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Punkteteilung zwischen Union und Freiburg

Verpasster Sieg:

Sa, 24. Oktober 2020
Punkteteilung zwischen Union und Freiburg

Der 1. FC Union Berlin und der SC Freiburg trennen sich am 5. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit einem 1:1-Unentschieden. Die Köpenicker erwischen den besseren Start in die Partie und setzen den SCF von Beginn an unter Druck, überraschenderweise sind es jedoch die Breisgauer, die nach 34 Minuten mit ihrem ersten Abschluss durch Vincenzo Grifo in Führung gehen (34.). Union zeigt sich jedoch unbeeindruckt und erzielt umgehend den Ausgleichtreffer durch Robert Andrich (36.). Nach der Pause entwickelt sich eine offene Partie mit Chancen auf beiden Seiten, ein Tor will aber keiner Mannschaft mehr gelingen.

​1. FC Union Berlin
: Luthe – Trimmel (80. Ryerson), Friedrich, Knoche, Lenz – Gentner (71. Griesbeck), Andrich – Becker (71. Endo), Kruse, Ingvartsen (59. Bülter) – Pohjanpalo (71. Awoniyi)

SC Freiburg:
Müller – Schmid, Lienhart, Heintz, Günter – Sallai (78. Kwon), Santamaria (61. Tempelmann), Höfler, Grifo (78. Jeong) – Petersen (87. Demirovic), Höler

Schiedsrichter:
Robert Schröder, Jan Neitzel-Petersen, René Rode, Florian Heft

Tore: 0:1 Grifo (34.), 1:1 Andrich (36.)

Im Gegensatz zum 1:1-Unentschieden auf Schalke am vergangenen Sonntag veränderte Union-Trainer Urs Fischer seine Startelf auf zwei Positionen. Für den angeschlagenen Grischa Prömel rutschte Christian Gentner ins Mittelfeld, Marcus Ingvartsen erhielt den Vorzug vor Marius Bülter auf dem linken Flügel. SCF-Coach Christian Streich vertraute seiner Startelf vom 1:1-Unentschieden gegen den SV Werder Bremen und schickte das gleiche Team wie am vergangenen Wochenende auf den Rasen.

Da gemäß Berliner Infektionsschutzverordnung Fangesänge und Sprechchöre bei Sportveranstaltungen untersagt sind, brachten die anwesenden Unioner zahlreiche Utensilien mit ins Stadion An der Alten Försterei, mit denen sich Lärm erzeugen ließ. Unter dieser kuriosen aber stimmungsvollen Beschallung dauerte es nur bis zur vierten Minute, bis die Köpenicker das erste Mal gefährlich vor dem Tor der Breisgauer auftauchten. Nach einer Kombination über die linke Seite versuchte sich Joel Pohjanpalo mit dem Abschluss im Fallen, Innenverteidiger Domique Heintz klärte die Kugel jedoch auf der Linie (4.). Die Anfangsphase gehörte klar den Eisernen und die regelmäßig für Betrieb vor dem Kasten der Freiburger sorgten. Müller parierte einen Schuss von Robert Andrich (6.), eine gute Flanke von Sheraldo Becker beförderte Max Kruse per Kopf ins Zentrum, der Freiburger-Schlussmann rettete jedoch vor dem einschussbereiten Pohjanpalo (7.). Wenig später prüfte der finnische Stürmer Keeper Müller per Flugkopfball, wieder behielt der Schlussmann die Oberhand (8.). Die Gäste aus Freiburg zogen sich weit in die Defensive zurück, offensiv ließen die gut gestaffelten Unioner kaum Aktionen des SCF zu. Union spielte weiter munter nach vorne und erarbeitete sich weitere Möglichkeiten. Der schnelle Becker flankte von der rechten Seite punktgenau auf Pohjanpalo, der, geblendet von der tiefstehenden Sonne, den Kopfball nur Zentimeter über die Querlatte (20.) setzte. Union dominierte das Geschehen und kam zu weiteren Abschussmöglichkeiten durch Becker (24.), Ingvartsen (25.) und Andrich (31.). Den Treffer erzielten jedoch die Gäste. Nach einer Unachtsamkeit in der Hintermannschaft fasste sich Vincenzo Grifo aus spitzem Winkel ein Herz und schloss an den Innenpfosten ab, von wo die Kugel über die Linie prallte (34.). Der Spielverlauf war damit vollkommen auf den Kopf gestellt, Union ließ sich jedoch nicht beeindrucken und sorgte umgehend für den mehr als verdienten Ausgleich. Freigespielt von Max Kruse schloss Robert Andrich wuchtig von der Strafraumkante ab und ließ Müller mit seinem Flachschuss keine Abwehrmöglichkeit (36.). Bis zur Pause spielten die Hausherren weiter nach vorn, ließen in den Abschlusssituationen jedoch die letzte Konsequenz vermissen. Mit dem schmeichelhaften Unentschieden aus Sicht der Gäste, verabschiedeten sich die Mannschaften nach 45 Minuten in die Pause.

