Der 1. FC Köln durchlebt bislang eine wechselhafte Hinserie. Nach einem ordentlichen Start mit sieben Punkten aus drei Spielen gerieten die Rheinländer zuletzt ins Stocken und warten bereits seit fünf Spieltagen auf einen Sieg. Nur dank des gelungenen Saisonbeginns besitzen die Geißböcke weiterhin einen Vorsprung von fünf Punkten auf den Relegationsplatz. 

Mitverantwortlich für die aktuelle, schwächelnde Phase ist unter anderem die Defensive: Der Effzeh hat in den letzten fünf Liga-Begegnungen die drittmeisten Tore kassiert. Ein Grund dafür sind sicherlich die Verletzungen der Innenverteidiger Timo Hübers und Joël Schmied, welche defensiv ein Loch hinterlassen haben, das bislang nur von Torhüter Marvin Schwäbe geschlossen werden konnte. Der Schlussmann hat ligaweit die drittmeisten gehaltenen Torschüsse vorzuweisen und ist damit ein bedeutender Rückhalt der Kölner-Abwehr. 

Ein weiterer zentraler Faktor im Spiel der Geißböcke ist die Gefahr über die linke Außenbahn. Fast 50 Prozent aller Angriffe werden hier eingeleitet, insbesondere Shootingstar Said El Mala sucht immer wieder den Weg in die Tiefe und ist mit neun Scorerpunkten Kölns wichtigste Offensivkraft.

Vor dieser Begegnung standen sich Union und Köln bereits in 18 Pflichtspielen gegenüber. Neun davon haben die Eisernen für sich entscheiden können, dreimal wurden die Punkte geteilt und nur sechs Partien gingen an den Effzeh. Geht es nur um die zehn Bundesligaduelle gegeneinander, sieht es noch eindeutiger aus: Dort gewannen die Unioner siebenmal, zwei Begegnungen endeten Unentschieden, während die Gastgeber nur einmal drei Punkte einfahren konnten.

Dominique Heintz meldete sich rechtzeitig fit und trifft am Sonnabend auf einige vertraute Gesichter. Der 32-jährige Innenverteidiger stand von Januar 2022 bis August 2023 bei den Eisernen unter Vertrag, in dieser Spanne war er zwischenzeitlich für eine Saison an den VfL Bochum ausgeliehen. Ein weiteres Wiedersehen gibt es mit Marius Bülter, der zwischen 2019 und 2021 im Trikot der Köpenicker auflief und den Kölnern in der laufenden Spielzeit bislang sechs Scorerpunkte beisteuerte. 

Auch an der Seitenlinie kommt es zu einer Rückkehr: Unions Cheftrainer Steffen Baumgart kehrt an seine frühere Wirkungsstätte zurück. Der 53-Jährige stand in 98 Pflichtspielen als Chefcoach des 1. FC Köln an der Seitenlinie, unter anderem mit Co-Trainer René Wagner an seiner Seite. Wagner unterstützte Baumgart zuvor auch in 19 Partien bei den Eisernen, ehe er im Sommer zum FC zurückkehrte und nun das Trainerteam von Lukas Kwasniok komplettiert.

Unions Cheftrainer Steffen Baumgart und sein Trainerteam müssen für das Spiel gegen den Effzeh auf Robert Skov und Dmytro Bogdanov verzichten. Darüber hinaus ist Janik Haberer nach seiner fünften Verwarnung gelbgesperrt und wird die Partie verpassen.

„Köln hat zuletzt sicher nicht die Ergebnisse eingefahren, die sie sich vorgestellt haben. Trotzdem spielen sie, gerade als Aufsteiger, eine ordentliche Hinrunde, vor allem nach einem sehr starken Saisonstart. Lukas Kwasniok und sein Team stellen sich gut auf unterschiedliche Gegner ein. Umso wichtiger ist es für uns, den Blick auf uns selbst zu richten, unsere Stärken auf den Platz zu bringen und vor Weihnachten noch einmal alles für drei Punkte zu investieren. Ich freue mich sehr auf Köln und möchte dieses Spiel gewinnen“, erklärte Unions Cheftrainer Steffen Baumgart auf der Pressekonferenz. 

Kölns Trainer Lukas Kwasniok betonte im Vorfeld der Partie: „Union wird sehr körperbetont auftreten, darauf müssen wir entschlossen reagieren. Gleichzeitig ist klar, dass wir einem Gegner wie Union Berlin, der große Stärke bei Standardsituationen hat, keine unnötigen Gelegenheiten schenken dürfen.“

Für das Auswärtsspiel im Rheinland reisen 3.300 Unioner mit nach Köln. Ebenfalls vor Ort sein wird das Unioner Fahr-Zeughaus. Hinweise zum Stadionbesuch gibt es hier.