Bundesliga·Saison 2020/21·12. Spieltag
MHPArena
  • 84S. Kalajdzic
  • 89S. Kalajdzic
  • 4M. Friedrich
  • 76T. Awoniyi

Wertvoller Auswärtspunkt:

Union spielt 2:2 in Stuttgart

Am 12. Spieltag der Fußball-Bundesliga trennt sich der 1. FC Union Berlin 2:2 vom VfB Stuttgart. Der angesichts der angespannten Personalsituation wertvolle Punktgewinn hat aufgrund des Zustandekommens jedoch eine herbe Note. Bis zur 85. Minute liegt Union in der Mercedes-Benz-Arena durch Tore von Friedrich (4.) und Awoniyi (77.) mit 2:0 in Führung

Spielszene aus einem Fußballspiel mit Spielern in roten Trikots von Union Berlin und einem Spieler in weißem Trikot.

Am 12. Spieltag der Fußball-Bundesliga trennt sich der 1. FC Union Berlin 2:2 vom VfB Stuttgart. Der angesichts der angespannten Personalsituation wertvolle Punktgewinn hat aufgrund des Zustandekommens jedoch eine herbe Note. Bis zur 85. Minute liegt Union in der Mercedes-Benz-Arena durch Tore von Friedrich (4.) und Awoniyi (77.) mit 2:0 in Führung, dann sticht Stuttgarts Joker Kalajdzic und erzielt beide Tore (85. & 90) zum 2:2 Endstand.    

VfB Stuttgart: Kobel – Mavropanos (53. Stenzel), Anton, Kempf (80. Kalajdzic) – Wamangituka, Endo, Förster (80. Klement), Sosa (46. Coulibaly) – Klimowicz (46. Didavi), Gonzalez, Castro 

1. FC Union Berlin: Luthe – Trimmel, Friedrich, Knoche, Gießelmann, Lenz – Griesbeck (87. Griesbeck), Prömel, Teuchert (68. Ryerson)– Becker (61. Bülter), Awoniyi 

Schiedsrichter: Sascha Stegemann, Mike Pickel, Frederick Assmuth, Robert Hartmann 

Tore: 0:1 Friedrich (4.), 0:2 Awoniyi (77.), 1:2 Kalajdzic(85.), 2:2 Kalajdzic (90.)  

Mit einem dezimierten Kader von nur 18 Spielern trat der 1. FC Union Berlin die Reise nach Stuttgart an. Neben den länger verletzten Anthony Ujah, Nico Schlotterbeck, Joel Pohjanpalo und Max Kruse mussten auch Florian Hübner und Christian Gentner erneut angeschlagen passen. Da sich im Spiel gegen den FC Bayern München auch Marcus Ingvartsen eine Muskelverletzung im Oberkörper zugezogen hatte, rückte Cedric Teuchert in die Startelf. Den Defensivverbund verstärkte zudem Niko Gießelmann. Marius Bülter nahm zunächst auf der Bank Platz. Da auch Torhüter Andreas Luthe im Bayern-Spiel leichte muskuläre Probleme hatte, rückte zusätzlich zu Loris Karius mit Lennart Moser noch ein weiterer Torhüter in den Spieltagskader.  

Von den Ausfällen unbeeindruckt stellte Union-Trainer Urs Fischer sein Team taktisch um, setzte defensiv auf eine Dreierkette aus Marvin Friedrich, Robin Knoch und Niko Gießelmann und vorne auf eine Doppelspitze aus Taiwo Awoniyi und Sheraldo Becker. Und dieser Schachzug machte sich gleich zu Beginn bezahlt. Kaum drei Minuten waren gespielt, als Stuttgarts Mavropanos Sheraldo Becker nur mit einem Foul und auf Kosten einer frühen Verwarnung stoppen konnte. Den fälligen Freistoß servierte Christopher Trimmel punktgenau in den Strafraum, wo Marvin Friedrich am höchsten stieg und zur 1:0-Führung einköpfte (4.). 