Während sich beide Teams in den Kabinen auf die zweite Halbzeit vorbereiteten, wurde Union-Busfahrer Sven Weinel auf dem Rasen von den Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei verabschiedet. Nach 22 Jahren, in denen er die Köpenicker stets sicher ans Ziel brachte, verlässt der 57-Jährige den 1. FC Union Berlin, um eine neue berufliche Herausforderung anzutreten.

Beide Teams starteten schwungvoll in die zweite Hälfte und sorgten für Unterhaltung vor den Toren. Roland Sallai traf aus guter Position lediglich das Außennetz (47.), Becker zielte nur eine Zeigerumdrehung später zu hoch (48.). Marcus Ingvartsen prüfte Müller mit einem wuchtigen Schuss aus kurzer Distanz, wieder blieb der Torhüter jedoch Sieger, ebenso wie beim anschließenden Kopfball von Becker (49.). Union kombinierte sich über Kruse und Andrich sehenswert in den Strafraum der Breisgauer, im letzten Moment vereitelte Heintz jedoch den Abschluss der Köpenicker (51.). Auf der Gegenseite prüfte Grifo Andreas Luthe mit einem strammen Schuss, der 33-Jährige Schlussmann parierte jedoch mit beiden Fäusten (58.). Nach einer Stunde reagierten beide Trainer und brachten frisches Personal ins Spiel. Bei Union ersetzte Marius Bülter Marcus Ingvartsen (59.), Streich brachte Lino Tempelmann für Baptiste Santamaria auf den Rasen (61.). Union drückte weiter auf die Führung, konnte den Ball aber nicht im Netz unterbringen. 20 Minuten vor dem Ende brachte Urs Fischer mit Taiwo Awoniyi, Sebastian Griesbeck und Keita Endo gleich drei Neue ins Spiel. Auch in der Schlussphase agierte Union weiter druckvoll, ein guter Abschluss von Kruse wurde von Christian Günter geblockt (75.). Marvin Friedrich, der nach der Auswechslung von Christopher Trimmel die Kapitänsbinde trug, versuchte sein Glück mit einem knapp zu hoch angesetzten 25-Meter-Schuss (86.), wenig später verfehlte ein Kopfball des Innenverteidigers das Tor des SC Freiburg nur um wenige Zentimeter (89.). Da auch den Gästen kein Treffer mehr gelingen wollte, trennten sich die Mannschaften am Ende 1:1.

„Ich habe heute ein tolles Fußballspiel gesehen, das gilt für beide Mannschaften. Kompliment an die Zuschauer im Stadion, das war trotz des Verbotes zu Singen eine tolle Stimmung. Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich heute sehr zufrieden. Wenn man aber einen so hohen Aufwand betreibt und so viele Möglichkeiten hat, dann musst du das Spiel gewinnen. Deshalb dürfen wir mit dem Resultat nicht zufrieden sein. Am Schluss war es ein verdienter Punkt, jetzt müssen wir gut regenerieren und uns auf die Aufgabe in Hoffenheim fokussieren“, so Urs Fischer auf der anschließenden Pressekonferenz.

Zum Abschluss des sechsten Spieltags der Bundesliga tritt der 1. FC Union Berlin am Montag, dem 02.11.2020 bei der TSG Hoffenheim an. Der Anpfiff in der PreZero-Arena erfolgt um 20:30 Uhr.