Remis gegen sowjetisches Spitzenteam
Testspiel mit historischem Vorlauf: Moskau hätte EC-Revanche nehmen können
Es wäre 1968 beinahe der Auftakt der bedeutenden internationalen Auftritte des 1. FC Union Berlin gewesen: In der ersten Runde des Europapokal-Wettbewerbes der Pokalsieger war dem 1. FC Union Berlin der Vertreter aus der Sowjetunion zugelost worden. Das allerdings, bedingt durch politische Auseinandersetzungen innerhalb der UEFA in Zusammenhang mit dem Einmarsch von Ostblock-Militärtruppen in der Tschechoslowakei, erst in einer zweiten Auslosung. Zunächst sah der Losentscheid die Begegnungen mit dem jugoslawischen Vertreter FK Bor vor. Schließlich endete das damalige Union-EC-Kapitel ohne ein Spiel. Am Mittwoch, dem 2. Oktober 1968 hätte es um 15 Uhr im Stadion An der Alten Försterei angepfiffen werden sollen, die Eintrittskarten waren bereits gedruckt. Der DDR-Fußballverband aber zog seinen Pokalsieger, den 1. FC Union Berlin wie auch den Meister, den im Pokalfinale unterlegenen FC Carl Zeiss Jena, aus dem Wettbewerb zurück.
Nun also traf der 1. FC Union in einem Freundschaftsspiel genannten Testspiel auf die Moskoviter. Gegen den 1984er-Pokalsieger der Sowjetunion liefen die Unioner in der Vorbereitung auf die Saison zur Generalprobe, wie es die Berliner Zeitung nannte, auf. Mit „sichere Abwehr“ und „gefällige Ballkombinationen“ beschrieb sie das Spiel der Union-Mannschaft, für die André Sirocks in der 59. Spielminute das 1:0 erzielte. Den Ausgleich erzielte in der 75. Minute mit Alexander Genrichowitsch Borodjuk ein Akteur, der 1989 vom sowjetischen Geheimdienst-Verein zum FC Schalke 04 wechselte und später beim SC Freiburg und bei Hannover 96 seine Karriere in Deutschland weiter gestaltete.