Tach gesagt!

Türkiyemspor Berlin zu Gast bei den Frauen

Topspiel:

Do, 20. Oktober 2022
Türkiyemspor Berlin zu Gast bei den Frauen

Am bevorstehenden Sonntag kommt es in der Regionalliga Nordost zum Aufeinandertreffen zweier Teams, die bislang noch ungeschlagen sind: Die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin empfängt Türkiyemspor Berlin. Derby, Spitzenspiel, Kräftemessen zweier Top-Mannschaften – Diese Partie hält alles bereit. Anpfiff ist um 14 Uhr in der Dörpfeldstraße.

Gegnercheck: Ist Türkiyemspor am Ende der lachende Dritte?

Vor der Saison waren sich Experten einig: Den Aufstieg aus der Regionalliga Nordost in die 2. Bundesliga werden Viktoria Berlin und der 1. FC Union Berlin unter sich ausmachen. Beide Vereine hatten im Sommer einen Professionalisierungsprozess ausgerufen, der die Vereine mittelfristig bis in die Bundesliga führen soll: Viktoria setzt dabei auf die Unterstützung von zahlreichen Investoren, Union hingegen profitiert von den Rahmenbedingungen im Verein. Wenngleich beide Klubs nach sieben Spieltagen auch auf den beiden vordersten Plätzen stehen, so ist die einzige Mannschaft, die in dieser Saison bislang noch ohne Punktverlust geblieben ist, tatsächlich Türkiyemspor. Dass die Kreuzbergerinnen nur auf Rang 3 mit 18 Zählern stehen, und somit einen Punkt hinter den Unionerinnen als Spitzenreiter, ist lediglich der Tatsache geschuldet, dass die Mannschaft im Gegensatz zu den beiden Konkurrenten bislang erst sechs Ligaspiele absolviert hat. Die Frage scheint also durchaus berechtigt, ob Türkiyemspor am Ende nicht womöglich der lachende Dritte ist.

Der Erfolg des Vereins kommt nicht überraschend, denn schon in der vergangenen Saison landete das Team nicht nur auf dem 2. Platz in der Regionalliga Nordost hinter Aufsteiger Turbine Potsdam II, sondern gewann im Finale gegen Viktoria Berlin auch erstmals den Berlin-Pokal (2:0). Bemerkenswert ist dabei jedoch, dass der Klub erst seit 2020 überhaupt in der Regionalliga vertreten ist. Mit der Vizemeisterschaft in der vergangenen Spielzeit sowie dem bisherigen Saisonstart hat Türkiyemspor zweifelsfrei ein echtes Ausrufezeichen als Neuling in der Liga setzen können. Die Mannschaft von Erika Szuh, die als Spielertrainerin fungiert und somit auch noch auf dem Platz steht, stellt aktuell zudem mit nur einem Gegentreffer auch die beste Defensive der Liga. Lediglich gegen den letzten Gegner der Eisernen Ladies, SV Eintracht Leipzig-Süd, musste Türkiyemspor beim 5:1-Erfolg ein Gegentor hinnehmen.

Es tummeln sich einige bekannte Gesichter beim Lokalrivalen: Insgesamt acht Spielerinnen im Türkiyemspor-Kader trugen in der Vergangenheit auch das Union-Dress. Im vergangenen Sommer verließen jedoch auch zwei bekannte Gesichter den Verein: Josephine Bonsu, die von 2015 bis 2021 für Union spielte, ging nach einem Jahr zu Carl Zeiss Jena. Aylin Yaren wiederum, die aktuell mit 19 Treffern die Torschützenliste der Liga anführt, wechselte nach vier Jahren bei Türkiyemspor zu Viktoria Berlin.

Bilanz: Zuletzt drei Niederlagen in Folge für Union

Besonders schmerzhaft aus Union-Sicht ist noch das letzte Aufeinandertreffen in Erinnerung, als sich Türkiyemspor im Achtelfinale des Berlin-Pokals vor rund einem Jahr knapp mit 2:1 durchsetzte. Aber auch die letzte Begegnung im Ligabetrieb im September 2021 ging an die Kreuzbergerinnen: Mit 3:1 setzte sich Türkiyemspor damals im Willy-Kressmann-Stadion durch. Ein Testspiel einen Monat zuvor hatten die Unionerinnen bereits mit 2:5 verloren.

Es ist also wieder an der Zeit für einen Sieg der Eisernen Ladies. Der letzte Erfolg liegt mittlerweile zwei Jahre zurück, war dafür aber umso deutlicher: Mit 8:0 gewann Union das erste Duell in der Regionalliga im September 2020.

Stimme vor dem Spiel:

„Wir treffen mit Türkiyemspor auf das Team, das diese Saison noch keinen Punktverlust hinnehmen musste. Das zeigt die Spielstärke des Gegners und wird ganz sicher eine andere Herausforderung als die letzten drei Wochen“, erklärte Ailien Poese zum bevorstehenden Spiel.

 Personell muss die Cheftrainerin weiterhin auf Celine Frank und Sophie Trojahn verzichten. Die Einsätze von Latoya Bach, Pauline Wimmer, Naika Reissner sowie Nour Youssef sind zudem fraglich.

Ihr Statement schließt die Cheftrainerin mit einem Appell an alle Unioner ab: „Liebe Unioner und Unionerinnen, unterstützt uns am kommenden Sonntag um 14 Uhr auf dem Fritz-Lesch-Sportplatz in der Dörpfeldstraße lautstark und kommt vorbei! Der Eintritt ist für alle frei.“