Drei Punkte unter dem Weihnachtsbaum:
Union-Frauen schlagen Nürnberg mit 2:1
Zum Abschluss des Jahres und des ersten Spieltags der Rückrunde gewinnt die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin mit 2:1 gegen den 1. FC Nürnberg. Ein Doppelschlag von Eileen Campbell (35.) und Lisa Heiseler (38.) in der ersten Halbzeit bringt Union auf Kurs, woran auch der Anschlusstreffer von Nürnberg in der 40. Spielminute nichts ändert.
1. FC Union Berlin: Bösl – Weiß, Georgieva, Steuerwald, Steinert (64. K. Orschmann) – Halverkamps (46. Bauereisen), Hipp, Heiseler (90. Reissner), D. Orschmann (74. Heikkinen) – Weidauer, Campbell
1. FC Nürnberg: Rusek – Senelius (60. Homann), Fördos, Wos (83. Fröhlich), Pollak – Miller, Guttenberger (83. Gambone), Mai, Meroni (78. Licina) – Polaskowa (60.Baumgärtel), Lein
Personal: Unions Trainerteam schickte eine auf einer Position veränderte Startelf ins Rennen. Während Katja Orschmann auf der Bank Platz nahm, startete Marina Georgieva in der Abwehrkette.
Zuschauer: 1.178
Tore: 1:0 Campbell (35.), 2:0 Heiseler (38.), 2:1 Polásková (40.)
Treffer von Campbell und Heiseler – Nürnberg lässt nicht locker
Die Anfangsphase spiegelte die aktuelle Tabellensituation der beiden sich duellierenden Teams wider: auf Augenhöhe. Und so konnten beiden Teams auch aus ihrer jeweiligen Ecke innerhalb der ersten Viertelstunde kein Kapital schlagen. Die in die Startelf gerückte Marina Georgieva erwies sich seitens Union als sehr sicher und entschärfte derweil durch starke Zweikämpfe die wenigen Versuche der Clubberinnen. In Minute 33 gab es dann die erste Großchance: Nach einer zu langen Union-Ecke flankte Sophie Weidauer erneut in die Gefahrenzone und fand Dina Orschmanns Kopf, der Ball zappelte jedoch nur im Außennetz.
Nur eine Minute später war es dann Eileen Campbell, die im Alleingang durch das FCN-Mittelfeld dribbelte und auf der rechten Seite Sophie Weidauer in Szene setzte. Deren Ableger am Fünf-Meter-Raum verstolperte eine FCN-Abwehrspielerin und bediente unfreiwillig Campbell, die den Ball aus kürzester Distanz zur 1:0-Führung über die Linie schob (35.). Zwei Minuten später pfiff die Unparteiische einen Handelfmeter für die Gäste: Spielführerin Lisa Heiseler übernahm die Verantwortung und erhöhte mit einem flachen Schuss in die rechte Ecke sicher auf 2:0 (38.).
Die Freude währte allerdings nicht lange, denn Aneta Polásková meldete sich drei Minuten später mit einer scharfen Antwort aus 32 Metern: Den Vollspannschuss versenkte die Offensivspielerin halbhoch und verkürzte die eiserne Führung auf 2:1. Die Partie beruhigte sich im Nachgang ein wenig, und es blieb trotz fünfminütiger Nachspielzeit bei der knappen Führung der Gäste.
Die Eisernen sehr engagiert - torloser zweiter Durchgang
Nachdem die Schiedsrichterin die zweite Spielhälfte freigegeben hatte, zeigten sich die Köpenickerinnen dominanter. Beidseitig wurden in der Folgeviertelstunde jeweils zwei Wechsel vorgenommen, um der Partie noch einmal Aufwind zu geben. Derweil verbuchte Lein einen Torschuss auf das Konto der Oostendorp-Elf, es blieb aber bei einem Versuch aus der zweiten Reihe, der über den Querbalken segelte (56.).
Von den frischen Beinen war zunächst wenig zu sehen, bis Marina Georgieva in Minute 68 einen Freistoß aus dem linken Halbfeld im Strafraum mit dem Kopf erwischte – Nürnbergs Schlussfrau Larissa Russek fing die Kugel jedoch sicher und hielt ihre Mannschaft weiterhin im Spiel. Die ehemalige Nürnbergerin Nele Bauereisen war es, die in Minute 70 ihr Glück versuchte, den Flachschuss parierte die Keeperin der Gastgeber jedoch mit einem starken Reflex. Eine knappe Viertelstunde später kam es zum erneuten Duell zwischen Bauereisen und Rusek: Ausgehend von einer mustergültigen Ecke köpfte Unions Nummer 23 den Ball auf den Kasten, doch die FCN-Schlussfrau lenkte die Chance mit einer sehenswerten Flugparade ins Seitenaus (83.).
Die Schlussphase war geprägt vom lautstarken Fangesang der mitgereisten Unioner und dem Kampfgeist sowie unbändigen Willen ihrer Spielerinnen auf dem Platz. In der letzten Minute der regulären Spielzeit verfehlte Heiseler eine Hereingabe von der rechten Seite. Dies sollte sich jedoch nicht rächen, weil ein Freistoß der Club-Frauen aus 30 Metern in der fünften Minute der Nachspielzeit an Freund und Feind vorbeisegelte. Dann war Schluss, Union verbuchte zum Jahresabschluss drei enorm wichtige Punkte.
Stimmen nach dem Spiel
Torschützin Lisa Heiseler fasste die Partie wie folgt zusammen: „Es war heute ein sehr wichtiger Sieg. Wir hatten sicherlich schon schönere Spiele in diesem Jahr, aber die drei Punkte haben eine enorme Bedeutung für uns und dementsprechend bin ich unfassbar stolz, dass wir die Zähler heute mit nach Berlin nehmen konnten.“
„Wir sind natürlich sehr froh, die drei Punkte geholt zu haben. Ich bin sehr stolz, wie es die Mannschaft auch in der Nachspielzeit souverän gelöst hat. Es war heute sicherlich kein besonders ansehnliches Spiel, aber am Ende zählt, dass wir gewonnen haben. Des Weiteren bin ich sehr glücklich, dass wir uns heute im Elfmeterschießen steigern konnten“, fügte Cara Bösl mit einem Augenzwinkern hinzu.
„Das Spiel war von vorne bis hinten wirklich wild. Grundsätzlich war sehr wenig Struktur drin, wobei wir es phasenweise ganz gut gemacht haben, ehe wir uns dann wieder selbst im Weg gestanden sind. Ich bin froh und erleichtert, dass sich die Mannschaft nach so einem schwierigen Spiel belohnte und dass wir zwei Tore gemacht haben“, lautet das Fazit von Cheftrainerin Ailien Poese.
Ausblick auf die kommenden Tage
Nach der heutigen Rückreise verabschiedet sich die Mannschaft zunächst in die wohlverdiente Winterpause. Der Blick richtet sich jedoch bereits nach vorne: Am Freitag, dem 23.01.2026 steht für die Unionerinnen der Rückrundenauftakt an. Tickets können in den stationären Zeughäusern und online gesichert werden. Für alle Zuschauer, die bei jedem Rückrunden-Heimspiel dabei sein wollen, können sich die Halbjahresdauerkarte kaufen.