Seit 2020 spielt Werder wieder konstant in der Bundesliga, nachdem die vorangegangenen Jahre von 2014 bis 2020 mit zwei Abstiegen und drei Aufstiegen recht pendelnd verliefen. Während der Klassenerhalt in den ersten drei Jahren nach der Rückkehr ins Oberhaus sehr knapp eingefahren wurde, entwickelte sich Bremen in den vergangenen beiden Spielzeiten zur gefestigten Größe im Tabellenmittelfeld. Mit Rang 7 erreichten die Grün-Weißen jeweils die beste Platzierung ihrer Vereinsgeschichte und hatten nichts mit dem Abstiegskampf zu tun.

Das sportliche Highlight der vergangenen Saison war aus Bremer Sicht zweifelsfrei das erstmalige Erreichen des DFB-Pokalfinals. Nach Erfolgen über den DSC Arminia Bielefeld (4:0), Fortuna Köln (3:0) und Bayer 04 Leverkusen (1:0) wartete im Halbfinale das Derby gegen den HSV, welches Werder in der Verlängerung mit 3:1 gewann. Die Partie im Volksparkstadion verfolgten 57.000 Zuschauer, was zum damaligen Zeitpunkt einen deutschen Rekord für ein Frauen-Vereinsspiel darstellte. Im Endspiel unterlagen die Bremerinnen schließlich dem Deutschen Meister FC Bayern München mit 2:4.

Am Sonnabend treffen die Unionerinnen auch auf zwei bekannte Gesichter aus der vergangenen Zweitliga-Saison. Die neue Werder-Cheftrainerin Friederike Kromp, die nach vier Jahren das Amt von Thomas Horsch übernahm, stand in der vergangenen Saison noch bei Eintracht Frankfurt II an der Seitenlinie – jenem Team, gegen das Union die einzigen beiden Zweitliga-Niederlagen kassierte. Außerdem steht bei Werder mit Medina Desic die zweitbeste Torschützin der vergangenen Zweitliga-Spielzeit unter Vertrag. Die 32-Jährige erzielte 20 Treffer für den 1. FC Nürnberg und verpasste die Torjägerkanone, die sich Union-Kapitänin Lisa Heiseler mit 22 Toren sicherte, nur knapp. Im Sommer wechselte Desic zu den Norddeutschen und traf bislang dreimal in sieben Bundesligapartien.

In der 2. Bundesliga trafen beide Vereine bislang viermal aufeinander, in den Spielzeiten 2014/15 und 2016/17 gingen dabei alle Partien an Werder.

In Testspielen konnten sich die Eisernen dagegen bereits einmal durchsetzen: Nach einem 0:0 im Sommer 2022 gewann Union ein Jahr später mit 4:1. In der Sommerpause 2024 revanchierte sich Werder mit einem 6:1-Erfolg im Stadion An der Alten Försterei.

Sophie Weidauer wechselte 2023 vom 1. FFC Turbine Potsdam zu Werder Bremen und erzielte dort 14 Treffer in 49 Spielen, darunter auch das „Tor des Monats“ im Oktober 2024. Im diesjährigen Sommer schloss sich die U23-Nationalspielerin dem 1. FC Union Berlin an. Zuvor trug bereits Samantha Steuerwald von 2018 bis 2020 das Werder-Trikot in acht Erstliga- und sechs Zweitliga-Einsätzen.

Des Weiteren war Reha- und Athletiktrainer Bao Nguyen bis zur vergangenen Saison eineinhalb Jahre in gleicher Funktion für die Bremerinnen tätig.

Das Trainerteam muss am Sonnabend auf die Dienste von Anna Aehling, Nele Bauereisen, Hannah Eurlings, Leonie Köster, Tanja Pawollek, Naika Reissner, Fatma Şakar und Athanasia Moraitou verzichten. 

„Werder Bremen ist eine spielstarke Mannschaft, die aber auch aggressiv und konsequent in jedem Duell auf dem Platz agiert. Für uns heißt es alles entgegenzuschmeißen, die Zweikämpfe anzunehmen und selbst Akzente im Spiel zu setzen, um erfolgreich zu sein”, blickt Cheftrainerin Ailien Poese auf die Begegnung mit dem Tabellennachbarn.

Die Karten für die Partie sind im Ticketshop des SV Werder Bremen erhältlich. Am Spieltag wird es zudem eine Tageskasse geben. Der Eintritt für Kinder bis einschließlich zehn Jahren ist für den Stehplatzbereich frei. Der Eintritt für Gästefans erfolgt über den Eingang: Heim Sitz (Tor 2).