'Nabend!

Eiserne Ladies: Wir stellen Pauline Wimmer vor

Di, 21. März 2017
Eiserne Ladies: Wir stellen Pauline Wimmer vor

Seit der aktuellen Saison spielt Pauline Wimmer für die Eisernen Ladies in der 2. Frauen-Bundesliga und wir möchten nun auch unsere jüngste Spielerin vorstellen. Dazu hatte sich die Journalistin Dajana Rubert vor kurzem zu einem Gesrpäch mit Pauline getroffen.

Sie ist erst 15 Jahre alt. Fünfzehn! Und doch spielt sie für den 1. FC Union schon in der 2. Liga. Pauline Wimmer ist eines der Ausnahme-Talente im deutschen Fußball. Schule, Nationalmannschaft, Berlin-Auswahl, eine Lizenz für die C-Jungen-Verbandsliga (FC Viktoria) und eine für die 2. Bundesliga der Frauen bringt das Mädchen unter einen Hut.

Pauline, wie bist du zum Fußballspielen gekommen?
„Ich habe mit sechs Jahren angefangen Fußball zu spielen. Bei meinem vier Jahre älteren Bruder war ich schon vorher immer mit beim Training. Von meiner ersten‚ 'wilden Stunde', so hieß das Schnuppertraining damals, bin ich zu Lichterfelde in eine Jungenmannschaft gegangen. Damals waren wir zwei Mädchen.“

Und wie kamst du zu Union?
„Nach der F-Jugend bin ich zu Hertha 03 gegangen, weil die Trainer der älteren Jugendmannschaften bei Lichterfelde mich nicht wollten. Der Aufwand war ihnen wohl zu groß. Jetzt spiele ich bei Viktoria in der C-Jungen-Mannschaft. Der Trainer der Union-Frauen, Martin Eismann, hat sich beim DFB sehr dafür eingesetzt, dass ich ein Zweitspielrecht für die 2. Bundesliga der Frauen bekommen habe. Das ging, weil ich schon genügend Länderspiele für den DFB absolvierte habe.“

Warst du bei den Jungen schon immer die Beste?
„Ich hatte das Glück, meinen besten Kumpel Mick beim Kicken kennenzulernen. Wir waren das Dream-Team, waren die besten in der Mannschaft und haben uns gegenseitig gut unterstützt und das Spiel gemacht.“

Was unterscheidet Fußball bei den Jungen und bei den Frauen?
„Bei den Frauen lerne ich sehr viel, vor allem, was körperliche Härte und taktisches Verständnis angeht. Bei den Jungen ist alles sehr viel zielgerichteter. Jungs schnappen sich den Ball und ab geht die Post in Richtung Tor, eine Mannschaftstaktik gibt es da nicht.“

Welchen Vorurteilen musst du dich als Mädchen, das bei den Jungen spielt, stellen?
„Es gibt Jungen-Trainer, die denken, sie müssen mich mit Samthandschuhen anfassen. Aber so bin ich nicht, mich kann man auch richtig anschreien. Das ist auch ein Unterschied zwischen meiner Jungen- und der Frauen-Mannschaft: Mein Union-Trainer, Herr Eismann, ist sehr nett. Ich glaube, schreien ist nicht so sein Ding. Mein Trainer bei Viktoria ist deutlich lauter und brüllt schon mal. Aber da bin ich abgehärtet.“

Spielst du am Wochenende samstags bei den Jungs und sonntags bei den Frauen oder wie läuft das?
„Nein, das geht nicht. Die Trainer sprechen sich ab und entscheiden, bei welcher Mannschaft ich spiele.“

Und wie oft trainierst du?
„Jeden Tag, donnerstags meistens zwei Mal. Ich bin aber auf einer normalen Schule. Ich wäre auf der Poelchau nach dem Probetraining zwar genommen worden, aber das wollte ich nicht. Das wäre mit zu viel. Wenn ich auch noch vormittags trainieren würde, würde ich die Lust am Kicken verlieren“

Merkst du deine Sonderstellung im Training?
„Hier bei Union? Ja, ich merke schon, dass ich hier die Jüngste bin. Sportlich kann ich ganz gut mithalten. Aber unbeliebte Aufgaben übernimmt immer die Jüngste in der Mannschaft - also ich. (lacht).“