Revanche nach Verlängerung geglückt:
Union nach 2:1 gegen Bielefeld eine Runde weiter
Nach intensiven 120 Minuten feiert die Profimannschaft der Männer des 1. FC Union Berlin einen 2:1-Sieg gegen den DSC Arminia Bielefeld und zieht damit ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein. Auf die frühe Führung von Leopold Querfeld in der 11. Minute findet der Zweitligist noch im ersten Durchgang durch Monju Momuluh die passende Antwort. Da in der regulären Spielzeit kein Sieger ermittelt wird, entscheidet der Treffer von Danilho Doekhi in der 106. Minute den Pokalabend zugunsten der Eisernen.
1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel (76. Haberer), Doekhi, Querfeld, Leite, Rothe – Khedira, Schäfer (60. Kemlein) – Skarke (67. Burke), Ilić (67. Bogdanov), Ansah (60. Jeong)
DSC Arminia Bielefeld: Kersken – Boakye, Schneider, Großer, Felix (103. Sicker), Handwerker – Momuluh (73. Mehlem), Corboz, Wörl (80. Hagmann) – Sarenren Bazee (73. Young), Grodowski (73. Kania)
Personal: Unions Cheftrainer Steffen Baumgart musste im Pokalduell auf Andrik Markgraf und Robert Skov verzichten. Nach dem Bundesliga-Auftritt in Bremen nahm er gemeinsam mit seinem Trainerteam drei Veränderungen in der Startelf vor: Für Aljoscha Kemlein, Derrick Köhn und Oliver Burke rückten András Schäfer, Tom Rothe und Tim Skarke in die Anfangsformation.
Zuschauer: 22.012
Tore: Querfeld 1:0 (11.), 1:1 Momuluh (27.), 2:1 Doekhi (106.)
Unions Querfeld legt vor – Bielefeld meldet sich zurück
Nach einer Schweigeminute für Hans-Joachim „Jochen“ Lesching, Aufsichtsrats- und Ehrenmitglied des Vereins und Mitbegründer der Union-Stiftung, rollte der Ball im Stadion An der Alten Försterei. Der Pokalabend brauchte aber ein paar Minuten, um in Schwung zu kommen. Die erste nennenswerte Gelegenheit verzeichnete Andrej Ilić in der 7. Minute, als er nach einer Ecke von Kapitän Christopher Trimmel zum Kopfball kam, diesen jedoch etwas zu hoch ansetzte. Nur kurz darauf bot sich auch Danilho Doekhi eine Möglichkeit: Nach einer erneuten Hereingabe von Trimmel zog der Innenverteidiger per Volley ab, doch auch sein Abschluss fand nicht den Weg ins Tor.
Sein Abwehrkollege Leopold Querfeld machte es nur wenige Augenblicke später besser: Nach einem von Tim Skarke im rechten Halbfeld herausgeholtem Freistoß schlug Trimmel den Ball präzise in den Strafraum. Dort stieg Querfeld am höchsten und köpfte mustergültig zur 1:0-Führung ein (11.). Nach einem schnellen Umschaltmoment bot sich Ilyas Ansah die Gelegenheit, den Vorsprung auszubauen. Aus spitzem Winkel blieb DSC-Schlussmann Jonas Kersken jedoch lange stehen und parierte den Abschluss mit dem Fuß (18.).
In der Folge versuchten die Gäste aus Ostwestfalen, das Spielgeschehen an sich zu reißen, während es Union gut gelang, das Tempo aus der Partie zu nehmen und den Ball phasenweise sicher in den eigenen Reihen zu halten (25.). Doch dann fiel nahezu aus dem Nichts in der 27. Minute der Ausgleich: Eine zunächst missglückte Flanke der Arminia wurde per Hacke an den zweiten Pfosten verlängert, wo sich Monju Momuluh im Luftduell durchsetzte und über den herauskommenden Frederik Rönnow hinweg zum 1:1 einköpfte.
Knapp zehn Minuten vor dem Ende der ersten Hälfte ergab sich plötzlich für den Zweitligisten die große Gelegenheit zur Führung: Nach einem DSC-Standard rutschte das Spielgerät bis zu Noah Joel Sarenren Bazee durch, der im Fallen jedoch keinen sauberen Abschluss zustande brachte und das Tor knapp verfehlte (33.). Kurz darauf wieder Union im Vorwärtsgang: Ansah zog aus rund 25 Metern einfach mal ab, sein Schuss strich haarscharf am rechten Pfosten vorbei (36.). Bis zum Pausenpfiff sollte kein Highlight mehr hinzukommen, sodass es mit dem 1:1-Gleichstand in die Kabinen ging.
Entscheidung vertagt – Verlängerung in Köpenick
Den besseren Start in den zweiten Durchgang erwischten die Hausherren aus der Hauptstadt. Erstmals richtig gefährlich wurde es durch Tom Rothe, dessen Kopfball Bielefelds Torhüter Kersken jedoch parierte (47.). Anschließend sorgte dann der Zweitligist wieder für Aufregung, als Sarenren Bazee am zweiten Pfosten lauerte und den Ball aus kurzer Distanz genau an diesen setzte (57.).
