Aus der Pause ins Flutlicht:
Vom Bayern-Bremsklotz zum Kiez-Kracher
Die bundesligafreie Zeit ist vorbei – am kommenden Sonntag, dem 23.11.2025 um 17:30 Uhr ist die Profimannschaft der Männer des 1. FC Union Berlin erstmals nach der Pause wieder gefordert. Die Reise führt die Eisernen ans Millerntor, wo der FC St. Pauli wartet.
Die Ausgangslage
Vor zwei Wochen gastierten die Kiezkicker im Breisgau und mussten sich beim SC Freiburg knapp mit 1:2 geschlagen geben. Auch der Anschlusstreffer von Louis Oppie in der 69. Minute konnte die Niederlage nicht mehr abwenden.
Union hingegen beendete am vergangenen Spieltag die Siegesserie des Rekordmeisters aus München – und war sogar ganz nah dran am Heimsieg. Erst ein spätes Tor von Harry Kane (90.+3) verhinderte den vollen Erfolg. Zuvor hatte Innenverteidiger Danilho Doekhi die Köpenicker mit seinem Doppelpack zweimal in Führung geschossen. Der Punktgewinn gegen die Münchner bedeutete dennoch die ersten Zähler, die der FC Bayern in der laufenden Saison ligaübergreifend abgab.
Ein 3:3 gegen Borussia Dortmund, ein 2:0 im Derby gegen den HSV und ein 2:1-Sieg gegen die Wagner-Elf aus Augsburg – St. Pauli erwischte mit sieben Punkten aus den ersten drei Partien den besten Bundesliga-Start der Vereinsgeschichte. Doch seitdem läuft es nicht mehr: Sieben Bundesliga-Spiele in Folge gingen verloren – aktuell die längste Negativserie aller Teams und zugleich der eingestellte Vereinsrekord.
Eine Ursache liegt in der Offensive: In den ersten drei Partien traf der FCSP insgesamt siebenmal, seither lediglich zweimal. Damit stellt St. Pauli den zweitschwächsten Angriff der Liga – nur Heidenheim erzielte noch weniger Tore.
Auch defensiv hakt es. Die Hamburger kassierten bisher die drittmeisten Gegentreffer der Liga. Hoffnung macht die Rückkehr von Kapitän Jackson Irvine, der nach seiner Verletzungspause zuletzt in Freiburg bereits 20 Minuten mitwirkte. „Man spürt, wie wichtig er mit seiner Präsenz und Ausstrahlung ist“, betonte Trainer Alexander Blessin nach dem Spiel.
29 Pflichtspiele absolvierten beide Vereine bislang gegeneinander. Union entschied 13 dieser Duelle für sich, St. Pauli ging zehnmal als Sieger vom Platz. Sechsmal wurden die Punkte geteilt. In der Bundesliga ist die gemeinsame Geschichte noch jung: Einmal gewann Union 1:0, einmal setzte sich St. Pauli mit 0:3 durch.
Für zwei Unioner hat die Partie am Millerntor eine besondere Note: Aljoscha Kemlein war in der Rückrunde der Saison 2023/24 an St. Pauli ausgeliehen und hatte mit starken 17 Einsätzen einen wichtigen Anteil am Aufstieg der Hamburger. Tom Rothe wiederum wurde zwischen 2018 und 2021 im Nachwuchs des FC St. Pauli ausgebildet, bevor er in die Jugend von Borussia Dortmund wechselte.
Unions Trainerteam um Steffen Baumgart wird am kommenden Sonntagnachmittag nicht auf Robert Skov, András Schäfer, Dmytro Bogdanov, Josip Juranovic und Andrik Markgraf zurückgreifen können.
"Wir treffen auf einen Gegner, der ein gutes Umschaltspiel hat und defensiv gut spielen kann. Wir versuchen aber auf uns zu gucken, unsere Leistung auf den Platz zu bringen und Pauli nicht in ihre Abläufe kommen zu lassen, damit ihre Stärken nicht zur Geltung kommen", so Cheftrainer Steffen Baumgart im Vorfeld der Partie.
Alexander Blessin betonte auf der Pressekonferenz: „Es wird ein Kampfspiel, das sicherlich über die Zweikämpfe entschieden wird und deshalb müssen wir bereit sein auch mehr als 100 Prozent zu geben. Auch vor Unions Standartstärke müssen wir uns in acht nehmen, aber wir werden versuchen unser Feuer auf den Platz zu bringen und vor allem die Fans mitzunehmen.“
Für das Auswärtsspiel in der Hansestadt reisen über 2900 Unioner mit ans Millerntor. Der Gästeblock ist damit ausverkauft. Ebenfalls vor Ort sein wird auch das Fahrzeughaus. Hinweise zum Stadionbesuch gibt es hier.
Die Partie wird live von DAZN übertragen. Darüber hinaus gibt es einen Audiostream im rbb24 Inforadio und bei rbb24 und wie gewohnt informiert Union auch im vereinseigenen Live-Ticker über die Partie.