Ärgerlich, bitter und völlig überflüssig: Union in Frankfurt 1:2
Blankes Entsetzen und Fassungslosigkeit - die Gesichter der Spieler des 1. FC Union sprachen Bände nachdem die Partie beim FSV Frankfurt zu Ende war. Mit 1:2 ging ein Spiel verloren, das man unmöglich verlieren durfte. Unzählige Chancen in den ersten 20 Minuten, dazu ein frühes Führungstor durch Karim Benyamina - alles lief nach Plan und scheinbar für Union. Wie so oft in letzter Zeit wurden jedoch selbst beste Chancen nicht genutzt. Stattdessen gelang Frankfurt nahezu aus dem Nichts ein Tor in einer Situation, "die wir selber erst gefährlich machen" - wie Uwe Neuhaus nach dem Spiel feststellte. Überhaupt ging der Coach mit seiner Mannschaft diesmal hart ins Gericht: "Ich bin extrem verärgert, diese Niederlage ist an Dummheit nicht zu überbieten. Wir müssen hier mindestens 3:0 führen, machen die Tore nicht und begehen hinten in entscheidenden Situationen Fehler, die direkt zu Gegentoren führen. So bestraft man sich selbst."
Statistik:
8 Schüsse gesamt 23
3 Schüsse auf das Tor 5
1 Schüsse neben das Tor 12
4 Abgeblockte Schüsse 6
5 Ecken 10
22 Flanken 48
47% Ballbesitz in % 53%
59% Gewonnene Zweikämpfe am Ball in % 41%
57% Pässe gelungen in % 67%
48% Pässe gelungen in gegn. Hälfte in % 56%
18 Fouls 28
5 Abseits 5
Die Verärgerung des Trainers war angesichts des Spielverlaufs auch in der 2. Halbzeit nur zu verständlich. Union bestimmte das Spiel, machte Druck - aber kein Tor. Das zweite Gegentor, das schließlich die Niederlage besiegelte, fiel erneut nach einem kapitalen Abwehrfehler. So stand man am Ende mit leeren Händen da und Frankfurt jubelte über einen glücklichen Sieg.
FSV-Trainer Hans-Jürgen Boysen sprach nach dem Spiel in Anlehnung an die Frankfurter Werbekampagne "Vier Spiele für ein Halleluja" von "Wild-West-Fußball" seiner Mannschaft: "Wir waren hinten löchrig wie eine angeschossene Saloon-Tür, aber Union hat das nicht genutzt. Sie waren ein sehr starker Gegner, aber wir haben auch sehr stark gekämpft."
Frankfurt kann im Abstiegskampf weiter hoffen, sogar noch den Relegationsplatz verlassen zu können. Für Union hingegen wird es langsam eng. Es hilft alles nicht, ein Sieg muss her, um endgültig Ruhe zu haben im Saisonendspurt. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am kommenden Samstag, wenn man um 13:00 Uhr den Karlsruher SC im Stadion An der Alten Försterei empfängt.