Weit weg von Zuhause, zusammen auf dem Feld.
Über Grenzen hinaus
Ida Heikkinen und Elli Seiro kommen aus Finnland. Nadine Böhi kommt aus der Schweiz. Korina Janez kommt aus Slowenien. Eileen Campbell kommt aus Österreich. Fünf Spielerinnen haben fünf verschiedene Lebensgeschichten. Sie leben jetzt alle in Berlin. Berlin ist ihr neuer Zuhause.
Schweiß, Spaß und Lieder
Seit drei Tagen trainiert die Frauenmannschaft vom 1. FC Union Berlin in Marienfeld. Sie bereitet sich auf die neue Saison vor. Tagsüber haben sie zwei Trainings. Morgens üben sie in Gruppen. Nachmittags spielen sie ein großes Spiel. Am Abend gab es ein gemeinsames BBQ. Alle hatten gute Laune. Einige neue Teammitglieder haben „freiwillig“ gegrabscht. Sie sangen Lieder und machten den Abend lustig.
Die Spielerinnen haben viel trainiert. Sie haben auch Zeit, um zu reden. Sie sind für den Fußball in ein anderes Land gegangen.
Von Kuhglocken zu Großstadtlärm
Alle Spielerinnen erleben etwas Neues in Berlin. Elli Seiro sagt: „Mein erster Moment in Berlin war, als ein Künstler vor unserem Auto aufgetreten ist. Es war bei einer roten Ampel. Ich fühlte mich wie in einem Film.“ Die Finninnen Ida Heikkinen und Elli Seiro standen oft vor geschlossenen Türen. In Berlin haben die Supermärkte sonntags zu. Das ist anders als zu Hause.
Ida musste sich auch an andere Essgewohnheiten gewöhnen. In Finnland isst man oft abends noch einen Snack. Das gibt es in Deutschland nicht so häufig.
Nadine Böhi aus der Schweiz muss sich an die große Stadt gewöhnen. „Berlin ist riesig! Ich komme aus einer Kleinstadt. Dort kennt jeder jeden. Hier dauert es eine Stunde bis ins Zentrum – das ist ganz neu für mich.“ Auch Korina Janez war überrascht vom schnellen Leben in Berlin: „Mein Heimatland hat weniger Menschen als Berlin. Das ist verrückt. Auch die großen Wege – das war neu für mich.“
Eileen Campbell aus Österreich hat schon eineinhalb Jahre in Freiburg gespielt. Sie hat etwas Erfahrung in Deutschland. Aber Berlin ist anders. „Der größte Unterschied für mich ist die Landschaft: In Berlin gibt es keine Berge. Aber ich habe schon schöne Plätze in Köpenick gefunden.“ Die Vielfalt der großen Stadt macht sie glücklich: „Ich freue mich darauf, die Kultur zu entdecken – große Veranstaltungen und Konzerte stehen schon in meinem Kalender.“
Sprachen sind schwierig
Sprache ist eine tägliche Herausforderung – besonders für die Spielerinnen aus Finnland. Beide machen regelmäßig Deutschunterricht: „Die Grammatik ist schwer – ich verstehe einiges, weil wir Schwedisch als zweite Sprache gelernt haben. Aber das Sprechen ist schwierig für uns.“ Elli sagt: „Man versteht mehr, als man selbst sagen kann. Aber im Training helfen alle viel – das macht Mut.“
Korina hat das Thema Sprache aktiv angepackt: „Ich wollte schnell gut Deutsch sprechen – das war mir wichtig. Jetzt habe ich das C1-Level erreicht. Man fühlt sich nie so wohl wie in der eigenen Sprache, aber man kann selbst etwas machen.“
Eileen spricht gut. Ihr Dialekt wird oft verstanden.
Mehr als Fußball: Ein Erlebnis, das verändert
Für Korina ist Berlin nicht nur ein neuer Ort für Sport. Es inspiriert sie auch. „Ich liebe die vielen Kulturen und die Geschichte. Es gibt so viel zu sehen und es ist etwas Besonderes.“ Sie sieht sich auch als Brückenbauerin: „In meiner Heimat sind die Menschen freundlicher und gesprächiger. Das macht gute Laune. Ich möchte die Mannschaft damit anstecken.“
Die Länder sind verschieden, aber die Erfahrungen sind ähnlich: Wenn man offen ist, entdeckt man mehr als nur einen neuen Verein. Es ist ein persönlicher Lernprozess – mit jedem Training, mit jedem Gespräch, mit jedem neuen Wort. Nadine hatte zwar noch keinen typischen Berlin-Moment, aber sie hat etwas Wichtiges entdeckt: Sie mag die vielen Fahrdienste. In der Schweiz gibt es diese nicht überall. Das Angebot in Berlin findet sie sehr praktisch, besonders am Anfang, wenn die Wege noch neu sind.
Gemeinsam wachsen – Teamgefühl ohne Grenzen
Einige lernen in Berlin Deutsch. Andere sehen, dass Supermärkte sonntags geschlossen sind. Alle lernen, was es heißt, ein Team zu sein. Die gemeinsame Zeit hier in Klosterpforte ist sehr wichtig. Bei Spielen, beim BBQ und Gesprächen über Kulturen wächst unser Teamgefühl. Schritt für Schritt macht das einen großen Unterschied.
Zitat des Tages: „Fußballschuhe sind nicht schlecht, die können auch mal wegkommen“ – Nele Bauereisen sagt das, nachdem ihre Schuhe über Nacht verschwunden sind. Sie wurde gefragt, was sie unbedingt im Trainingslager braucht.
Die Tagebucheinträge sind hier: