Feierabend? Eisern!

Union holt 2:2 in Stuttgart

Mit Mut und Leidenschaft:

Do, 23. Mai 2019
Union holt 2:2 in Stuttgart

Der 1. FC Union Berlin trennt sich im Hinspiel der Relegation mit 2:2-Unentschieden vom VfB Stuttgart und sichert sich im Rückspiel eine gute Ausgangsposition im Kampf um die Bundesliga. Nach gutem Beginn der Eiserne schockte VfB-Kapitän Christian Gentner die Gäste mit einem Treffer nach einem schnellen Konter (41.). Union antwortete jedoch umgehend und erzielte noch vor der Pause den Ausgleich durch Suleiman Abdullahi (43.). Nach dem Seitenwechsel brachte der eingewechselte Mario Gomez die Schwaben erneut in Front (51.), die Köpenicker kämpften sich jedoch zurück ins Spiel und sorgten durch Marvin Friedrich für den erneuten Ausgleich (68.).

VfB Stuttgart:
Zieler – Pavard, Kabak, Kempf, Insúa – Didavi (46. Gomez), Gentner, Castro, Gonzales (82. Esswein) – Akolo (73. Zuber) - Donis

1. FC Union Berlin:
Gikiewicz – Trimmel, Friedrich, Hübner, Parensen, Reichel – Prömel, Schmiedebach (84. Kroos), Zulj – Abdullahi (80. Gogia), Andersson, Hartel (60. Mees)

Schiedsrichter: Bastian Dankert, Rene Rohde, Florian Badstübner, Markus Häcker, Frank Willenborg (VAR)

Zuschauer: 58 619 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Gentner (41.), 1:1 Abdullahi (43.), 2:1 Gomez (51.), 2:2 Friedrich (68.)

Im restlos ausverkauften Neckar-Stadion sorgten beide Fanlager zum Spielbeginn für fantastische Stimmung. Für den gelbgesperrten Florian Hübner setzte Union-Coach Urs Fischer auf Michael Parensen im Abwehrzentrum. Im Gegensatz zum Spiel in Bochum rotierten Marcel Hartel und Suleiman Abdullahi in die Startelf, Felix Kroos und Sebastian Polter nahmen zunächst auf der Bank Platz. Die Köpenicker zeigten sich von der ersten Minute an hellwach und aggressiv gegen den Ball, den Schwaben war der hohe Druck anzumerken. Der VfB war zunächst darauf bedacht, wenige Fehler zu machen und schaffte es gegen gut agierende Unioner nur selten, wirklich eindeutige Chancen zu kreieren. In der Anfangsphase zeigten sich die Eisernen zunächst vor allem nach Standards in der Offensive, mit zunehmender Spieldauer sorgte die Fischer-Elf auch aus dem Spiel heraus für Gefahr. Abdullahi setzte sich gegen Insua auf der rechten Außenbahn durch und bediente Sebastian Andersson mit einem scharfen, flachen Zuspiel, bedrängt von einem Gegenspieler scheiterte der Schwede jedoch am glänzend reagierenden VfB-Schlussmann Ron-Robert Zieler (21.) Nur fünf Minuten später setzte Ken Reichel Andersson mit einem scharfen Ball aus dem Halbfeld in Szene, wieder parierte Zieler gegen den Schweden. Auch Stuttgart traute sich mit zunehmender Spielzeit mehr zu, eine gefährliche Flanke von Didavi entschärfte Ken Reichel per sehenswertem Flugkopfball (33.). Gerade als sich die Zuschauer mit dem torlosen Remis zur Pause angefreundet hatten, nutzten die Hausherren einen Umschaltmoment (41.). Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung schnappte sich Anastasios Donis den Ball auf der rechten Außenbahn, entwischte Marvin Friedrich und bediente den mitgelaufenen Christian Gentner von der Grundlinie., Der Kapitän der Schwaben ließ sich nicht zweimal bitten und drückte den Ball über die Linie, zu allem Überfluss durch die Beine von Christopher Trimmel. Anstatt sich vom Gegentreffer beeindrucken zu lassen antwortete Union postwendend. Einen langen Ball von Friedrich ließ Andersson über den Kopf rutschen, im Rücken des Schweden pflückte Abdullahi den Ball aus der Luft und versenkte den Ball in den Maschen (43.). Mit dem von den gut 4000 mitgereisten Unionern umjubelten und verdienten Unentschieden verabschiedeten sich die Köpenicker nach 45 Minuten in die Pause.

Während Urs Fischer sein Team ohne personelle Veränderungen zurück auf den Platz schickte, ersetzte Mario Gomez Daniel Didavi bei den Schwaben. Dieser Wechsel sollte sich direkt bezahlt machen. Der eingewechselte Gomez setzte sich sechs Minuten nach Wiederanpfiff zunächst im Laufduell gegen Marvin Friedrich durch, beim Rettungsversuch fälschte der Innenverteidiger den Ball unglücklich ab – der Ball landete zur erneuten Führung der Schwaben im Netz (51.). Mit der Führung im Rücken agierten die Hausherren nun selbstbewusster und drückten Union zunächst häufiger in die Defensive, dank der kompakten Abwehrarbeit wusste die Eisernen-Defensive jedoch einen dritten Gegentreffer zu verhindern. Union-Kapitän Christopher Trimmel sah jedoch für ein Foul an der Grundlinie die zehnte gelbe Karte der Saison und fehlt Urs Fischer damit im Rückspiel. Mit fortlaufender Spieldauer kamen die Köpenicker wieder besser ins Spiel und belohnten sich für ihren hohen Aufwand. Kapitän Trimmel brachte eine Ecke von der rechten Seite in den Strafraum, Marvin Friedrich löste sich von seinem Gegenspieler und wuchtete die Kugel per Kopf ins rechte untere Toreck (68.). Anstatt eine erneute Angriffswelle zu starten, verlegte sich der VfB in der Schlussphase vor allem auf die Defensive. Dank Torhüter Ron-Robert Zieler, der zweimal in höchster Not gegen den starken Sebastian Andersson parierte (78., 90.+3), verließen die Schwaben den Platz beim Stand von 2:2-Unentschieden. Zuvor hatte auch der eingewechselte Felix Kroos gelb gesehen (86.), auch er fehlt damit am Montag gesperrt.

„Ich glaube, das war eine tolle Leistung meiner Mannschaft. Wenn ich mich an Sonntag zurückerinnern mag, dann waren wir doch sehr niedergeschlagen, hatten dann aber am Montag schon die Aufgabe VfB im Kopf und haben den Fokus setzen können. Die Mannschaft hat toll mitgezogen. Ich denke fürs heutige Spiel war das von entscheidender Bedeutung. Man hat gesehen, dass wir mutig sind, uns nicht verstecken und auch in Drucksituationen spielerische Lösungen suchen. Für mich war ein Schlüsselpunkt, dass nach dem 1:0 von Stuttgart, wo man ihre Qualität sieht, wenn sie in Einzelaktionen Druck aufbauen, direkt das 1:1 fällt. Das war für mich matchentscheidend für das Endresultat“, so Urs Fischer auf der Pressekonferenz.

Das Rückspiel der Relegation findet am kommenden Montag, dem 27.05.2019 statt. Der Anpfiff erfolgt um 20:30 Uhr, das Stadion An der Alten Försterei ist bereits restlos ausverkauft.

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