SV Darmstadt 98 vs 1. FC Union Berlin
Bundesliga, 2. Spieltag
Darmstadt vs 1. FC Union
Bundesliga, 2. Spieltag
Unioner schlagen Darmstadt 98 mit 4:1
Spielbericht
Der 1. FC Union Berlin gewinnt das turbulente Auswärtsspiel beim SV Darmstadt 98 mit 4:1. Die Tore für die Eisernen erzielen Robin Gosens (4., 34.), Kevin Behrens (39.) und Danilho Doekhi (65.). Für Darmstadt trifft Marvin Mehlem (24.). Nach einer Gelb-Roten Karte für Brenden Aaronson spielt Union ab der 21. Minute in Unterzahl.
SV Darmstadt 98: Schuhen – Maglica (67. Vilhelmson), Riedel, Klarer (46. Bader) – Nürnberger, Holland, Mehlem (78. Kempe), Franjic – Honsack (46. Hornby) – Pfeiffer, Manu (67. Stojilković)
1. FC Union Berlin: Rönnow – Juranović, Doekhi, Knoche, Leite, Gosens (84. Roussillon) – Laïdouni (64. Kemlein), Král, Aaronson – Fofana (25. Becker, 64. Volland), Behrens (64. Siebatcheu)
Personal: Im Vergleich zum Auftaktsieg gegen den 1. FSV Mainz 05 veränderte Union-Cheftrainer Urs Fischer seine Mannschaft auf zwei Positionen. Für Christopher Trimmel rückte Josip Juranović in die Startelf, außerdem ersetzte Robins Gosens Jérôme Roussillon.
Zuschauer: 17.810
Tore: 0:1 Gosens (4.), 1:1 Mehlem (24.), 1:2 Gosens (34.), 1: 3 Behrens (39.), 1:4 Doekhi (65.)
Gosens trifft doppelt – Aaronson sieht Gelb-Rot
Gut 1700 Unions-Fans begleiteten ihre Mannschaft zum ersten Auswärtsspiel der Bundesligasaison. Bereits nach vier Minuten hatten sie Grund zum Jubeln: Robin Gosens, der zum ersten Mal in der Union-Startelf stand, setzte sich 18 Meter vor dem Tor gegen die Darmstädter Verteidigung durch, zog ab und traf per Flachschuss zum 1:0 für seine Mannschaft. Die erste Chance für die Gastgeber hatte Braydon Manu, doch sein Schussversuch von der rechten Seite ging am Tor von Frederik Rönnow vorbei (9.). Manu blieb auch danach ein Aktivposten in der Offensive der Lilien: Nach zwölf Minuten zog er auf der rechten Außenbahn erneut in Richtung Gästetor, wurde jedoch von Diogo Leite entscheidend gestört. Auf der anderen Seite kam Kevin Behrens nach einer Ecke frei zum Kopfball, setzte die Kugel aber über die Latte (18.).
Die Partie wurde nun auf Augenhöhe geführt, trotz des frühen Rückstands versteckte sich der Aufsteiger keineswegs. In der 21. Minute spielte Darmstadt zudem eine Entscheidung des Schiedsrichters Patrick Ittrich in die Karten. Nachdem der bereits verwarnte Brenden Aaronson seinen Gegenspieler Fabian Nürnberger am Fuß getroffen hatte, wurde er mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen. Die Hessen hatten nun das Momentum auf ihrer Seite und kamen durch Marvin Mehlem zum Ausgleich: Der Sechser tauchte frei vor Rönnow auf und ließ dem Dänen im 1:1-Duell keine Chance (24.).
Union musste sich kurz sammeln, überstand jedoch im Anschluss eine zehnminütige Druckphase der Lilien unbeschadet. Auf der anderen Seite legten die Eisernen wie bereits beim Saisonauftakt gegen Mainz eine beeindruckende Effizienz an den Tag. Zunächst erzielte Robin Gosens nach einer Freistoßflanke von Josip Juranović per Kopf sein zweites Tor (34.), kurz darauf nutzte Behrens einen Fehler von Matej Maglica und baute – ebenfalls per Kopf – die Führung weiter aus (39.). Um ein Haar hätten die Darmstädter noch vor dem Seitenwechsel den Anschlusstreffer erzielt, doch ein Schussversuch von Mehlem strich in der 42. Minute wenige Zentimeter über den Querbalken. Kurz darauf ging es mit dem Stand von 3:1 für Union in die Halbzeitpause.
