Der Frauenfußball beim 1. FC Union Berlin feierte in diesem Herbst sein 50-jähriges Jubiläum. Am kommenden Sonntag treffen sich die einstigen Wegbereiterinnen in Köpenick, um gemeinsam auf Zeitreise zu gehen.

Im Herbst 1969 hatte sich eine erste Frauenfußball-Mannschaft An der Alten Försterei zusammengefunden. Die jungen Fußball- und Union-begeisterten Pädagogik-Studentinnen wurden von Bernd Vogel und Bernd Müller, zwei angehenden Oberligaspielern, betreut.

Einen Wettspielbetrieb gab es für die Damen noch nicht, und so trugen sie in Berlin eine Reihe von Freundschaftsspielen aus. Die einzige tatsächliche Auswärtsbegegnung führte die Truppe nach Tangermünde zur Betriebssportgemeinschaft Empor. Im Spiel vor 1.500 Zuschauern unterlagen die Unionerinnen am Ostersonntag 1971 mit 1:3 Toren.

Anlässlich des Gründungsjubiläums reisen die ehemaligen Spielerinnen am Sonntag noch einmal in die sachsen-anhaltische Kleinstadt. Gemeinsam mit den damaligen Kontrahentinnen werden im Stadion, beim Stadtbummel und gemütlichem Beisammensein Erinnerungen an diese Anfangszeit des Frauenfußballs und an die 1971er-Partie und aufgefrischt.

Noch im selben Jahr hatte sich die Mannschaft als Volkssportgemeinschaft dem Oberschöneweider Kabelwerk Oberspree angeschlossen, weil der 1. FC Union Berlin als Leistungszentrum keinen Freizeitsport unterhalten durfte. Das Werk löste seine 1975 gegründete Betriebssportgemeinschaft KWO im Juni 1990 auf. Der hier bisher erfolgreiche Frauenfußball fand nun seine neue Heimat bei den Eisernen, bei denen er bis heute hohe Wertschätzung genießt.