde wechselten die Eisernen erneut dreifach. Ferencvaros versuchte sein Spiel mit aller Macht durchzubringen, das Spielgeschehen fand zu dem Zeitpunkt aber noch hauptsächlich in der ungarischen Hälfte statt. Das änderte sich im Anschluss: Die Ungarn gewannen eine Viertelstunde vor Schluss den Ball am Köpenicker Strafraum, flankten direkt auf den zweiten Pfosten, wo der Angreifer den Ball nur noch einnicken musste. Union gab sich nicht geschlagen und kam durch Adesiyan nochmals zu einem starken Abschluss. Sein Schuss aus der zweiten Reihe ging aber knapp am rechten Torwinkel vorbei.
In den letzten zehn Minuten war das Spiel sehr offen. Die Köpenicker konnten sich aber nicht belohnen und wurden stattdessen nochmals für einen Ballverlust in der Defensive empfindlich bestraft. Der ungarische Stürmer kam nach einem Fehlpass im Strafraum der Eisernen frei zum Abschluss und konnte unbedrängt einschieben. Im Anschluss traf Budapest noch zweimal den Pfosten, so dass der Sieg am Ende in Ordnung geht. Bei Union stand zum Abpfiff allerdings auch eine sehr junge Mannschaft auf dem Feld mit mehreren U17- und U16-Spielern sowie einem U15-Akteur, die sich gegen die robust auftretenden Budapester sehr gut behaupteten.
Stimme zum Spiel
„Es war eine sehr gute Partie der Jungs gegen einen Gegner, der viel Intensität und Physis reingebracht hat. Wir haben zu Beginn etwas gebraucht, um uns daran zu gewöhnen, haben dann aber auch zwei Möglichkeiten auf dem Fuß, um selbst in Führung zu gehen“, schätzt Daniel Schulz, Trainer des U21-Perspektivteams, die Begegnung ein.
„Nach dem Gegentor in der zweiten Hälfte kommen wir gut und schnell zurück. Dann folgen die Wechsel, bei denen wir deutlich jünger wurden und natürlich wussten, dass das auch ein wenig Substanzverlust bedeutet. Das war einkalkuliert und wir hatten dennoch und genau deswegen heute ein Spiel, das den Jungs enorm viel Erfahrung bringt. Das Ergebnis steht für uns auch nicht ganz oben, sondern wir machen die Spiele, um unsere Spieler an Grenzen zu bringen.“
Ausblick
Die nächste und letzte Partie des Jahres bestreitet das U21-Perspektivteam des 1. FC Union Berlin bereits morgen. In Budapest trifft die Mannschaft dann auf MTK Budapest. Der Anpfiff erfolgt um 11 Uhr.