Konzentrierte Abwehrarbeit und Effizienz vor dem Tor
Die zweite Halbzeit begann zunächst, wie die erste aufgehört hatte: Union machte weiter Druck und blieb bei Standards brandgefährlich. Nach einem Eckball von Juranović setzte Diogo Leite den Ball per Kopf ans Aluminium (46.). Danach waren die Darmstädter bemüht, zurück in die Partie zu finden, schafften es jedoch nicht, sich zwingende Gelegenheiten zu erspielen. Einen Steilpass von Holland konnte der eingewechselte Fraser Hornby nicht mehr erlaufen (49.), ein Schussversuch von Mehlem ging über das Tor (59.). In der 61. Minute musste Union-Keeper Frederik Rönnow aber seine ganze Klasse unter Beweis stellen: Manu kam aus kurzer Distanz frei zum Schuss, doch der dänische Nationaltorhüter vereiltete die Großchance mit einem starken Reflex.
Nach einer knappen Stunde wechselte Fischer dreifach und brachte Jordan Siebatcheu, Kevin Volland und Aljoscha Kemlein ins Spiel (64.). Nur eine Minute später erzielten die Eisernen ihr viertes Tor und einmal mehr war es Juranović, der als Vorbereiter in Erscheinung trat. Der Kroate brachte eine Ecke gefährlich in den Strafraum und bediente Danilho Doekhi, der per Kopf zur Stelle war. Die Entscheidung war das allerdings noch nicht, denn drei Zeigerumdrehungen später hatte Luca Pfeiffer die große Gelegenheit, Darmstadt zurück in die Partie zu bringen. Allerdings traf der Stürmer nur den Pfosten des Berliner Tores (70.).
In der Schlussviertelstunde flachte das Match etwas ab. Union verteidigte souverän und setzte immer wieder kleinere Akzente nach vorne, während Darmstadt nicht mehr in der Lage war, die Eisernen ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Die letzte große Chance hatten dann noch einmal die Rot-Weißen: In der Nachspielzeit zog der eingewechselte Aljoscha Kemlein aus zwanzig Metern ab und traf die Latte (90.+2.). Wenige Augenblicke später beendete Schiedsrichter Patrick Ittrich die Partie und die mitgereisten Union-Fans feierten gemeinsam mit ihrer Mannschaft einen spektakulären 4:1-Auswärtssieg.
Stimmen nach dem Spiel
Doppeltorschütze Robin Gosens nach der Partie: “Heute hat man gesehen, was Union ist und was uns ausmacht. Es hört sich immer so einfach an, aber der Fakt, dass wir ein Team sind, eine Familie, jeder haargenau weiß, was der andere kann und was er selber machen muss; dass wir Widerstände überwinden können, dass wir – egal was passiert – immer wieder zurückschlagen können, das können nur wenige Teams von sich behaupten. Für mich persönlich war es nahe an einem perfekten Nachmittag: zum ersten Mal Starter in der Bundesliga und mein erster Doppelpack.”
Auch Robin Knoche ist zufrieden mit dem Ergebnis: “Die Standardsituationen waren heute ein Schlüssel zum Erfolg. Darüber hinaus haben wir sehr diszipliniert agiert, die Räume eng gemacht und immer wieder auf Umschaltsituationen gelauert. Jeder war sich seiner Aufgabe auf dem Platz bewusst und wusste, was er zu tun hat. Am Ende war es ein verdienter Sieg.”
Union-Trainer Urs Fischer zog ein positives Fazit: “Wir haben gut begonnen, hatten auch die eine oder andere Gelegenheit nachzulegen, waren dann aber zu unpräzise. Auf einmal bist Du in Unterzahl und kriegst den Ausgleich – da hat die Mannschaft wirklich eine tolle Moral gezeigt. Und ja, Standards können Spiele entscheiden, da waren wir heute sehr gefährlich. In der 2. Halbzeit hatten wir bei der einen oder anderen Gelegenheit von Darmstadt auch Glück, aber die Mannschaft hat sich das erarbeitet, weil sie unermüdlich und gut organisiert gegen den Ball war.”
Ausblick auf die kommenden Tage
Nach der Rückreise am heutigen Sonnabend steht für die Mannschaft von Urs Fischer am Sonntag eine Regenerationseinheit an. Danach folgt ein freier Tag, ehe ab Dienstag die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen RasenBallsport Leipzig beginnt. Der Anstoß im Stadion An der Alten Försterei erfolgt am Sonntag, dem 03.09.2023, um 17:30 Uhr.
