Revanche nach 364 Tagen?
Union will gegen Bielefeld alte Rechnung begleichen
Wie fast auf den Tag genau vor einem Jahr treffen die Profimänner des 1. FC Union Berlin im DFB-Pokal erneut auf den DSC Arminia Bielefeld – diesmal allerdings vor heimischem Publikum. Anpfiff des Zweitrunden-Spiels ist am Mittwoch, dem 29.10.2025 um 20:45 Uhr im Stadion An der Alten Försterei.
Die Ausgangslage
Finalniederlage im DFB-Pokal, Drittligameister und der damit verbundene Aufstieg in die 2. Bundesliga – die Spielzeit 2024/25 hatte es für alle, die es mit der Arminia halten, in sich. In der laufenden Saison steht Bielefeld nach zehn Spieltagen auf dem neunten Platz und konnte am vergangenen Wochenende einen 2:0-Heimsieg gegen den Aufstiegsaspiranten SV 07 Elversberg feiern.
Die Eisernen hingegen waren auswärts in der Hansestadt Bremen gefragt, verloren allerdings durch ein Traumtor des Österreichers Marco Grüll im zweiten Durchgang mit 0:1 gegen die Werderaner. Vor fast genau einem Jahr, am 30.10.2024, hatte Union auf der Bielefelder Alm mit 0:2 das Nachsehen in der zweiten Runde des DFB-Pokal – am Mittwochabend gibt es also die Chance auf Revanche.
Für den 1. FC Union Berlin steht mit dem DSC Arminia Bielefeld ein Gegner vor der Tür, der sich nach einigen schwierigen Jahren gefangen hat und nun wieder in der zweithöchsten deutschen Fußballliga angekommen ist. Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga 2023 gelang dem Traditionsverein in der Vorsaison mit dem Gewinn der 3. Liga die direkte Rückkehr in den Profifußball und auch im DFB-Pokal wusste Bielefeld in der letzten Saison zu überraschen: Nachdem man gegen Bundesligisten wie Bayer 04 Leverkusen, SV Werder Bremen, SC Freiburg und den 1. FC Union Berlin siegen konnte, scheiterten die Ostwestfalen erst im Finale am VfB Stuttgart (2:4).
In der aktuellen Saison liegen die Bielefelder in der neuen Spielklasse im Mittelfeld und haben mit durchschnittlich 1,9 Toren pro Spiel die zweitbeste Offensive der Liga. Die Mannschaft von Trainer Michél Kniat ist zudem geprägt von einer hohen Laufbereitschaft: Die Ostwestfalen sind das Nonplusultra in den Kategorien „Laufleistung“ und „intensive Läufe“. Als Paradebeispiel agiert Maël Corboz als Herzstück des Teams im Mittelfeld, der Kapitän bringt nicht nur Übersicht und Präzision ins Spiel, sondern auch eine enorme Laufbereitschaft: In dieser Saison absolvierte er bereits über 130 km, leitete knapp 1.000 intensive Läufe ein und erzielte selbst ein Tor sowie zwei Vorlagen.
Ein weiteres Charakteristikum des Teams: Arminia ist ein physisch robustes Team, das intensive Zweikämpfe nicht scheut. Die Mannschaft nutzt ihre Außenseiterrolle oft geschickt und hat in der ersten Pokalrunde mit dem SV Werder Bremen abermals ein höherklassiges Team überrascht. Die Norddeutschen mussten sich in der ersten Runde mit 0:1 geschlagen geben, nachdem man in der 54. Minute in Unterzahl geriet und in der Nachspielzeit (90. +3) den Gegentreffer kassierte.
In Pflichtspielen standen sich der 1. FC Union Berlin und der DSC Arminia Bielefeld bisher insgesamt 23-mal gegenüber. Dabei endeten die meisten Begegnungen mit einem Unentschieden – ein Ergebnis, das am Mittwochabend jedoch ausbleiben wird. Die Gesamtbilanz spricht leicht für die Eisernen: Achtmal gingen sie als Sieger vom Platz, während Bielefeld bislang fünf Siege verbuchen konnte. Im Stadion An der Alten Försterei haben die Ostwestfalen noch nie gewinnen können: In elf Partien gab es für sie vier Unentschieden und sieben Niederlagen.
Bei den Bielefeldern gibt es ein bekanntes Gesicht zu sehen: Leo Oppermann kehrt zu seinem ehemaligen Verein zurück. Der gebürtige Darmstädter durchlief von 2016 bis 2020 alle Nachwuchsteams der Eisernen und stand in dieser Zeit für die U17 und U19 insgesamt 59-mal im Tor.
Unions Trainerteam muss für das K.-o.-Rundenspiel auf Andrik Markgraf und Robert Skov verzichten.
“Wenn wir konsequent bei unseren Prinzipien bleiben und unsere Situationen sauber ausspielen, werden sich Chancen ergeben. Bielefeld zeichnet sich durch hohe Intensität, zielstrebiges Umschaltspiel und starkes Gegenpressing aus – das werden wir keineswegs unterschätzen. Wir wissen, dass wir viel investieren müssen, aber vor unseren Fans zählt für uns nur eines: das Weiterkommen“, so Cheftrainer Steffen Baumgart im Vorfeld der Partie.
Mitch Kniat erklärte auf der Pressekonferenz: „Union ist eine Mannschaft, die immer gut vorbereitet ist und stark zusammenhält. Sie geben keinen Ball verloren. Besonders zuhause sind sie sehr stark. Sie haben sieben ihrer zehn Punkte an der Alten Försterei geholt. Das zeigt, dass sie dort eine echte Macht sind. Sie sind gut auf die langen Bälle eingestellt und suchen schnell die Tiefe. Union stellt viele Mannschaften vor schwierige Aufgaben. Da brauchen wir gute Lösungen. Der Heimvorteil fehlt uns zwar leider, aber wenn wir die gleiche Leistung zeigen, wie am Wochenende, haben wir die Chance, eine Runde weiterzukommen."
Wie gewohnt öffnet das Stadion An der Alten Försterei zwei Stunden vor dem Anpfiff, die Partie ist im Heim- und Gästebereich ausverkauft.
Es bestehen weiterhin umfangreiche Verkehrsbeeinträchtigungen im ÖPNV, eine Anreise über die Straßenbahnstrecken “Altstadt Köpenick” ist zudem nur mit dem Schienenersatzverkehr möglich. Allen Besuchern wird daher eine frühzeitige Anreise empfohlen.
Die Partie wird live von Sky übertragen. Darüber hinaus gibt es einen Audiostream im rbb24 Inforadio und bei rbb24 und wie gewohnt informiert Union auch im vereinseigenen Live-Ticker über die Partie.