3:2-Treffer in der letzten Sekunde
„Der Fußballgott war ein Unioner“
Die Punktgewinne aus den vergangenen beiden Spielen brachten dem Union-Anhang und der Mannschaft Hoffnung für den Kampf gegen den Abstieg. Beim FC Karl-Marx-Stadt zählte am letzten Saison-Spieltag nur ein Sieg für den Oberligaverbleib. Gleichzeitig aber musste Vorwärts Frankfurt sein Spiel verlieren. Eiserner Glaube an das Mögliche ließ nicht nur 3000 Union-Fans nach Sachsen fahren, sondern auch alle Frauen und Freundinnen der Spieler. Dabei war Trainer Karsten Heine bei seiner Aufstellung an diesem 28. Mai gehandicapt, denn er muss auf die erfahrenen Lutz Hendel, Olaf Reinhold und Norbert Trieloff verzichten.
Das Spiel, das letzte für den Gastgeber unter der sportlichen Leitung von Ex-Union-Trainer Heinz Werner, begann kämpferisch und mit der Führung der Heim-Mannschaft. Unverdrossen hielten die Rot-Weißen dagegen: Kapitän Olaf Seier traf zum 1:1-Ausgleich. Ein Freistoß brachte Karl-Marx-Stadt in der 68. Spielminute wieder nach vorne. Kurz darauf aber das 2:2 durch Michael Weinrich auf Zuspiel von Frank Placzek. Beide waren erst Sekunden zuvor eingewechselt worden. Union kämpfte, erreichte ein Ecken-Verhältnis von 7:1 in der zweiten Halbzeit. Vorwärts lag derweil 0:1 zurück. Der Kampf gegen den Abstieg schien dennoch verloren – in der 90. Spielminute aber trat Olaf Seier einen Freistoß, der Ball ging an den Torpfosten. Mario Maek nutzte die Chance der letzten Sekunde und drückte ihn über die Linie zum 3:2-Endstand. Union hat es, angetrieben von Moral und Kampfgeist, mit eigener Kraft geschafft, die Erstklassigkeit zu retten. „Der Fußballgott war ein Unioner“, schrieb Andreas Baingo in seinen Bericht im „Deutschen Sportecho“.
Die Saisonstatistik vermerkt schließlich den 11. Tabellenplatz bei 22 Punkten und 35:54 Toren, von denen allein zwölf Union-Treffer auf das Konto von Kapitän Olaf Seier gehen.