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1. FC Union Berlin II vs BFC Dynamo

NOFV-Oberliga Nord, 2. Spieltag

1. FC Union Berlin II vs

NOFV-Oberliga Nord, 2. Spieltag

So., 22. August 2010, 14:00 Uhr
2 : 1
1.821

U23 des 1. FC Union Berlin bezwingt BFC Dynamo 2:1

Spielbericht

Die Sicherheitsproblematik hatte im Vorfeld für vielerlei Diskussionen gesorgt und letztlich dazu geführt, dass keinerlei Anhänger der Gastmannschaft ins Stadion kamen. Trotzdem fand sich eine ordentliche Kulisse ein – immerhin 1.821 Zuschauer wollten sehen, wie sich Unions „Zweete“ gegen den Erzrivalen schlägt. Union-Trainer Theo Gries konnte dabei auf die Unterstützung seines Kollegen Uwe Neuhaus zählen und schickte folgende Elf im 4 – 2 – 3 – 1-System aufs Feld:

Haker – Kulecki, Stuff, Gill, Trapp – Hegert, Kohlmann – Thomik, Malinowski, Sahin - Soltanpour

Zunächst war wenig Feuer im Spiel – beide Mannschaften schienen von der Last der Geschichte etwas gehemmt. Nach gut einer Viertelstunde nahm die Parte dann aber Fahrt auf. Kenan Sahin setzte das erste Achtungszeichen, als er über links in den Strafraum eindrang und abzog – sein Schuss landete in den Armen von BFC-Torwart Rothe. Beide sollten im Spielverlauf noch häufiger im Zentrum des Geschehens stehen. Nach 25 Minuten führte ein Angriff über Kiyan Soltanpour und Sahin zur ersten Ecke der Eisernen, die aber nichts einbrachte. Zwei Minuten später war es dann soweit. Mit resolutem Einsatz eroberte Sahin in der eigenen Hälfte den Ball und schickte mit einem Traumpass Soltanpour auf die Reise. Dieser zog unwiderstehlich davon, legte den Ball noch links an Torwart Rothe vorbei und schob zum umjubelten Führungstreffer ein. Zehn Minuten später hatten viele den Torschrei schon auf den Lippen. Den von Sahin hereingegebenen Freistoß verlängerte Hegert per Kopf – vom Innenpfosten sprang der Ball jedoch wieder ins Feld zurück. In der Folge kontrollierte Union das Spiel und nahm die verdiente Führung mit in die Pause.

Die zweite Halbzeit begann ähnlich wie die erste zunächst verhalten. Die Gäste bemühten sich ins Spiel zu kommen, Union kontrollierte den Ball – bis zur 52. Minute. Eine Flanke von rechts fand im Strafraum den Kopf von Rahmig, der den Ball ebenfalls an den Innenpfosten setzte, diesmal aber prallte er von dort ins Tor. Der überraschende Ausgleich für die Gäste.

Union drehte nun auf und man merkte, dass dieses Spiel auch für die Akteure auf dem Platz von besonderer Bedeutung war. In Minute 52 scheiterte Malinowski nach einem toll ausgespielten Angriff aus Nahdistanz an Rothe, Sahins Hereingabe in der 60. verpassten Soltanpour und Hegert am Fünfmeterraum. Zwei Minuten später spielt Sahin erneut Hegert frei, der den Ball knapp neben das Tor setzt. Erst in der 76. Minute mal wieder ein Lebenszeichen der Gäste und die erste Chance für Haker im Union-Tor, sich auszuzeichnen. Den Konter der Gäste pariert er mit toller Parade. Im direkten Gegenzug zieht Thomik rechts auf und davon und bedient Malinowski in der Mitte – der köpft jedoch drüber.

Langsam schien der Mannschaft von Theo Gries die Zeit wegzulaufen. Auffällig in dieser Phase der Partie war, dass der Trainer keine Wechsel vornahm und seine Jungs nie hektisch wurden. Immer wieder wurde versucht, die Partie spielerisch zu entscheiden. Immer wieder wurde nach jedem gescheiterten Angriff neu aufgebaut, auch als erneut Sahin in der 85. Minute mit einem straffen Schuss an Rothe scheiterte.

Es kam lief bereits die 90. Minute, als das Spiel ein denkwürdiges Ende fand. Ein aus bestimmt 50 Metern Entfernung geschlagener Ball wurde von der Innenverteidigung des BFC unterlaufen und fand Marcel Hegert. Dieser nahm die Kugel volley und donnerte den Ball aus Nahdistanz zum hochverdienten Siegtreffer in die Maschen. Dieses Ende der Partie sorgte auf dem Platz und auf den Rängen bei allen Unionern für ausgelassene Stimmung. Die Gäste hingegen sanken erschöpft und enttäuscht zu Boden.

