Zweikämpfe, Flanken, Kopfbälle – wenn es um die Grundtugenden des Flügelspiels geht, ist der SC in vielen Statistiken ganz vorne mit dabei. 770 gewonnene Duelle (fünftmeiste der Liga) und dabei die wenigsten begangenen Fouls zeugen von einer intensiven, aber gleichzeitig auch fairen Gangart der Breisgauer. Auch die Tatsache, dass Freiburger Spieler erst zwölf Gelbe Karten gesehen haben, bestätigen die konzentrierte Herangehensweise der Elf von Cheftrainer Julian Schuster. 84 Flanken und 180 gewonnene Kopfballduelle unterstreichen zudem die Freiburger Lufthoheit. Eine weitere Parallele zum Spielstil der Eisernen ist auch die hohe Laufbereitschaft der Süddeutschen: fast 961 Kilometer spulte der SC bisher ab und liegt damit nur knapp neun Kilometer vor den Berlinern.  

Um all das personell umzusetzen und um unter anderem den Abgang von Ritsu Doan zu Eintracht Frankfurt aufzufangen, setzt der Sport-Club seit dem Sommer auf einige neue Gesichter. Yuito Suzuki, im offensiven Mittelfeld zuhause, war zwar der teuerste Zugang, spielt mit bisher sieben (Kurz-)Einsätzen aber noch nicht die entscheidende Rolle. Gleiches gilt für Mittelstürmer Igor Matanovic und Linksaußen Derry Scherhant, die zwar beide schon drei Treffer und eine Vorlage zu Buche stehen haben, meist aber nur als Einwechselspieler zum Einsatz kommen. Wenn sie dann aber auf dem Rasen stehen, können sie sich weiterhin auf die Bälle von Vincenzo Grifo verlassen. Der italienische Standard-Spezialist ist abermals Fixpunkt der Offensive und mit bereits fünf Toren aktuell bester Freiburger Schütze.

Wie bereits erwähnt, haben die Eisernen in ihrer Geschichte noch kein Liga-Heimspiel gegen den SC Freiburg verloren, einzig in der ersten DFB-Pokal-Runde 2004/05 setzte es eine deutliche 0:4-Niederlage. Generell sind die Gäste von der Dreisam ein gern gesehener Gegner, gab es in bisher 18 Duellen doch bereits acht Erfolge sowie fünf Unentschieden für den FCU zu bejubeln.

Zwei aktuelle Union-Spieler haben eine Vergangenheit beim SC Freiburg: Janik Haberer absolvierte von 2016 bis 2022 insgesamt 171 Spiele für die Breisgauer, Wooyeong Jeong trug zwischen 2019 und 2023 100-mal das SC-Trikot. 

Abseits des Rasens kommt es auch zu einem Wiedersehen im Freiburg-Staff: Athletiktrainer Daniel Wolf arbeitete von 2012 bis 2016 als Reha- und Athletiktrainer bei den Köpenickern, Co-Trainer Florian Bruns bestritt zwischen Januar 2003 und Sommer 2004 45 Spiele für Union.

Andrik Markgraf und Robert Skov stehen für die Partie nicht zur Verfügung.

“Freiburg kennt den Rhythmus mit zwei Spielen in der Woche ganz gut, wir eher nicht so. Trotzdem wollen wir uns aber nicht beschweren. Nicht reisen zu müssen, ist sicherlich auch von Vorteil und auch unsere Fans im Rücken sind in Heimspielen immer eine große Unterstützung. Generell wird es wohl eine Partie auf Augenhöhe, in der Kleinigkeiten entscheiden, also müssen wir ein weiteres Mal an unsere Grenzen gehen”, so die Einschätzung von Cheftrainer Steffen Baumgart vor der Partie.

Wie gewohnt öffnet das Stadion An der Alten Försterei zwei Stunden vor Anpfiff, die Partie ist ausverkauft.  Der 1. FC Union Berlin wird zum Spiel am Dankmal im Biergarten Hämmerlingeck ein Kondolenzbuch für den verstorbenen Hans-Joachim Lesching, Aufsichtsrats- und Ehrenmitglied des Vereins, auslegen. Alle Unionerinnen und Unioner können sich dort eintragen.

Es bestehen weiterhin umfangreiche Verkehrsbeeinträchtigungen im ÖPNV, eine Anreise über die Straßenbahnstrecken “Altstadt Köpenick” ist zudem nur mit dem Schienenersatzverkehr möglich. Allen Besuchern wird daher eine frühzeitige Anreise empfohlen.

Die Partie wird live von DAZN (Konferenz) und Sky (Einzelspiel) übertragen. Darüber hinaus gibt es einen Audiostream im rbb24 Inforadio und bei rbb24 und wie gewohnt informiert Union auch im vereinseigenen Live-Ticker über die Partie.