Nach einem Ballgewinn schaltete der eingewechselte Aljoscha Kemlein blitzschnell um und spielte einen präzisen Pass auf Skarke auf der linken Außenbahn. Dessen Hereingabe wurde zwar noch geblockt, doch aus dem anschließenden Einwurf ergab sich erneut eine Gelegenheit: Querfeld stieg am höchsten, sein Kopfball landete jedoch direkt in den Armen von Bielefelds Keeper Kersken (64.). In der 67. Minute feierte Dmytro Bogdanov sein Profi-Debüt für die Eisernen – und der Torjäger aus der eigenen U19 machte gleich auf sich aufmerksam. Nur wenige Minuten auf dem Feld setzte er sich nach einer Flanke von Trimmel gegen zwei Bielefelder durch, sein Kopfball geriet jedoch etwas zu unplatziert (71.).
In der Schlussviertelstunde übernahmen die Unioner zunehmend die Kontrolle, fanden jedoch lange keine Lücke im kompakten Bielefelder Defensivverbund. Erst in der 90. Minute wurde es noch einmal richtig gefährlich, als Danilho Doekhi nach einer Ecke wuchtig zum Kopfball kam, Kersken im DSC-Tor aber erneut parierte. Nach 90 intensiven Minuten stand damit fest: Der Pokalabend an der Alten Försterei geht in die Verlängerung.
Hochspannung in der Extra-halben-Stunde – Doekhi bringt Union ins Achtelfinale
In der Verlängerung war die zunehmende Spannung beiden Mannschaften deutlich anzumerken. Die Partie wurde hektischer und zerfahrener, klare Tormöglichkeiten blieben zunächst auf beiden Seiten aus. In der 102. Minute konnten sich die Eisernen einmal mehr auf ihren Schlussmann Frederik Rönnow verlassen, der einen Flachschuss von Isaiah Young sicher festhielt. Kurz darauf war die erste Hälfte der Verlängerung vorüber.
Nach dem Seitenwechsel dann die Erlösung für die Eisernen: Zunächst köpfte Rothe eine Hereingabe von Janik Haberer stark aufs Tor, doch Jonas Kersken parierte den Versuch. Union blieb aber dran und setzte konsequent nach – am Ende war es der Niederländer Danilho Doekhi, der aus kurzer Distanz den Ball im Netz unterbrachte und die erneute Führung für die Hauptstadtelf erzielte (106.). Bis zum ersehnten Schlusspfiff ließen die Rot-Weißen nichts mehr anbrennen und sicherten sich vor heimischer Kulisse den späten 2:1-Sieg sowie den Einzug in die nächste Pokalrunde.
Stimmen nach dem Spiel
“Im Pokal geht es nun mal um das Ausscheiden oder Weiterkommen, da wirft jedes Team bis zur letzten Sekunde alles rein. Ich finde, gerade in der Verlängerung hat man gemerkt, dass wir noch ein paar Körner mehr hatten als die Arminia. So konnten wir mehr und mehr das Spiel machen, sind geduldig geblieben und haben dann letztendlich auch verdient unsere erneute Führung erzielt. Wir wussten, dass es extrem schwierig wird und sind jetzt froh übers Weiterkommen ”, so das Fazit von Leopold Querfeld nach dem Abpfiff.
“Das war ein schweres Spiel, wir mussten sehr viel laufen. Am Ende ist es aber ein erfolgreicher und schöner Abend und besonders das Tor war natürlich ein geiler Moment. Im Spiel selbst haben wir gut begonnen, wir wussten was uns erwartet, dass Bielefeld viel läuft und arbeitet. Leider hat es insgesamt nicht in 90 Minuten gereicht, aber wir sind drangeblieben und haben es dann doch geschafft”, ergänzt Danilho Doekhi im Anschluss.
“Letztlich sind es solche Abende, die am Ende richtig Spaß machen. Heute war es der Pokalfight, den wir erwartet haben. Wir haben dagegengehalten und aus meiner Sicht verdient den Sieg über die Ziellinie gebracht. Aber es war ein hartes Stück Arbeit. Bielefeld hat es auch einfach sehr gut gemacht, so gut, dass wir phasenweise den Faden verloren haben. Aber in der zweiten Hälfte und in der Verlängerung waren wir spielbestimmend und konnten uns dafür belohnen”, lautet die Analyse von Cheftrainer Steffen Baumgart nach dem Pokal-Duell.
Ausblick auf die kommenden Tage
Viel Zeit zum Feiern bleibt den Eisernen nicht: Bereits in drei Tagen, am kommenden Sonnabend, dem 01.11.2025 um 15:30 Uhr, steht in der Bundesliga das nächste Heimspiel an – Union empfängt den SC Freiburg im Stadion An der Alten Försterei. Zuvor bittet das Trainerteam am Donnerstag und Freitag zu zwei Trainingseinheiten hinter verschlossenen Türen.
Der kommende Gegner der Köpenicker in der nächsten Runde des DFB-Pokal wird bereits am Sonntag ausgelost. Die Ziehung der Lose für das Achtelfinale findet im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund statt und wird im Rahmen der ZDF-Sportreportage ab 17:55 Uhr live übertragen.