Noch in der Anfangsviertelstunde fingen sie die anfangs nervösen Hausherren und kamen ihrerseits zu ersten Torannäherungen. Den aussichtsreichen Schuss von Klimowicz konnte Andreas Luthe jedoch zur Seite abwehren. Die anschließende Ecke stellte ihn nicht vor Probleme. Union überließ Stuttgart zumeist den Ball und lauerte auf Umschaltsituationen. In der 18. Minute war es erneut Sheraldo Becker, der bis zur Grundlinie durchlief. Seine Hereingabe an den Fünfmeterraum wurde jedoch ebenso sichere Beute von Kobel im Stuttgarter Kasten wie sein Schuss aus gut 20 Metern in der 24. Minute und Cedric Teucherts Abschluss eine Minute zuvor. Union agierte in der Folge bestens sortiert und mit viel Ruhe am Ball, ließ hinten kaum etwas zu, wurde vorne aber auch nicht weiter gefährlich. Den Stuttgartern gelang in dieser Phase nicht viel. Die fünf Minuten vor der Pause boten dann aber noch einmal einigen Unterhaltungswert. Einen sehenswerten Abschluss von Becker folgte ein riskantes Stuttgarter Tackling gegen Grischa Prömel im Strafraum. Der Elfmeterpfiff blieb jedoch zurecht aus. Noch einmal Ecke für Union, ein weiterer Abschluss von Cedric Teuchert – aber kein weiterer Treffer. Mit der hochverdienten 1:0-Führung für Union ging es in die Halbzeitpause. 

Während Union unverändert auf den Platz zurückkehrte, wechselte Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo gleich doppelt. Coulibaly und Didavi ersetzten Sosa und Klimowicz und sofort nahm die Partie Fahrt auf. Drei Minute waren im zweiten Durchgang gespielt, das rettete das Aluminium die Union-Führung. Eine gefühlvolle Hereingabe brachte Gonzalez per Seitfallzieher aufs Tor, aber nur an die Latte. In der 52. Minute war es erneut Gonzalez, der gefährlich wurde. Sein Kopfball nach Coulibaly-Flanke strich knapp am Union-Tor vorbei. Das Spiel wurde nun hektischer, es häuften sich Ballverluste und Foulspiele auf beiden Seiten. Glück hatte in dieser Phase Stuttgarts Gonzalez. Nach der sich nach Foul von Sebastian Griesbeck zu einem Kopfstoßversuch an diesem hinreißen ließ, aber ebenso wie sein Kontrahent nur die gelbe Karte sah. Nach einer Stunde wechselte auch Urs Fischer zum ersten Mal. Marius Bülter kam für Sheraldo Becker in die Partie. In der 63. Minute folgte die bis dahin größte Chance der Stuttgarter, die Unions Spieleröffnung am Strafraum zustellten und durch Castro den Ball erobern konnten. Mit vereinten Kräften gelang es Andreas Luthe, Marvin Friedrich und Robin Knoche, den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern In der Folge ersetzte Julian Ryerson Cedric Teuchert (68.), um sich dem zunehmenden Druck der Gastgeber entgegenzustemmen. Das gelang nun wieder deutlich besser und tatsächlich gelang Union der nächste Treffer der Partie. Eine präzise Flanke von Christopher Lenz verwertete Taiwo Awaoniyi per Kopf zum 2:0 für Union. Matarazzo reagierte erneut mit einem Doppelwechsel und brachte Kalajdzic und Klement für Kempf und Förster für eine fulminante Schlussoffensive. Diese zeigte in der 85. Minute Wirkung: Klement zirkelte eine Ecke scharf in den Union-Strafraum, Kalajdzic wuchtete den Ball zum Anschlusstreffer in die Maschen. Und Kalajdzic war es dann auch, der den Schlusspunkt unter eine wilde Partie setzte und in der 90. Minute den Ausgleich erzielen konnte. Ein denkbar unglückliches Ende für die unermüdlich kämpfenden Unioner, die sich für eine aufopferungsvolle Leistung nicht vollends belohnen konnten. 

Union-Trainer Urs Fischer zeigte sich nach dem Spiel trotz des Endes nicht unzufrieden mit dem Ergebnis: “Natürlich sieht es unglücklich aus, weil wir die Gegentore spät bekommen. Über 90 Minuten gesehen ist das ein gerechtes Unentschieden. Die erste Hälfte gehörte uns, die zweite Hälfte gehörte Stuttgart, deshalb bin ich nicht enttäuscht: wieder ein Punkt auf dem Konto, der uns hilft.” 

Zur Eröffnung des 13. Spieltags bestreitet der 1. FC Union Berlin am Freitag, dem 18.12.2020 ein Heimspiel gegen Borussia Dortmund. Die Partie gegen die Westfalen beginnt um 20:30 Uhr im Stadion An der Alten Försterei.    

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