Spät ins Glück:
Unioner holen 1:0-Weihnachtssieg in Köln
Die Profimannschaft der Männer des 1. FC Union Berlin gewinnt vier Tage vor Weihnachten mit 1:0 beim 1. FC Köln und verabschiedet sich damit erstmals mit zwei Erfolgen in Folge in die kurze Winterpause. Joker András Schäfer sorgt mit seinem Treffer in der ersten Minute der Nachspielzeit für das Tor des Tages.
1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel (72. Juranović), Doekhi, Querfeld, Leite, Köhn – Khedira, Kemlein (84. Schäfer) – Jeong (64. Burcu), Burke (72. Ilić), Ansah (72. Skarke)
1. FC Köln: Schwäbe – Sebulonsen, Heintz (86. Özkacar), van den Berg, Lund – Martel, Krauß (68. Huseinbašić) – Thielmann (68. S. El Mala), Johannesson, Kaminski (86. Maina) – Ache (58. Bülter)
Personal: Unions Cheftrainer Steffen Baumgart nahm im Vergleich zum Sieg gegen Leipzig lediglich eine Änderung in der Startelf vor: Für den gelbgesperrten Janik Haberer rückte Kapitän Christopher Trimmel in die Anfangsformation.
Zuschauer: 50.000
Tor: 0:1 Schäfer (90.+1)
Köln mit viel Ballbesitz im torfernen Raum – Unioner Defensive verteidigt wachsam
Ein letztes Mal in diesem Jahr waren die Unioner auf dem Rasen gefordert und arbeiteten beim 1. FC Köln zunächst vermehrt gegen den Ball. Die Hausherren verzeichneten durch Jakub Kamiński den ersten Abschluss der Partie, den Frederik Rönnow im Tor der Eisernen jedoch sicher entschärfte (6.). Nach etwas mehr als zehn Minuten wagten die Berliner erstmals den Weg nach vorne und kombinierten sich über die linke Seite bis in den Strafraum, wo Wooyeong Jeong aus der Drehung abschloss, den Ball aber neben das Tor setzte.
Der polnische Flügelspieler des 1. FC Köln trat in der 23. Minute erneut gefährlich in Erscheinung, als Leopold Querfeld das Spielgerät nicht kontrolliert klären konnte und Kamiński von der Strafraumkante auf die linke untere Ecke zielte. Sein Versuch strich jedoch knapp am Pfosten vorbei. In der Folge agierten die Geißböcke weiterhin etwas aktiver und entwickelten mehr Zug zum Tor, doch immer wieder war es insbesondere Querfeld, der sich entscheidend in den Weg stellte oder mit einer Grätsche klärte.
Nach einem abgefangenen Eckball der Hausherren hatte Rönnow eine gute Idee und schickte Jeong mit einem langen Abschlag über die rechte Außenbahn. Unions Nummer 11 zirkelte einen halbhohen Ball in den Fünf-Meter-Raum, wo dieser jedoch an Freund und Feind vorbeiflog (36.). Auch in der einminütigen Nachspielzeit der ersten Hälfte gelangen auf beiden Seiten keine nennenswerten Aktionen und so verabschiedeten sich beide Mannschaften torlos in die Pause.
Köln am Ende in Unterzahl – Schäfer mit dem Jokertor in der Nachspielzeit
Nach dem Seitenwechsel spielte sich ein Großteil der Begegnung zunächst im Mittelfeld ab. Erst rund zehn Minuten nach Wiederanpfiff kam Oliver Burke nach einem ruhenden Ball im Rückraum zu einer Abschlusssituation, brachte das Spielgerät jedoch nicht auf das Tor der Kölner. Eine ähnliche Aktion verzeichnete vier Zeigerumdrehungen später FC-Spieler Tom Krauß, auch sein Versuch verfehlte den Kasten von Rönnow.
Beide Cheftrainer erkannten den Bedarf, in der Offensive neue Impulse zu setzen und reagierten mit Wechseln. Bei den Eisernen kam Livan Burcu in die Partie, der in der 66. Minute mit einem starken Dribbling einen Angriff initiierte, der schließlich in einen Eckball mündete. Kapitän Christopher Trimmel brachte diesen mustergültig auf den Kopf von Leopold Querfeld, dessen Kopfball Marvin Schwäbe jedoch noch an den Pfosten lenkte.
Die Schlussphase in Köln-Müngersdorf war angebrochen, als Schiedsrichter Christian Dingert zur roten Karte griff und Rav van den Berg des Feldes verwies. Der Niederländer fing einen Pass auf Burcu mit der Hand ab und verhinderte damit als letzter Mann eine aussichtsreiche Angriffssituation, in welcher der Offensivakteur mit viel Raum vor sich in Richtung Tor unterwegs war (83.).
In der ersten Minute der Nachspielzeit brachen dann doch noch alle Dämme im Union-Fanblock: Nach einem weiteren Standard der Eisernen klärten die Geißböcke die Kugel nicht zwingend genug aus dem eigenen Strafraum, sodass der eingewechselte András Schäfer im Rückraum aus zentraler Position abschließen und das Spielgerät präzise im linken Eck des FC-Tors versenken konnte. Nach weiteren sechs Extra-Minuten beendete Schiedsrichter Dingert schlussendlich die Partie und besiegelte somit den späten 1:0-Sieg für Union.
Stimmen nach dem Spiel
“Das ist ein schönes Weihnachtsgeschenk. Es war ein wirkliches hartes und schweres Spiel, aber genau das haben wir erwartet. Köln war besonders in der ersten halben Stunde besser, aber wir haben uns gut zurückgekämpft und konnten dann den Lucky Punch setzen. Jetzt freuen wir uns sehr über den Sieg”, so das Fazit von Siegtorschütze András Schäfer nach dem Abpfiff.
“Vor so einer lauten Kulisse muss man geduldig sein, das war auch unser Matchplan heute. Dass wir dann so spät zuschlagen, gehörte nicht dazu. Dafür ist es umso schöner. Bei Standardsituationen sind wir gierig auf die zweiten Bälle, das zeichnet uns aus und hat uns auch dafür belohnt, dass wir immer bis zum Schluss am Ball bleiben.”, ergänzte Rani Khedira im Anschluss.
“Im Grunde war es ein ausgeglichenes Spiel, wenn das 0:0 ausgeht, gehen wohl alle zufrieden nach Hause. Am Ende haben wir in den letzten zehn Minuten zwei, drei gute Möglichkeiten und András, der perfekt im Rückraum steht. Dann geht man als Sieger vom Platz”, lautet die erste Einschätzung von Cheftrainer Steffen Baumgart kurz nach dem Duell.
Ausblick auf die kommenden Tage
Die Rückkehr nach Berlin markiert für das Team von Cheftrainer Steffen Baumgart gleichzeitig den Start in die Weihnachtszeit. Im neuen Jahr nimmt das Team am 02.01.2026 nach kurzer Winterpause die Vorbereitung wieder auf. Am Montag, dem 05.01.2025 reisen die Unioner für ein Testspiel ins Erzgebirgsstadion und treffen dort um 18:30 Uhr auf den FC Erzgebirge Aue.