Mit Standards zum Sieg: Union schlägt Bochum mit 2:1

In einem bis zur Schlussminute spannungsgeladenen Zweitligaspiel trennen sich der 1. FC Union Berlin und der VfL Bochum mit 2:1 (1:1). Markus Karl und Adam Nemec beendeten mit ihren Treffern die Serie von drei Spielen ohne Heimsieg der Eisernen. Damit verbessern sich die Köpenicker auf den achten Tabellenrang.

Ein Fußballspieler mit kurzem blondem Haar und rot-weißem Trikot zeigt mit dem Finger nach oben, während er jubelt.

In einem bis zur Schlussminute spannungsgeladenen Zweitligaspiel trennen sich der 1. FC Union Berlin und der VfL Bochum mit 2:1 (1:1). Markus Karl und Adam Nemec beendeten mit ihren Treffern die Serie von drei Spielen ohne Heimsieg der Eisernen. Damit verbessern sich die Köpenicker auf den achten Tabellenrang. 

Im Vergleich zum erfolgreichen Gastspiel in Duisburg nahm Trainer Uwe Neuhaus zwei Veränderungen in der Startelf vor. Kapitän Torsten Mattuschka, der den Anstrengungen der englischen Woche Tribut zollen musste, wurde aufgrund des hohen Kräfteverschleißes vom Trainer zunächst geschont. Für ihn startete Silvio im offensiven Mittelfeld. Ebenso wie Patrick Zoundi, der für Christopher Quiring von Beginn an zum Einsatz kam. Das vielfach erprobte 4-4-2-System sah entsprechend wie folgt aus: 

Haas – Pfertzel, Stuff, Schönheim, Kohlmann – Karl – Zoundi (78.Quiring), Silvio (55. Mattuschka), Parensen – Terodde, Nemec (85.Menz)

Es hatte was von einer gewöhnlichen Trainingseinheit, als das Zweitligaspiel von Schiedsrichter Christian Dietz angepfiffen wurde. Jedes Wort, jedes Kommando war bis auf den letzten Platz im Stadion An der Alten Försterei gut zu verstehen. Der 12.12. warf seinen stillen Schatten auch nach Köpenick. Und dabei hielt die Partie schon früh eine Aktion bereit, welche normalerweise Jubelstürme  im Rund ausgelöst. Nach einem auf den langen Pfosten gezogenen Freistoß von Patrick Kohlmann stieg Markus Karl am höchsten und nickte zum frühen 1:0 ein (3.). Das Publikum schwieg konsequent bis die zwölf Minuten und zwölf Sekunden abgelaufen waren. Die Ruhe vor dem Sturm war endlich gebrochen und mit donnerndem „Eisern Union“ wurde das Führungstor auf den Rängen nachgefeiert. Jedoch stieg nicht nur der Lautstärkepegel an der Alten Försterei an, sondern auch die Formkurve der Gäste, die in der Angangsviertelstunde so gut wie gar nicht stattgefunden hatten. Nach einem Pass von Christoph Dabrowski bewies Zlatko Dedic seine Stürmerqualitäten und erzielte mit der ersten Chance für die Bochumer den überraschenden 1:1-Ausgleich (23.). Nur fünf Minuten später kam es zum nächsten Schreckmoment für Unioner. Der Ball zappelte schon im Netz, als Christian Dietz den vermeintlichen Treffer wegen eines vorangegangen Foulspiels für ungültig erklärte. Beide Mannschaften taten sich in der Folge schwer, Torraumszenen aus dem Spiel heraus zu kreieren. Die Standards der Hausherren blieben indes gefährlich. Erst verpasste Silvio eine erneute Vorlage von Patrick Kohlmann, dann scheiterten Fabian Schönheim an der Mauer und Michael Parensen im Nachschuss (36./37.). Für Trainer Uwe Neuhaus, der fast die gesamte erste Halbzeit stehend und dirigierend verbrachte, kam der pünktliche Pausenpfiff gerade recht, um auf seine Mannschaft nochmals entscheidend Einfluss zu nehmen.

Ohne personelle Wechsel schickten die Trainer ihre Teams zurück auf den Platz, wobei die Eisernen wiederum den besseren Start erwischten. Vermutlich war es den tiefen Temperaturen am ersten Dezembertag geschuldet, dass alle blau-weißen Verteidiger nach einer Kohlmann-Ecke wie angefroren stehen blieben. Der Nutznießer hieß in diesem Falle Adam Nemec. Der robuste Angreifer wuchtete die Kugel ungehindert und unhaltbar zur erneuten Führung ins Bochumer Netz (52.). Drei Minuten später durfte dann auch Torsten Mattuschka in die Partie eingreifen. Der Kapitän ersetzte den gelb-rot gefährdeten Silvio und wurde seiner Aufgabe als Lenker und Denker auch prompt gerecht. Im mit 14.373 Zuschauern gefüllten Stadion An der Alten Försterei versuchte er sich vor allem im Zusammenspiel mit Michael Parensen und setzte den unermüdlichen Kollegen gleich zwei Mal in Szene (61/68.). Wirklich Zwingendes blieb jedoch aus, was auch bis zur 83. Spielminute so blieb. Ein Schuss von Simon Terodde zischte knapp am Kasten von Philipp Heerwagen vorbei und hielt die Spannung weiterhin hoch. Kevin Scheidhauer hatte in der 90. Minute dann nochmal den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber am hervorragend reagierenden Daniel Haas, der die Kugel von der Linie grätschte und seiner Mannschaft die drei Punkte festhielt.

Unkommentiert wollte Trainer Uwe Neuhaus die Aktion der Fans zum 12.12. nicht stehen lassen: „Die ersten zwölf Minuten waren natürlich katastrophal. Ich würde wieder Elektriker werden, wenn das immer so wäre. Es war nicht die Atmosphäre, die wir hier kennen und gewohnt sind.“ Zum Spiel hatte der Coach dann eine differenziertere Meinung: „In der ersten Halbzeit hatten wir zwar mehr Ballbesitz, aber die ganz großen Torchancen eben doch nicht. Wenn wir dann das zweite Tor kriegen, wird es für die Spieler auch vom Kopf her schwierig“, analysierte der Neuhaus die ersten 45 Minuten. „In der zweiten Halbzeit haben wir ganz ordentlich gespielt, ohne dabei zu glänzen. Ob es nun Standards waren, die zu den Toren geführt haben, ist mir letztlich egal. Wir haben eiskalt zugeschlagen und sind der glückliche und dabei nicht unverdiente Sieger“, so der Trainer zum ersten Heimerfolg seit drei Spielen. 

Am nächsten Wochenende beginnt bereits die Rückrunde. Dann empfängt der 1. FC Union Berlin zum Spieltagsauftakt die Mannschaft vom 1. FC Kaiserslautern im Stadion An der Alten Försterei. Das Spiel wird am Freitag, den 07.12.2012, um 18:00 Uhr angepfiffen.

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Saison 2012/13

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