Unioner reisen nach Darmstadt
Vorbericht
Am Sonnabend, dem 26.08.2023, steht für die Bundesliga-Mannschaft des 1. FC Union Berlin das erste Auswärtsspiel der Saison an. Im Merck-Stadion am Böllenfalltor treffen die Eisernen auf den Aufsteiger SV Darmstadt 98. Der Anstoß der Partie erfolgt um 15:30 Uhr.
Der Gegnercheck
Unter Cheftrainer Torsten Lieberknecht gelang den Darmstädtern in der vergangenen Saison nach sechsjähriger Abstinenz die Rückkehr in die Bundesliga. Der Grundstein wurde dabei in der Hinrunde gelegt, als die Lilien die Herbstmeisterschaft holten. Nach der Winterpause setzten die Lila-Weißen ihre Erfolgsserie fort und starteten mit vier Siegen aus vier Spielen in die Rückrunde. Am 33. Spieltag stand der Aufstieg nach einem 1:0-Heimsieg gegen den 1. FC Magdeburg auch rechnerisch fest.
Im Sommer verstärkten Lieberknecht und die sportliche Leitung das Team unter anderem mit Innenverteidiger Christoph Klarer (Fortuna Düsseldorf), Mittelfeldspieler Fabian Nürnberger (1. FC Nürnberg) und Stürmer Luca Pfeiffer, der vom VfB Stuttgart ausgeliehen wurde. Das Ziel ist dabei klar: Es geht darum, die Klasse zu halten. Das ist dem SVD in der Bundesliga zuletzt in der Spielzeit 2015/16 gelungen. Allerdings mussten die Darmstädter nach dem Aufstieg die Leistungsträger Patrick Pfeiffer (Abwehr) und Philip Tietz (Sturm) ziehen lassen, die beide zum FC Augsburg gewechselt sind.
Das Highlight der Vorbereitung war für die Hessen zweifelsohne das Testspiel gegen den FC Liverpool. Im nordenglischen Preston trafen die Lilien auf das Team von Jürgen Klopp, verloren allerdings mit 1:3. Auch der Pflichtspielauftakt verlief wenig erfolgreich: Im DFB-Pokal schied Darmstadt in der ersten Runde beim Regionalligisten FC Homburg aus (0:3) und am 1. Bundesliga-Spieltag gab es eine 0:1-Niederlage im Derby gegen die Eintracht aus Frankfurt.
Der direkte Vergleich
Union und Darmstadt trafen bislang sechsmal aufeinander. Die Bilanz fällt dabei positiv für die Hessen aus: Drei Siegen für Darmstadt stehen zwei Unentschieden gegenüber. Den einzigen Sieg für die Eisernen gab es in der Aufstiegssaison 2018/19.
Personal
András Schäfer, Lucas Tousart, Rani Khedira, Janik Haberer und Laurenz Dehl stehen am Sonnabend nicht zur Verfügung.
Stimmen vor dem Spiel
„Darmstadt ist nicht optimal in die Saison gestartet, hat aber in der vergangenen Woche in Frankfurt trotz der knappen Niederlage eine gute Leistung gezeigt. Sie sind sehr kompakt organisiert, haben ein gutes Umschaltspiel und sind bei Standards gefährlich. Für uns wird es darum gehen, unser Gesicht auf den Platz zu bekommen und uns neunzig Minuten am Limit zu bewegen“, sagt Union-Cheftrainer Urs Fischer im Vorfeld der Partie.
"Meine Mannschaft ist gewillt und zielgerichtet darauf, die ersten Punkte zu holen - gegen Union Berlin, ein Champions-League-Teilnehmer mit hoher Qualität. Wir haben einen guten Mix aus Anspannung, auch mal gesteigerter Aggressivität und dem nötigen Spaß", so Darmstadt-Trainer Torsten Lieberknecht.
Serviceinfos
Rund 1700 Unioner werden ihre Mannschaft in Darmstadt unterstützen, Tickets für den Gästeblock sind nicht mehr erhältlich. Im Fahr-Zeughaus können vor Ort Fanartikel erworben werden. Wichtige Informationen zum Stadionbesuch in Darmstadt können hier nachgelesen werden. Das Spiel wird live auf Sky übertragen, und darüber hinaus gibt es einen Audiostream im rbb24 Inforadio und auf rbb24.de. Wie gewohnt informiert Union auch im vereinseigenen Live-Ticker über die Partie.