In der Pressekonferenz nach dem Spiel fanden beide Trainer deutliche Worte für das Geschehen: „Ich gratuliere Theo Gries zu einem hochverdienten Sieg seiner Mannschaft. Wir haben bis auf die erste Viertelstunde eigentlich nur reagiert und nie agiert. Das Spiel in der Schlussminute so zu verlieren ist allerdings nicht zu entschuldigen, das ist Kindergartenfußball. Einen Ball der 50 Meter durch die Luft segelt, den köpfe sogar ich noch weg“, so der sichtlich enttäuschte ca. 1,70 m große Gästetrainer Heiko Bonan.

Theo Gries war hingegen überglücklich: „Für mich geht ein Traum als Trainer in Erfüllung. Wenn man gesehen hat, wie dieses Spiel im Vorfeld die Leute bewegt hat – auch immer wieder bei uns am Trainingsplatz wurde wir darauf angesprochen – dann ist es einfach großartig, den Fans diesen Sieg zu schenken. Wir hatten uns das auch verdient, denn wir haben unzählige gute Chancen herausgespielt. Ich wäre enttäuscht gewesen, wenn es beim 1:1 geblieben wäre.“

Oberliga-Heimspielpremiere: 1. FC Union Berlin II vs. BFC Dynamo

Vorbericht

Gegen den Malchower SV startete die U23 des 1. FC Union vor zwei Wochen in das Abenteuer „Fünfte Liga“ – leider ohne Erfolg. Trotz größerer Spielanteile und  besserer technischer Ansätze waren die körperlich robusteren Mecklenburger eine nicht zu knackende Nuss für die Mannschaft von Trainer Theo Gries.

Gegen den Oberligisten aus Hohenschönhausen soll es nun am Sonntag etwas werden mit den ersten drei Zählern in der neuen Spielklasse. Fünf Jahre sind vergangen, seit im Stadion An der Alten Försterei 14.000 Zuschauer ein denkwürdiges Spiel zwischen beiden Vereinen verfolgten und einen 8:0-Sieg der Unioner feierten. Mit der Aufstiegsserie wurde seitens des 1. FC Union Berlin die sportliche Talsohle hinter sich gelassen und auch dem Eisernen Unterbau ist es gelungen, die Leistungs-Lücke zur Lizenzmannschaft des 1. FC Union Berlin mit dem Aufstieg in die Oberliga weiter zu verringern. Ergebnis dieser unterschiedlichen Entwicklungen ist jetzt also das reizvolle Aufeinandertreffen beider Vereine in ungewöhnlicher Konstellation.

U23-Trainer Theo Gries freut sich auf das Derby und ist guter Dinge, den 3er in Köpenick behalten zu können: „Am Sonntag möchten wir unsere starke Serie aus der Vorsaison aufrechterhalten -  wir haben dort kein einziges Heimspiel verloren und nur drei Mal Remis gespielt“, erklärt der Trainer nicht ohne Stolz.

 

Qualitativ kann der BFC nur schwer eingeordnet werden. In der vergangenen Spielzeit noch im Berliner Pokalfinale und bis zuletzt echter Aufstiegsaspirant, kehrten den Hohenschönhausenern nach missglücktem Pokalauftritt und dem enttäuschenden zweitem Platz in der Liga viele Leistungsträger den Rücken. Die neu zusammengewürfelte Mannschaft hat laut Theo Gries dennoch ihre Stärken: „In der Defensive steht der Gegner ordentlich, da müssen wir versuchen die sich uns bietenden Gelegenheiten effektiv zu nutzen. Außerdem haben sie einige Oberliga- und Regionalligaerfahrene Spieler in ihren Reihen, die behalten wir ganz genau im Auge“, fasst der Coach seine Beobachtungen aus dem Spiel gegen eine in seinen Augen „gute Torgelower Mannschaft“ zusammen, in dem der BFC Dynamo mit 1:2 unterlag.

„Wir werden hochmotiviert in das Spiel gehen. Wichtig ist dabei, nicht überhastet zu Werke gehen, wenn wir unser Spiel durchdrücken wollen“, so Gries.

 

Von den Fähigkeiten seiner Schützlinge ist Theo Gries überzeugt, was ihm indes die Sorgenfalten auf die Stirn treiben dürfte, ist die sich ausdünnende Personaldecke. Adrijan Antunovic und Nico Englert begeben sich in der nächsten Woche unters Messer, Ludwig Lippold fällt mit Fersenproblemen aus und auch David Hollwitz trainierte unter der Woche nur dosiert. Weiterhin fehlen Gutjahr und Weiß, die sich in der Reha befinden. Wieder zur Mannschaft stößt hingegen Marcel Hegert, der sich von einem leichten Infekt erholt hat. Welche Profis die U23 am Sonntag unterstützen hängt von dem Verlauf der Zweitliga-Partie in Aachen ab und steht bisher noch nicht fest.

Das Stadion und die Tageskassen auf der Waldseite öffnen am Sonntag um 12:30 Uhr. Karten ausschließlich für Mitglieder und Dauerkarteninhaber gibt es ab 10,- € (ermäßigt 8,- €) für den Stehplatz und 26,- € (ermäßigt 24,- €) für den Sitzplatz. Die Anzahl der erwerbbaren Karten ist unbeschränkt.